Weil allmählich mit weniger Nachfrage nach Neuentwicklungen in Mechanik und Hydraulik zu rechnen sei, sollen dort die Investitionen schrittweise zurückgefahren werden, sagte Spartenchef Jose A. Avila. An der Börse kam die mit Spannung erwartete neue Powertrain-Strategie nicht gut an: Mit einem Minus von rund drei Prozent war die Conti-Aktie am Vormittag größter Verlierer im Dax.

"Anleger sind enttäuscht, dass bei Powertrain ein großer Wurf wohl erst einmal ausbleibt", sagte ein Händler. Chris McNally vom Analysehaus Evercore ISI äußerte sich überrascht, dass Conti die Strategie für die Antriebssparte auf Wachstum in der nahen Zukunft ausrichte statt auf Restrukturierung, wie viele im Markt erwartet hätten. Conti ist seit einiger Zeit unzufrieden mit der Gewinnentwicklung im Geschäftsfeld Powertrain, das knapp ein Fünftel zum Umsatz des Konzerns beisteuert. Deshalb setzte der Zulieferer eine neue Strategie für die Sparte auf.

"Das Geschäft mit Elektroantrieben werden wir konsequent auf Wachstum ausrichten", sagte Spartenchef Avila. In den vergangenen fünf Jahren sei dafür bereits insgesamt eine Milliarde Euro investiert worden. Im Geschäftsbereich Hybrid Electric Vehicle (HEV) zögen die Auftragseingänge bereits deutlich an. "Bis 2020/2021 rechnen wir mit einem steigenden Umsatz von heute 130 Millionen Euro auf bis zu eine Milliarde Euro", sagte Avila. Bis 2025 solle ein zusätzliches Erlöspotenzial von zwei Milliarden Euro erschlossen werden.

rtr