Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel erschien am 07.05.2019 erstmals online

Am deutschen Aktienmarkt fällt die Performance-Bilanz in diesem Jahr bisher ausgesprochen gut aus. So glänzt der deutsche Leitindex DAX seit dem Jahresanfang mit einem Plus von 17,6 Prozent. Allerdings darf das nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Dax unter dem Strich seit nunmehr 4 Jahren nicht mehr vorwärts gekommen ist. Eine echte Hausse sieht wahrlich anders aus.

Ansonsten fällt auch auf Ebene der Einzelwerte ohnehin seit langem auf, dass auf dem hiesigen Kurszettel kaum echte Dauerläufer-Aktien zu finden sind. Gemeint sind damit Titel, die schon lange im Kurs steigen und ein wirklich überzeugendes langfristiges Chartbild aufzuweisen haben. In den USA gibt es dagegen gefühlt sehr viel mehr Werte, die diesem Strickmuster entsprechen.

Aktuell ist es laut unserer Chart-Datenbank so, dass von den 945 darin aufgelisteten deutschen Aktien gerade einmal 16 Titel mit aktuellen Kursrekorden aufwarten können. Zieht man davon noch vier Werte ab, bei denen kaum ein Handel stattfindet, dann bleibt gerade mal ein Dutzend übrig, die mit frischen Bestmarken charttechnisch zu überzeugen verstehen.

Aus dieser überschaubaren Liste haben wir fünf Aktien herausgepickt, die über eine Kurshistorie von mindestens zehn Jahre verfügen. Denn das ist eine Zeitspanne, bei der man davon ausgehen kann, dass das Geschäftsmodell wirklich funktioniert und die Börsianer so einem Titel auch etwas abgewinnen können, wie die Rekordnotierungen belegen.

Eine Eigenschaft von Dauerläufern ist im Idealfall die, dass sie diese Rolle auch in Zukunft ausfüllen können. Genau daran besteht die Annahme und die Hoffnung auf ein Fortschreiben der charttechnischen Aufwärtstrends bringt uns dazu, die ausgewählten Dauerläufer-Aktien auf den nächsten Seiten etwas näher vorzustellen.

Auf Seite 2: Bechtle





Bechtle-Aktie



Einer der Dauerläufer ist der MDAX- und TecDAX-Vertreter Bechtle. Der IT-Dienstleister hat beim eigenen Aktienkurs gegen Ende April erstmals seit Mitte September 2018 neue Bestmarken gesetzt. Einher ging diese Bewegung mit positiv aufgenommenen Geschäftsnachrichten. Dazu zählte ein im Vorjahr verbuchter Umsatzanstieg von 21,1 Prozent auf 4,32 Milliarden Euro, wobei dazu alle Regionen und Segmente sowie eine Akquisition beitrugen. Das organische Wachstum lag bei 15,8 Prozent. Der Vorsteuergewinn legte um 18,7 Prozent auf 193,2 Millionen Euro zu. Unter dem Strich verdiente Bechtle mit 137 Millionen Euro knapp 20 Prozent mehr als im Vorjahr.

Zudem stellt der Vorstand für das laufende Jahr weiteres Wachstum in Aussicht. Umsatz und Ergebnis sollen erneut sehr deutlich steigen. Die Vorsteuermarge soll mindestens auf dem Vorjahresniveau von 4,5 Prozent liegen. Die Aktionäre sollen bei der nächsten Hauptversammlung am 28. Mai angesichts der starken Geschäftsentwicklung zudem eine um zehn Cent auf einen Euro erhöhte Dividende je Aktie für das abgelaufene Geschäftsjahr erhalten.

Das Unternehmen selbst nennt fünf Gründe, warum Anleger in die Bechtle-Aktien investieren sollten. Erwähnung finden dabei das als zukunftsfähig eingestufte Geschäftsmodell, die dezentrale Aufstellung, die finanzielle Solidität, die starke Unternehmenskultur sowie die motivierten Mitarbeiter.

