Bereits Mitte Januar veröffentlichte Continental einige Eckdaten zum abgelaufenen Geschäftsjahr, die durchweg überzeugten. Vor allem der hohe Anstieg bei der Free Cash-flow-Generierung von elf Prozent auf zwei Mrd. Euro lag deutlich über den Erwartungen und ist ein Beleg für die starke Aufstellung des Konzerns. Die breite Produktpalette lässt auch weiterhin ordentliche Wachstumszahlen erwarten, zudem ist der Konzern bereits gut in wichtigen Märkten wie China positioniert. Die gesetzlichen Vorgaben zur Emissionsreduzierung spielen besonders der Sparte Powertrain in die Karten. So wird das Autofahren erschwinglicher und umweltfreundlicher. Mit dem umfassenden Angebot für Benzin- und Dieselsystemen inklusive Sensoren und maßgeschneiderter Elektronik über Kraftstofffördersysteme, Motor- und Getriebesteuerungen bis hin zu Lösungen für Hybrid- und Elektroantriebe kann Continental alle Kundenwünsche perfekt bedienen. Zudem lässt der kräftige Absturz beim Ölpreis die Produktionskosten im Reifengeschäft deutlich sinken. Dennoch fiel die Prognose für 2015 recht konservativ aus, Überraschungspotenzial auf der Oberseite ist somit gegeben.
Die Aktie ist in den vergangenen Jahren allerdings auch schon gut gelaufen. Unvergessen bleibt besonders die vor allem für einen Blue Chip beeindruckende Performance von 82 Prozent in 2013. Inzwischen sind die erfreulichen Perspektiven im Kurs eingepreist, auf Basis der Gewinnschätzungen für 2015 beträgt das KGV 14,5 und ist somit im Bereich des 10-Jahres-Durchschnitts anzusiedeln. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis von 4,7 liegt sogar um knapp 70 Prozent über dem langjährigen Mittelwert.
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Auf Rekordkurs
Attraktiver ist hingegen die charttechnische Ausgangslage. Im Januar erfolgte der Ausbruch über den zähen Widerstand um 180 Euro, seitdem wurde die Bestmarke mehrfach nach oben geschraubt. Bereits bestätigte Widerstände kann es nicht mehr geben, der weitere Weg Richtung Norden wäre frei. Die Differenz zur 200-Tage-Linie fällt mit 23 Prozent allerdings schon recht sportlich aus, während die Papiere im kurzfristigen Bereich nach der jüngsten Konsolidierung nicht überkauft sind.
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Der passende Schein zur Charttechnik
Aufgrund der Bewertung und der mittelfristig etwas überhitzten Lage sollten Anleger nicht zu aggressiv einsteigen. Besser geeignet sind Produkte, die auch bei einer Seitwärtsbewegung eine ordentliche Rendite bieten. Capped-Optionsscheine spielen in einem solchen Umfeld ihre Stärken aus. Bei der WKN HY63CQ liegt der Cap von 180 Euro exakt auf der erwähnten wichtigen Unterstützung. Sollte die Aktie zur Fälligkeit Mitte September auf oder über dieser Schwelle notieren, erzielen Anleger einen Maximalertrag von 27 Prozent oder 46 Prozent p.a. Unterhalb des Basispreises von 165 Euro droht hingegen der Totalverlust.
Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des börsentäglichen Anlegermagazins "Index-Radar".
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