Unter dem Strich blieben 179 Millionen Euro, ein Minus von 72 Prozent binnen Jahresfrist. Gestiegener Wettbewerb und ein deutlicher Preisrückgang setzen dem Leverkusener Unternehmen zu. Zudem ging der Absatz im Kerngeschäft leicht zurück. Der Umsatz fiel um 16 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro.
Für das Gesamtjahr bekräftigte Covestro seine Ziele. "Das erste Quartal entsprach unserer Prognose und bestätigt unsere gedämpften Erwartungen für das Gesamtjahr", erklärte Vorstandschef Markus Steilemann. "Umso wichtiger ist es daher jetzt, mit Investitionen und Effizienzanstrengungen die richtigen Weichen für unseren zukünftigen Wachstumskurs zu stellen." Für 2019 geht der Vorstand weiterhin von einem Mengenwachstum im Kerngeschäft im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich aus. Das Betriebsergebnis soll zwischen 1,5 und 2,0 Milliarden Euro liegen, das wäre schlimmstenfalls eine Halbierung im Vergleich zum Vorjahr.
Im Geschäft mit den Kunststoffvorprodukten MDI und TDI haben Konkurrenten in Europa und Asien neue Kapazitäten auf den Markt gebracht, im Polycarbonat-Geschäft leidet Covestro vor allem unter dem Wettbewerbsdruck in Asien. Finanzchef Thomas Toepfer sprach gleichwohl von einer "intakten Nachfrage". "Der Markt muss jetzt einfach diese Kapazitäten absorbieren". Für das zweite Quartal rechnet Toepfer mit einem Betriebsergebnis auf dem Niveau des ersten Jahresviertels. Das sei eine negative Überraschung, da Covestro mehr zugetraut worden sei, urteilte Analyst Markus Mayer von Baader Helvea. Covestro-Aktien zählten mit einem Minus von 1,5 Prozent zu den größten Verlierern im Dax.
Für die Automobilindustrie, die knapp unter 20 Prozent zum Umsatz von Covestro beisteuert, erwartet Toepfer 2019 eine Erholung und hofft auf ein leichtes Wachstum. Im Geschäft mit Polycarbonaten, in dem die Autobranche sogar für ein Drittel des Erlöses verantwortlich ist, rechnet er nicht mehr mit größeren Preisschwankungen nach unten, ebenso nicht bei TDI. Bei MDI gebe es sogar Potenzial für Preiserhöhungen.