Laut Analysten wie jenen bei der Landesbank Baden-Württemberg profitiert die Gesellschaft als einer der führenden Systemhausbetreiber in Europa von der branchenübergreifend weiter zunehmenden Bedeutung der Informationstechnologie. Hype-Themen wie Mobility, Big Data oder Cloud Computing befeuerten das Wachstum zusätzlich. Dank der im Branchenvergleich überdurchschnittlichen Finanz- und Ertragskraft könne Bechtle von diesen Trends auch via Übernahmen in vollem Umfang profitieren.

Der Analystenkonsens geht beim Gewinn je Aktie von 2018 bis 2022 von einer Verbesserung von 3,21 Euro auf 5,11 Euro aus. Damit ergibt sich am Ende der genannten Zeitspanne ein geschätztes KGV von rund 18. Die Dividenden sehen Analysten gleichzeitig im Schnitt von 1,01 Euro auf 1,67 Euro je Anteilsschein steigen.

Charttechnik



Mit dem Gesamtmarkt erlitten die Aktien von Bechtle im Laufe des Vorjahres einen der eher seltenen echten Schwächeanfälle. Mit der Notiz ging es damals von Anfang Oktober 2018 bis Anfang 2019 von 89,55 Euro bis auf 62,30 Euro nach unten. Doch diese Delle hat der Titel inzwischen komplett ausgebügelt und mit Hilfe der jüngst aufgestellten neuen Bestmarken ist der langfristige Aufwärtstrend als völlig intakt untermauert. Das Ende der Konsolidierung ist ein prozyklisches charttechnisches Kaufsignal und mit einem von September 2002 bis heute verbuchten Kursanstieg von 2,43 Euro auf 91,50 Euro kann sich die Performance-Bilanz wirklich mehr als sehen lassen.



Profil



Das Geschäftsmodell von Bechtle verbindet IT-Dienstleistungen mit dem Direktvertrieb von Hard- und Software. Mit rund 70 eigenständigen Systemhausgesellschaften ist das Unternehmen einer der größten Anbieter von IT-Produkten, Lösungen und Managed Services in der D-A-CH-Region. Im E-Commerce ist die Bechtle-Gruppe in 14 Ländern präsent und zählt zu den führenden Value-Added Resellern in Europa. Den mehr als 70.000 Kunden aus den verschiedensten Branchen sowie dem öffentlichen Sektor bietet die Gesellschaft herstellerunabhängig ein lückenloses Angebot rund um die IT aus einer Hand an.

Auf Seite 3: Carl Zeiss Meditec





Carl Zeiss Meditec-Aktie



Zu einem weiteren charttechnischen Dauerläufer hat sich die Carl Zeiss Meditec AG gemausert, wobei auch hier dieser Status durch eben erst markierte Rekorde untermauert wurde. Alleine für den Zeitraum seit Dezember 2008 hat der Wert inzwischen eine Verzwölffachung eingetütet.

Natürlich ist so eine starke Performance nur mit einer Geschäftsentwicklung zu erreichen, welche die Börsianer nachhaltig überzeugt. Und die jüngsten Bestmarken wurden dann auch von der Meldung begleitet, wonach das Medizintechnik-Unternehmen nach einem guten ersten Halbjahr den Ausblick für die operative Gewinnmarge im Gesamtjahr 2018/19 erhöht hat.

Den Angaben zufolge betrug die EBIT-Marge im ersten Halbjahr 2018/19 rund 16,5 Prozent (Vorjahr: 14,4 Prozent). Das EBIT belief sich auf rund 110 Millionen Euro gestiegen, knapp ein Viertel mehr als 88,2 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz hat sich auf 667 (613,7) Millionen Euro erhöht.

