Für Aufsehen sorgt Roche nicht nur mit der ersten "Geister-Hauptversammlung". Die Eidgenossen spielen außerdem im Kampf gegen Covid-19 eine wichtige Rolle. Innerhalb kurzer Zeit hat der Branchenriese einen hoch automatisierten Test für das Virus entwickelt. Über bestehende Diagnosesysteme können mittels Nasen- oder Rachenabstrich gewonnene Proben auf Corona getestet werden. Die Ergebnisse liegen schon nach wenigen Stunden vor. Ein System schafft an einem Tag mehr als 4000 Tests. Sowohl in den USA als auch auf dem alten Kontinent kommt das Verfahren mittlerweile zum Einsatz.
An vorderster Front steht Roche auch bei der Suche nach Medikamenten zur Behandlung des Coronavirus. Ein Hoffnungsträger ist Actemra. Das Präparat zur Behandlung von rheumatoider Arthritis ist in China Covid-19-Patienten bereits verabreicht worden. Momentan setzt die Roche-Biotechtochter Genentech zusammen mit der US-Gesundheitsbehörde FDA eine Phase-III-Studie auf. Ab Anfang April soll Actemra bei insgesamt 330 Betroffenen mit einer Lungenentzündung erprobt werden.
Auch wenn der Ausgang der Studie offen ist, wird in der aktuellen Krise die immense Bedeutung der Pharmaindustrie deutlicher als je zuvor. Folgerichtig geriet der Sektor im Corona-Crash weniger stark unter die Räder als der breite Markt. Der Roche-Genussschein hat die zeitweiligen Verluste von rund 16 Prozent zur Hälfte aufgeholt. Und das, obwohl der Konzern inmitten des Ausverkaufs die Dividende für 2019 ausgeschüttet hat. Umgerechnet gingen knapp 7,4 Milliarden Euro oder mehr als drei Prozent der Marktkapitalisierung an die Aktionäre. 2021 will Konzernchef Severin Schwan die Serie von mittlerweile 33 Dividendenerhöhungen nacheinander fortsetzen.
Investment mit Risikopuffer
Eine wichtige Rolle spielt die Gewinnbeteiligung für die Konditionen von Bonus-Cap-Zertifikaten. Über die Dividenden finanzieren die Emittenten die teilgeschützte Funktionsweise dieser Papiere. Bei 210 Franken hat Vontobel die Barriere eines Bonus-Cap-Zertifikats fixiert. Hält sich Roche bis zum 18. Dezember über diesem Niveau, wirft das Produkt eine Rendite von 14,5 Prozent ab. Nach einer Schwellenverletzung erlischt der Teilschutz, und Anleger sind dem vollen Risiko des Basiswertes ausgesetzt.