Die US-Investmentfirma Southeastern Asset Management gehört mit ihrem Longleaf Partners Fund zu den beständigsten Adressen für Value-Anlagen in den USA. Normalerweise ist das Management dabei eher passiver Investor. In Einzelfällen, etwa wenn die Firmenleitung die Erwartungen nicht erfüllt, wird aber auch die Rolle des Aktivisten eingenommen. Das ist bei der Telekommunikationsfirma Centurylink (WKN: 866 405) der Fall. Man sei mit Firmenchef Jeff Storey und dem Verwaltungsrat im Gespräch, um strategische Optionen zu prüfen, mit dem Ziel, die erhebliche Lücke zwischen dem aktuellen Kurs und dem langfristigen Wertpotenzial zu schließen, teilte Longleaf Partners mit. Centurylink ist ein kontrovers diskutierter Wert. Durch die Übernahme von Level 3 Communications 2017 konnte der Konzern seine Marktstellung bei Glasfasernetzen und Firmenkunden ausbauen.
Allerdings stieg die Verschuldung durch den 25-Milliarden-Dollar-Deal signifikant. Gleichzeitig ist der Druck auf das Betriebsergebnis im traditionellen Telefongeschäft hoch. Die Manager von Longleaf Partners erwarten, dass Zuwächse bei Glasfaserkunden dies über die Zeit ausgleichen können. Aktuell besteht aber die Gefahr, dass das Unternehmen bei kleineren Firmenkunden Abstriche machen muss. Denn diese könnten durch die Covid-19-Pandemie in Zahlungsschwierigkeiten geraten. Allerdings profitiert Centurylink von einer erhöhten Nachfrage bei Heimarbeitsplätzen. So ist der Videokonferenzanbieter Zoom ein Kunde. Longleaf Partners geht davon aus, dass das Unternehmen weiterhin rund drei Dollar freien Cashflow pro Aktie erwirtschaften kann. Ist das der Fall, wird sich das Investment für Longleaf am Ende auszahlen. Zwischenzeitlich gibt es auch noch eine dicke Dividende. Zuletzt wurden 25 Cent pro Quartal gezahlt. #