Er reagierte damit auf Medienberichte der vergangenen Tage, wonach Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat eine Abstimmung durchsetzen wollen, um die Fusionsgespräche mit der Deutschen Bank zu beenden und Zielke aus dem Amt zu drängen.

Gewerkschaften und Arbeitnehmervertreter laufen seit Wochen Sturm gegen einen möglichen Zusammenschluss der beiden Banken, da sie den Verlust zehntausender Arbeitsplätze befürchten. Bereits Ende März hatte der Gesamtbetriebsrat der "gelben" Bank den sofortigen Abbruch der Verhandlungen gefordert. Bereits die Sondierungen schadeten die Commerzbank, der Vorstand stürze sich ohne einen erkennbaren Plan "in ein unbeherrschbares Abenteuer", hieß es.

Schmittmann verteidigte dagegen die Fusionsgespräche. "Der Vorstand muss die Option mit der Deutschen Bank prüfen. Das halte ich für richtig und das ist seine Pflicht", erklärte der 62-Jährige, der den Aufsichtsrat erst seit einem Jahr leitet und bis 2015 Risikovorstand der Commerzbank war. "Wir haben für diese Sondierungsphase einen klaren Prozess, der vom Vorstand gesteuert wird und in den ein Ausschuss des Aufsichtsrats eingebunden ist."

Die "Financial Times" und das "Manager Magazin" hatten in den vergangenen Tagen berichtet, einzelne Arbeitnehmervertreter forderten eine Sitzung des Kontrollgremiums, bei der dieses dann einen sofortigen Abbruch der Gespräche beschließen solle. Ein Arbeitnehmervertreter mahnte aber im Gespräch mit Reuters zu Vorsicht: Man müsse sich seiner Sache sicher sein, bevor man einen solchen Schritt gehe.

Insidern zufolge sind auch Vertreter der Kapitalseite im Aufsichtsrat bislang nicht von einer Fusion mit der Deutschen Bank überzeugt. Sie wollten erst ein detailliertes Konzept sehen. Das heiße aber nicht, dass sie einen Zusammenschluss grundsätzlich ablehnten, sagten mehrere mit den Überlegungen im Kontrollgremium vertraute Personen. Um einen Beschluss des Aufsichtsrats zum Abbruch der Fusionsgespräche durchzusetzen, müssten die Arbeitnehmer geschlossen stimmen und mindestens einen Vertreter der Kapitalseite für sich gewinnen.

So oder so steigt der Druck auf Zielke und Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing, bald eine Entscheidung treffen. Zielke hatte bereits am 22. März in einem Brief an die eigenen Mitarbeiter versprochen, die Zeit der Unsicherheit so kurz wie möglich zu halten und "schnell zu einem Ergebnis" zu kommen. Während Zielke Insidern zufolge bei den Gesprächen aufs Tempo drückt, will sich Sewing etwas mehr Zeit nehmen. Doch die Uhr läuft: Spätestens am 26. April, wenn die Deutsche Bank ihre Quartalszahlen vorlegt, wird Sewing Farbe bekennen müssen.

rtr