Auf der erreichten Basis sieht die Gesellschaft die Marge beim operativen Gewinn vor Zinsen und Steuern nun im Gesamtjahr bei 15,0 bis 17,5 Prozent. Ursprünglich hatte das im MDAX und TecDAX notierte Unternehmen 14,0 bis 16,0 Prozent angepeilt, nach 15,4 Prozent im Vorjahr. Der Umsatz soll im Geschäftsjahr 2018/19 per Ende September auf 1,35 und 1,42 Milliarden Euro von 1,21 Milliarden Euro steigen.

Aus der Sicht der Landesbank Baden-Württemberg zählt Carl Zeiss Meditec zu den Innovationsführern im Bereich der augenmedizinischen Geräte und Systeme und ist Weltmarktführer im Bereich der Operationsmikroskopie. Das Unternehmen verfüge über eine nahezu ideale regionale Diversifizierung und profitiere von einer mittelfristig wieder etwas langsamer steigenden Kostenbasis. Deshalb sollte mit dem Konzernumsatz auch die Profitabilität längerfristig weiter steigen. Aktuell verfüge das Unternehmen über ein leistungsfähiges Produktangebot um überdurchschnittlich wachsen zu können.

Wie die extrem gute Kursentwicklung zeigt, gefallen den Anlegern die intakten Wachstumsaussichten sowie das defensive Geschäftsmodell. Analysten sehen den Gewinn je Aktie von 2017/18 bis 2022/23 von 1,41 Euro auf 2,78 Euro steigen. Diese Prognose beinhaltet somit schöne Steigerungsraten, allerdings wird das von der Börse inzwischen auch mit einer strammen Bewertung honoriert.

Charttechnik



Nach dem Börsengang im Jahr 2000 geriet der Aktienkurs von Carl Zeiss Meditec zunächst in den Abwärtssog der damals allgemein vorherrschenden Börsenschwäche. Doch ab August 2001 ging es dann ausgehend von 3,57 Euro nach oben, wobei die Aufwärtsbewegung dabei nur noch einmal ernsthaft während der Finanzkrise rund um das Jahr 2007 einem Standhaftigkeitstest unterzogen wurde. Letztlich hat es aber bis heute in der Spitze zu einem Kursanstieg bis auf 89,05 Euro gereicht. Das letztgenannte Rekordhoch stammt erst vom 06. Mai, ist somit noch topaktuell und sorgt so für einen intakten Aufwärtstrend.



Profil



Unter dem Schirm der Carl Zeiss Meditec AG sind die Medizintechnik-Aktivitäten von ZEISS gebündelt. Das Unternehmen ist einer der weltweit führenden Medizintechnik-Anbieter. Die Gesellschaft bietet Lösungen für die Zukunftsmärkte Medical and Research Solutions, Industrial Solutions, Eye Care und Lifestyle Products an und trägt mit Innovationen in der Augenheilkunde und Mikrochirurgie zum medizinischen Fortschritt bei. Das Unternehmen entwickelt und vertreibt Operationsmikroskope, ophthalmologische Diagnosesysteme, Mikroskope, Lithografieoptik, industrielle Messtechnik, Brillengläser, Planetariumstechnik, optronische Produkte, Film- und Fotoobjektive sowie Ferngläser und Spektive.

Ärzte in aller Welt bekommen mit Zeiss-Meditec-Technologien intelligente Werkzeuge in die Hand, um die vier wesentlichen Krankheitsbilder des Auges, Fehlsichtigkeit (Refraktion), Grauer Star (Katarakt), Grüner Star (Glaukom) und Netzhauterkrankungen (Retina-Erkrankungen) effizient und wirksam zu behandeln und dies von der Diagnose über die Therapie bis hin zur Nachbehandlung. Darüber hinaus bietet der Konzern neben Operationsmikroskopen auch Visualisierungslösungen für die HNO- und Neurochirurgie. Die Produkte werden dabei in erster Linie bei der Entfernung von Tumoren, der Behandlung von Gefäßerkrankungen und bei der Therapie funktioneller Krankheiten eingesetzt.

