Um zeitweise etwas mehr als 16 Prozent ging es abwärts in Richtung ihres Rekordtiefs bei 11,70 Euro vom Oktober 2020. Der kurzfristige Trend der Aktie des Immobilien-Investmentmanagers weist charttechnisch betrachtet nun nach unten, auch wenn sich die Papiere im Vormittagshandel leicht erholten.
Zuletzt lagen sie noch mit rund 10 Prozent im Minus bei 13,25 Euro. Die gleitende 21-Tage-Linie für den kurzfristigen Trend, die aktuell bei 14,55 Euro liegt, ist damit vorerst gerissen.
Ein Börsianer sprach von "fürchterlichen Zahlen" und verwies darauf, dass Corestate mit seinen Aussagen schon des Öfteren deutlich enttäuscht habe. Nun habe Corestate 2020 sogar die eigenen Erwartungen verfehlt und zugleich statt eines Gewinns einen Verlust eingefahren, obwohl die Jahresziele für 2020 zur Vorlage der Neunmonatszahlen bestätigt worden waren.
Analyst Kai Klose von der Privatbank Berenberg äußerte sich ebenfalls negativ und sprach von schwachen Ergebniskennziffern. Sorgen bereiteten vor allem die steigende Verschuldung, gemessen an den Nettoschulden im Verhältnis zum operativen Ergebnis (Ebitda), sowie die stark rückläufige Barmittelentwicklung im Schlussquartal.
Zudem kämen nun weitere Herausforderungen auf Corestate zu, schrieb Klose. Denn auch wenn die Pandemie ein unvorhersehbares Ereignis gewesen sei, müsse nun die höchste Priorität des Managements sein, dass schwache Finanzprofil zu reparieren. "Das aber dürfte nicht einfach werden", da nach dem überraschenden Chefwechsel Ende des vergangenen Jahres und dem zuvor erfolgten großen Umbruch im Aufsichtsrat weiterhin Skepsis über die Unternehmensführung herrsche.
dpa-AFX