Die Commerzbank enttäuschte zuletzt die Anleger während die Kursrally der Deutschen Bank positiv überraschte. Doch bei einem der beiden DAX-Titel hat sich ein gefährliches Chartsignal gebildet.
In der deutschen Bankenbranche stehen zwei Schwergewichte im Fokus: die Commerzbank AG (ISIN: DE000CBK1001) und die Deutsche Bank AG (ISIN: DE0005140008). Beide Institute haben im laufenden Jahr ihre Strategien neu justiert und legten aktuelle Geschäftszahlen sowie Bewertungskennziffern vor, die Rückschlüsse auf ihre Börsenperspektiven zulassen. Aber: Bei einem dieser DAX-Titel zeigt sich ein charttechnisches Alarmzeichen.
Aktuelle Lage der Commerzbank AG
Die Commerzbank präsentierte am 6. November 2025 ihre Zahlen für das dritte Quartal, das am 30. September endete. Dabei bestätigte die gelbe Bank, dass ihr selbst prognostizierter Zielwert für den Jahresüberschuss 2025 in Höhe von rund 2,5 Milliarden Euro weiter Bestand habe. Gestützt wird diese Prognose durch ein gut laufendes Kreditgeschäft und einen dadurch bedingten höheren Zinsüberschuss. Allerdings sank der Gewinn im dritten Quartal leicht im Jahresvergleich, was unter anderem auf eine erhöhte Steuerlast und gestiegene Kosten zurückzuführen ist. Im Rahmen ihrer Strategie mit dem Namen „Momentum“ strebt die Commerzbank bis 2028 eine Cost‐Income‐Ratio von 50 Prozent sowie eine Netto-Eigenkapitalrendite von 15 Prozent an. Das alles konnte jedoch nicht verdecken, dass die gemeldeten Zahlen insgesamt eine Enttäuschung waren: Die Commerzbank verfehlte die Analystenschätzungen beim Gewinn je Aktie um knapp 16 Prozent sowie beim Umsatz um ein Prozent.
In Sachen Bewertung weist die Commerzbank aktuell gemäß TradingView.com ein KGV von 14,7 auf – damit zeigt sich die Aktie moderat bewertet. Die jährliche Dividendenrendite der Commerzbank-Aktie beträgt derzeit aber nur mickrige 1.9 Prozent.
So sieht's bei der Deutsche Bank AG aus
Die Deutsche Bank legte am 29. Oktober 2025 die Ergebnisse für die ersten neun Monate sowie das dritte Quartal vor: Der Vorsteuergewinn stieg auf 7,7 Milliarden Euro (+64 Prozent gegenüber Vorjahr), der Gewinn nach Steuern lag bei 5,6 Milliarden Euro. Im dritten Quartal wurde ein Gewinn nach Steuern von 1,8 Milliarden Euro (+8 Prozent) bei Erträgen von 8,0 Milliarden Euro (+7 Prozent) erzielt. Die Bank sieht sich damit auf Kurs zu ihrem Ziel, im Gesamtjahr Erträge von rund 32 Mrd. Euro zu erreichen und eine RoTE (Return on Tangible Equity) von über zehn Prozent zu erzielen. Auch die Analysten waren zufrieden: Die Deutsche Bank übertraf die Analystenschätzungen beim Gewinn je Aktie um gut 18 Prozent und auch beim Umsatz um drei Prozent.
Auf einem Kapitalmarkttag formulierte der Vorstand weitere langfristige Eckwerte: Bis 2028 soll die Eigenkapitalrendite auf mehr als 13 Prozent steigen, die Erträge auf rund 37 Milliarden Euro anwachsen, und die Ausschüttungsquote ab 2026 auf 60 Prozent des Gewinns angehoben werden.
Die Bewertung der Aktie bewegt sich gemäß TradingView.com derzeit bei einem KGV von 10,3. Die Deutsche Bank-Aktie ist damit grundsätzlich attraktiv bewertet. Ihre jährliche Dividendenrendite beträgt derzeit nur 2,1 Prozent.
Das sagen die Analysten zu diesen DAX-Werten:
Die Konsensmeinungen der Analysten aus den letzten drei Monaten lauten sowohl für die Aktie der Commerzbank als auch für die Deutsche-Bank-Aktie «neutral» - also weder «kaufen» noch «verkaufen». Die Experten billigen beiden Titeln jeweils kleines Kurspotenzial von 4,5 beziehungsweise 7,5 Prozent auf Sicht von zwölf Monaten zu.
Achtung: Charttechnische Warnzeichen!
Bei der Deutschen Bank-Aktie ist neben den fundamentalen Daten aber noch eine charttechnisch gefährliche Lage zu beobachten:
Am 11. November 2025 gelang der Aktie zunächst der Ausbruch über den Widerstand bei 32,30 Euro. Allerdings kam es danach nicht zur nötigen Stabilisierung über dieser Marke – im Gegenteil: Es war ein Fehlausbruch. Heute (18.11.2025) eröffnet der Titel gar mit einer bärischen Kurslücke. Anleger sollten daher derzeit eher die Finger von der Aktie der Deutschen Bank lassen und einen Einstieg erst nach einer Beruhigungsphase, beziehungsweise einem nachhaltigen Überschreiten der Marke von 32,30 Euro, in Betracht ziehen.
Anleger, die ohnehin nicht auf Einzelaktien setzen wollen, sind vielleicht mit dem «Globale Dividenden-Stars Index» glücklicher.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.