Auf Seite 4: MTU Aero Engines





MTU Aero Engines-Aktie



Überaus zufrieden können die Langfrist-Aktionäre der MTU Aero Engines AG sein. Schließlich dürfen sie sich seit Ende Oktober 2008 über einen Anstieg von in der Spitze 1.539 Prozent freuen. Dank der positiven Performance ist der momentan im MDAX enthaltene Triebwerkshersteller übrigens auch zu einem ernstzunehmenden Kandidaten für einen Aufstieg in den deutschen Leitindex DAX avanciert.

Wie das angesichts der erzielten Performance zu erwarten ist, laufen auch hier die Geschäfte gut. Beflügelt von der starken Nachfrage nach zivilen Triebwerken steigerte die Gesellschaft im ersten Quartal 2019 den Umsatz um elf Prozent auf 1,13 Milliarden Euro und der bereinigte Nettogewinn legte um acht Prozent auf 133,5 Millionen Euro zu.

Die Prognosen für das laufende Gesamtjahr, die weiteres Umsatz- und Ergebniswachstum sowie Margenverbesserungen beinhaltet, bestätigte der Vorstand jüngst vor dem Hintergrund eines rekordhohen Auftragsbestandes. Rein rechnerisch reicht dieser für eine Auslastung von fast vier Jahren. Das sorgt für eine vergleichsweise komfortable Ausgangslage.

Die Stärken der Gesellschaft sind laut der BayernLB in einer führenden Position im Bereich Triebwerksherstellung zu sehen, im margenstarken Instandhaltungsgeschäft mit zivilen Triebwerken, dem breit aufgestellten Geschäftsmodell mit Präsenz in Wachstumsmärkten, dem optimistischen Mittelfristausblick und der zugrunde liegenden Visibilität sowie im hohen Auftragsbestand.

Weitere Chancen bieten sich dem Unternehmen dadurch, dass großvolumige Kundenprojekte an Bedeutung gewinnen, durch die intakte Nachfrage in der zivilen Luftfahrt , dem überdurchschnittlichen Wachstumspotenzial in Asien sowie im Nahen Osten sowie der zunehmenden Nachfrage nach sparsamen Triebwerken. Für den Kurs kommen als potenzieller Pluspunkt Aktienrückkäufe hinzu.

Geht es nach dem Analystenkonsens, dann steigt der Gewinn je Aktie von 2018 bis 2023 von 9,29 Euro auf 12,89 Euro. Das ist eine Perspektive, die erklärt, warum der Titel an der Börse so gefragt ist. Auf der letztgenannten Ergebnisbasis ergibt sich im Übrigen ein geschätztes KGV von gut 16.

Charttechnik



Nach dem Börsengang im Jahr 2005 kamen die Aktien von MTU Aero Engines in den Abwärtsstrudel der Finanzkrise und so setzte es 2007 und 2008 deutliche Verluste. Ohne den externen negativen Impuls würde das Chartbild vermutlich noch besser aussehen. Aber auch so hat es der Wert geschafft, sich zu befreien und von Oktober 2008 bis heute hat es zu einem Anstieg von 12,87 Euro auf 211,00 Euro gereicht. Das letztgenannte Rekordhoch stammt vom 08. April und der aktuelle Kurs von 207,00 Euro hat weiter Tuchfühlung zu dieser Bestmarke. Folglich ist der charttechnische Aufwärtstrend als uneingeschränkt intakt zu bezeichnen.



