Das insgesamt positive weltwirtschaftliche Umfeld hat im abgelaufenen Jahr zur weiteren Erholung an den internationalen Immobilienmärkten beigetragen. Vor dem Hintergrund regional unterschiedlicher Konjunkturaussichten müssen Anleger 2015 mit einer etwas uneinheitlicheren Entwicklung rechnen. Dennoch dürften Immobilien auf absehbare Zeit ihren Status als interessante Anlagemöglichkeit beibehalten - auch weil im aktuellen Niedrigzinsumfeld Investmentalternativen rar gesät sind. Als vielversprechend erachten wir in erster Linie Büro- und Einzelhandelsimmobilien, insbesondere die sogenannten Kern-Objekte in sehr guter Lage mit stabilen Erträgen aus langfristiger Vermietung.

Europa - breites Anlagespektrum

Im Hinblick auf das zuletzt schwache Wachstum in der Eurozone geraten die von der allgemeinen konjunkturellen Entwicklung weniger stark betroffenen "sicheren Häfen" nun wieder in den Fokus der Anleger: Über die nächsten fünf Jahre erwarten wir für Büroimmobilien in den großen Metropolen Gesamtrenditen von durchschnittlich 4,5 bis 6,5 Prozent p. a. Das gilt auch für Deutschland. Zusätzlich rücken hier wachstumsstarke B-Städte in den Vordergrund: Wir rechnen damit, dass sich der Renditeunterschied zu den großen Standorten weiter verringert und ausgewählte mittelgroße Städte deutlich an Attraktivität zulegen können.

Zu den Top-Performern in Europa könnten in den kommenden fünf Jahren Einzelhandelsobjekte in Mailand und erstklassige Büroimmobilien in Madrid gehören - im Schnitt erwarten wir 8 bzw. 10 Prozent jährliche Gesamtrendite. Die Märkte profitieren von den Aufholeffekten nach langer Rezessionsphase, sind dafür allerdings mit entsprechenden Risiken behaftet.

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USA - Trendumkehr in Sicht

Die fortschreitende konjunkturelle Erholung in den USA und die insgesamt positive Entwicklung am US-Arbeitsmarkt führen bereits seit einiger Zeit zu einer Zunahme der dortigen Büroarbeitsplätze. Diese schlug bisher jedoch noch nicht nachhaltig auf den Büroimmobilienmarkt durch, da viele Unternehmen nach wie vor über ungenutzte Büroflächen verfügen. Wir rechnen hier in nächster Zeit mit einer Trendumkehr. Ähnliches erwarten wir auch für den Markt von US-Einzelhandelsimmobilien, da die steigende Beschäftigung sich positiv auf den Konsum und damit auf die Nachfrage nach Verkaufsflächen auswirken könnte. Insgesamt gilt es jedoch auch in den USA, Risiken wie eine sich unerwartet verlangsamende gesamtwirtschaftliche Entwicklung oder ein steigendes Neubauangebot im Blick zu behalten.

Asien - sinkende Leerstände

Auch in Asien dürfte das Wirtschaftswachstum den gewerblichen Immobilienmarkt weiter unterstützen. Mittelfristig erwarten wir bei einer kontrollierten Angebotslage eine fortschreitende Erholung in fast allen Märkten. Während lokale Unternehmen vor allen Dingen auf der Suche nach höherwertigen Büroflächen sind, benötigen internationale Konzerne in erster Linie Raum zur Expansion. Infolgedessen sinken derzeit zum Beispiel in Tokio, Osaka, Seoul und Singapur die Leerstandsraten. In den meisten Metropolen des asiatisch-pazifischen Raums rechnen wir über die nächsten fünf Jahre mit mittleren einstelligen Durchschnittsrenditen. Zu den Top-Performern könnten ausgewählte chinesische A-Standorte und Seoul gehören. Lediglich in Nagoya und Kuala Lumpur sowie in einigen chinesischen Großstädten könnte eine vermehrte Neubautätigkeit dieser insgesamt positiven Entwicklung entgegenstehen.

Perspektiven 2015: Der Jahresausblick der Deutschen Bank