Das 1932 gegründete Unternehmen ist für Perelman bisher keine Erfolgsgeschichte. Er hatte Revlon in einer feindlichen Übernahme 1985 für 1,8 Milliarden Dollar gekauft und ist heute mit 77,6 Prozent der Stimmrechte dominierende Aktionär. Allerdings ist der Unternehmenswert heute nicht höher als vor 30 Jahren. Im gleichen Zeitraum haben sich die Aktien des französischen Kosmetikherstellers L’Oréal oder des US-Konkurrenten Estée Lauder vervielfacht. Kein Wunder, dass der 73-Jährige Veränderungen anstrebt.
Schönheitskur unter neuer Führung
Anfang des Jahres wurde kolportiert, dass Perelman einen Deal plane, um die Firma von der Börse zu nehmen. Offensichtlich hat sich Perelman aber doch anders entschieden. Seit März ist Fabian Garcia auf dem Chefposten. Er war zuvor beim Konsumgüterhersteller Colgate-Palmolive für Innovationen zuständig. Marktbeobachter erkennen seit seinem Amtsantritt emsige Aktivität.
Vom Wettbewerber Coty kaufte Revlon die internationalen Geschäfte des Nagellackspezialisten Cutex. Im Juni machte Revlon für die Firma Elizabeth Arden ein Übernahmeangebot. Damit können die Erlöse auf rund drei Milliarden Dollar gesteigert werden, die Synergien von rund 140 Millionen Dollar finanzieren das Geschäft. Und so könnte es weitergehen: Dank des von Mittleman besonders geschätzten hohen freien Cashflows könnte das Unternehmen mit geschickten Übernahmen den Umsatz erhöhen und Margen ausbauen.
Bisher ist der Wandel der Kosmetikfirma an der Börse unbemerkt geblieben. Nur wenige Analysten verfolgen das Unternehmen. Potenzial ist deshalb reichlich vorhanden. Mittleman ist der Meinung, dass Revlon mit mehr als dem 13-Fachen des Betriebsergebnisses bewertet werden müsste. Auf Basis der Ergebnisse des vergangenen Jahres errechnet sich zu aktuellen Wechselkursen ein Kurs von 55 Euro, 70 Prozent über dem aktuellen Niveau. "Das ist eine konservative Annahme. Die meisten Kosmetikfirmen werden zum 15-Fachen gehandelt", sagt der Investor.
Die Revlon-Aktie wird in Deutschland gehandelt. Aufträge müssen unbedingt streng limitiert werden.