Profil



MTU Aero Engines bezeichnet sich selbst als der führende deutsche Triebwerkshersteller. Das Unternehmen entwickelt, fertigt, vertreibt und betreut zivile und militärische Luftfahrtantriebe aller Schub- und Leistungsklassen sowie stationäre Industriegasturbinen. Die MTU ist mit Tochter- und Beteiligungsgesellschaften in wichtigen Regionen und Märkten weltweit präsent. Im Bereich der zivilen Triebwerke ist die MTU mit ihren Produkten in allen Schub- und Leistungsklassen vertreten: von Triebwerken für Geschäftsreise-Jets über Narrowbody-Engines mit Geared Turbofan-Technologie bis zu den schubstärksten Antrieben der Welt. Die MTU ist fester Partner aller Branchengrößen: GE, Pratt & Whitney und Rolls-Royce.

Im Maintenance-Geschäft ist die MTU, gemessen am Umsatz, der weltweit größte unabhängige Instandhaltungsdienstleister für zivile Triebwerke. Betreut werden in erster Linie Triebwerke an denen die MTU als Risk- and Revenue-Partner beteiligt ist. Bei der Instandhaltung und Reparatur des V2500, dem Antrieb der aktuellen Airbus A320-Familie, ist sie weltweit führend. Ferner bietet die MTU Maintenance Lösungen für die Reparatur einer großen Bandbreite von Triebwerkstypen. Außerdem ist die MTU Aero Engines im Militärgeschäft der Systempartner für nahezu alle Luftfahrtantriebe der Bundeswehr. Die Aufgabe umfasst dabei neben der Bereitstellung von Basistechnologien, der Entwicklung und Fertigung von Triebwerken und Triebwerkskomponenten auch die Logistik-Unterstützung.

Auf Seite 5: Symrise





Symrise-Aktie



Als überaus verlässlicher Performancebringer erwiesen sich in den vergangenen zehn Jahren auch die Aktien von Symrise. Der Duftstoff- und Aromenhersteller glänzt seit März 2009 mit einer Kursverzwölffachung und sorgt so bei Langfrist-Investoren für glänzende Augen.

Zufrieden dürfen diese neben den frisch markierten Höchstständen auch mit der aktuellen Geschäftsentwicklung sein. Denn die Gesellschaft ist dank guter Geschäfte mit Duft und Körperpflege mit Schwung in das neue Jahr gestartet. Zuwächse in allen Segmenten ließen den Umsatz in den ersten drei Monaten um 9,3 Prozent auf 848,8 Millionen Euro steigen. Analysten hatten mit 845 Millionen Euro gerechnet.

Im Gesamtjahr 2019 will die Gesellschaft das prognostizierte Marktwachstum deutlich übertreffen, das auf weltweit drei bis vier Prozent geschätzt wird. Bis Ende 2025 soll der Umsatz auf etwa 5,5 bis 6,0 Milliarden Euro zulegen. Dieser Anstieg soll durch jährliches organisches Wachstum von 5 bis 7 Prozent sowie ergänzende zielgerichtete Akquisitionen erreicht werden, ließ der MDAX-Vertreter jüngst wissen.

Aus der Sicht des Unternehmens selbst machen die folgenden Punkte die eigenen Aktien zu einem interessanten Investment. Wie es heißt, ist man ersten in einer attraktiven Branche tätig, die auf defensive Endkonsumentenmärkte ausgerichtet ist. Zweitens verfüge man über ein sehr ausbalanciertes Portfolio, das sich über diverse Produktkategorien, Geschäftsfelder, Regionen und Kundengruppen erstreckt. Drittes setze die Strategie auf branchenführendes Wachstum bei gleichbleibend hoher Profitabilität.

Viertens basiere der eigene Wettbewerbsvorteil auf einem bereichsübergreifenden Netzwerk und Forschungsapparat, der die Innovationskraft sichert. Fünftens setze man auf Rückwärtsintegration in der Lieferkette und bediene so die wachsende Nachfrage nach natürlichen Inhaltsstoffen. Sechstens werde das traditionelle Geschäft mit Aromen und Duftstoffen auf angrenzende Bereiche mit hohem Wachstumspotential ausgeweitet.

