Ihre Konjunkturzuversicht stieg im März bereits den fünften Monat in Folge und ist nun so groß wie seit über einem Jahr nicht mehr. Das entsprechende Barometer legte um 1,8 auf 54,8 Zähler zu, erklärte das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag zu seiner Umfrage unter 219 Anlegern und Analysten. Ökonomen hatten allerdings mit einem noch kräftigeren Anstieg auf 58,2 Zähler gerechnet.
"Die Konjunkturerwartungen für Deutschland bewegen sich weiter auf hohem Niveau", sagte ZEW-Präsident Clemens Fuest. "Gleichzeitig lassen sich jedoch nur geringe Fortschritte bei der Lösung der UkraineKrise und der griechischen Staatsschuldenkrise verzeichnen." Dies verhindere einen kräftigeren Anstieg. Die Börsianer bewerteten auch die Lage deutlich besser als zuletzt.
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"SCHÜTZENHILFE VON DER EZB"
"Es sieht immer besser aus für die deutsche Konjunktur", sagte Thomas Gitzel von der VP Bank. "Der Euro ist schwach, die Zinsen und der Ölpreis sind tief und die schuldengeplagten Länder des Währungsraumes erholen sich." Zusätzlich gebe es jetzt auch noch Schützenhilfe von der EZB, die seit voriger Woche Staatsanleihen aufkauft und damit noch mehr Geld in die Wirtschaft pumpt. Die Euro-Abwertung hilft der exportabhängigen Industrie, da er ihre Waren in anderen Währungsgebieten billiger macht. Durch billigeres Benzin und Heizöl sparen Verbraucher wie Unternehmen viele Milliarden.
Etliche Ökonomen haben bereits ihre Prognosen für Europas größte Volkswirtschaft merklich angehoben. So sagt die Allianz inzwischen ein Wachstum von 2,1 Prozent für 2015 voraus. Sie ist damit viel optimistischer als die Bundesregierung, die nur ein Plus von 1,5 Prozent erwartet.
Reuters