Der Finanzkonzern hat zu hohe Kosten, weshalb die Beteiligungsfirma Cerberus, mit einem Anteil von mehr als fünf Prozent zweitgrößter Aktionär, Druck macht. Mit der Ernennung von Hans-Jörg Vetter zum Aufsichtsratschef wurde ein erster Teil des Vakuums gefüllt. Der ehemalige Chef von LBBW und Bankgesellschaft Berlin gilt als begnadeter Sanierer. Wird nun auch ein neuer Vorstandschef gefunden, der den harten Umstrukturierungs- und Sanierungsprozess durchzieht, kann das Comeback der Bank gelingen.

Die Ausgangsbasis gemessen an den Zahlen ist jedenfalls nicht so schlecht. Im zweiten Quartal hat die Bank auf jeden Fall besser abgeschnitten, als das von Analysten befürchtet wurde. Die rechneten mit einer Halbierung der Erträge. Das operative Ergebnis von 205 Millionen Euro liegt darüber, obwohl auch die Wirecard-Pleite verarbeitet werden musste. Die Bilanzrelationen wie Kernkapitalquote und Leverage Ratio haben sich zudem gegenüber dem Vorjahr verbessert.

Die Aktie hatte sich zuletzt erfreulich entwickelt. Sie bildete nach dem Tief im März einen recht stabilen Aufwärtstrend, der auch von personellen Turbulenzen nicht gebremst wurde. Sie sollte sich wieder in die Trading-Range zwischen fünf und sechs Euro vortasten. Dabei ist auch ein Überschießen nicht ausgeschlossen. Risikobereite Anleger wagen die Wette. Stoppkurs unbedingt beachten.

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