Analysten gehen im Schnitt von 2018 bis 2023 von einer Ergebnisverbesserung von 2,08 Euro auf 3,39 Euro aus. Geht diese Prognose auf, wären das weiterhin solide Geschäftsaussichten. Allerdings ist zu beachten, dass sich auch noch auf der letztgenannten Basis ein geschätztes KGV von fast 25 ergibt, was optisch anspruchsvoll erscheint.

Charttechnik



Wie so viele Einzelwerte brachte die Finanzkrise auch den Aktien von Symrise bis Anfang 2009 in einige Schwierigkeiten. Doch als das ausgestanden war, setzte die Notiz zu einer bis heute anhaltenden Aufwärtsbewegung an. Der Kurs ist dabei von März 2009 bis heute in der Spitze von 7,07 Euro auf 85,70 Euro gestiegen. Das letztgenannte Rekordhoch stammt vom 30. April und es ist getrost ein völlig intakter langfristiger charttechnischer Aufwärtstrend zu konstatieren.



Profil



Symrise ist ein globaler Anbieter von Duft- und Geschmacksstoffen, kosmetischen Grund- und Wirkstoffen sowie funktionellen Inhaltsstoffen. Zu den Kunden gehören Parfüm-, Kosmetik-, Lebensmittel- und Getränkehersteller, die pharmazeutische Industrie sowie Produzenten von Nahrungsergänzungsmitteln und Heimtiernahrung. Der Konzern, mit Sitz in Holzminden, ist an mehr als 100 Standorten in Europa, Afrika und dem Nahen sowie Mittleren Osten, in Asien, den USA sowie in Lateinamerika vertreten.

Gemeinsam mit den Kunden entwickelt Symrise neue Ideen und marktfähige Konzepte für Produkte des täglichen Lebens. Der Umsatz belief sich im Vorjahr auf 3,154 Milliarden Euro, was ein organisches Wachstum von 8,8 Prozent bedeutete. Die EBITDA-Marge betrug im Vorjahr 20 Prozent. Symrise beschäftigt rund 9.400 Mitarbeiter weltweit, es gibt mehr als 6.000 Kunden und mehr als 30.000 angebotene Produkte.

Auf Seite 6: VIB Vermögen





VIB Vermögen-Aktie



Beim fünften und letzten Dauerläufer handelt es sich um die VIB Vermögen AG. Der Vorstand der auf Gewerbeimmobilien spezialisierten Beteiligungsholding agiert nach dem Motto "Wir investieren im Süden. Damit der Kurs nach Norden geht." Das scheint erfolgreich zu gelingen, wie zumindest ein seit Ende 2008 fast verneunfachter Aktienkurs signalisiert.

Die Gesellschaft bestätigte in der Vorwoche die bereits früher vorgelegten vorläufigen Konzernzahlen zum Geschäftsjahr 2018. Demnach gelang es im Jubiläumsjahr zum 25-jährigen Bestehen des Unternehmens die Umsatzerlöse um 3,9 Prozent auf 86,8 Millionen Euro zu erhöhen. Das Konzernergebnis erhöhte sich von 53,9 Millionen auf 59,9 Millionen Euro. Beim Ergebnis je Aktie blieben 2,09 Euro nach 1,87 Euro im Jahr 2017 hängen.

Der Hauptversammlung wird erneut eine Erhöhung der Dividende vorschlagen und zwar von 0,60 Euro auf 0,65 Euro je Aktie. Was den erwarteten Geschäftsverlauf im Jahr 2019 angeht, rechnet der Vorstand damit, dass Eigenentwicklungen zu einem erneuten Anstieg von Umsatz und Profitabilität führen werden. Bei den Umsatzerlösen kalkuliert man mit einem Wert zwischen 88,5 bis 92,5 Millionen Euro.

Als Kaufgründe zugunsten der eigenen Aktien verweisen die Verantwortlichen allgemein auf die folgenden Argumente: So sei VIB Vermögen zum einen eine substanzstarke Immobiliengesellschaft mit Investitionsfokus auf das wirtschaftsstarke Süddeutschland, die vorwiegend auf die Wachstumsbranche Logistik & Light-Industry und Handel ausgerichtet ist und über ein breit diversifiziertes Portfolio mit einer geringen Leerstandsquote und einer attraktiven Mietrendite von rund 7,02 Prozent verfüge.

Zum anderen seien ein deutliches operatives Wachstum sowie eine hohe Profitabilität vorzuweisen. Das durchschnittliche jährliche Umsatzwachstum wird seit 2014 mit 5,6 Prozent angegeben, zudem sei der Gewinn vor Steuern ohne Bewertungseffekte und Sondereinflüsse seit 2014 von 38,3 Millionen auf 71,2 Millionen Euro gestiegen. Zudem hebt man die nachhaltige Finanzierungsstruktur hervor, mit einer Eigenkapitalquote von 42,7 Prozent. Zusammen mit einem Loan-to-Value von 51,0 Prozent reduziere das die Finanzierungsrisiken.

Dank eines langfristigen Finanzierungsansatzes über Annuitätendarlehen gebe es keine Refinanzierungsprobleme und der Durchschnittszinssatz des Kreditportfolios betrage nur 2,33 Prozent. Es gebe einen starken Cash Flow, was neue Investments und eine attraktive Dividendenpolitik ermögliche, wobei die Ausschüttung inzwischen zum zehnten Mal in Folge erhöht worden sei. Hinzu komme außerdem ein erfahrenes Management-Team mit einem starkem Netzwerk und 25-jähriger Erfolgsgeschichte.

Charttechnik



Wie bei den anderen Dauerläufern ist nach einem Blick auf den Langfristchart auch bei VIB Vermögen zu konstatieren, dass auch hier die Finanzkrise den Kursen in den Jahren 2007 und 2008 arg zugesetzt hat. Doch seitdem das ausgestanden ist, sieht der Chart fast makellos aus. Denn es hat sich ein sehr stabiler Aufwärtstrend herausgebildet, durch den die Notiz von Dezember 2008 bis April 2019 von 2,90 Euro auf 25,70 Euro nach oben gespült wurde. Insgesamt macht das Chartbild unverändert einen sehr guten Eindruck.



Profil



Die VIB Vermögen AG ist eine mittelständische Immobilienholding mit Sitz in Neuburg an der Donau. Das Unternehmen entwickelt, erwirbt und verwaltet gewerbliche Immobilien, in erster Linie in den stark wachsenden Regionen in Süddeutschland. Seit der Gründung als Personengesellschaft 1993 und der darauf folgenden Umwandlung in eine Aktiengesellschaft im Jahr 2000 versucht man, die Kernkompetenzen in der Entwicklung, dem Erwerb und der Verwaltung eigener Immobilien und der Beteiligung an Gesellschaften mit Immobilienvermögen beständig auszubauen.

Die VIB Vermögen AG betreibt eine "Develop-or-Buy-and-Hold" Strategie. Das heißt, man entwickelt Immobilien für das eigene Portfolio und erwirbt bestehende Immobilien, um dadurch Mieterträge zu generieren. Zum Immobilienportfolio zählen Logistikimmobilien, Industrieobjekte, Shopping- und Fachmarktzentren sowie Gewerbe- und Dienstleistungszentren. Die Zielsetzung besteht in der Erstellung und Umsetzung maßgeschneiderter Konzepte für Gewerbeimmobilien, die sich an den Bedürfnissen der Mieter orientieren und auch Möglichkeiten der alternativen Nutzung mit einplanen. Derzeit besteht das Portfolio aus 108 Gewerbeimmobilien mit einer vermietbaren Gesamtfläche von 1,2 Millionen Quadratmeter. Der Vermietungsstand von über 99 Prozent unterstreicht die Werthaltigkeit der Immobilien.