"Mittelfristig streben wir ein Ebitda von über zwei Milliarden Euro an", betonte er. Konzernchef Markus Steilemann lies aber offen, ob bereits 2020 wieder mit einem höheren Ergebnis gerechnet werden kann. "Dazu ist es zu früh."

Der Start ins Jahr ist nach den Worten von Finanzchef Toepfer "vernünftig" verlaufen. Im ersten Quartal peilt der Leverkusener Konzern ein Ebitda von etwa 440 Millionen Euro an. Hochgerechnet auf das Gesamtjahr träfe Covestro so rein rechnerisch genau die Mitte der Prognosespanne, so Toepfer.

Der ehemaligen Bayer-Tochter haben höhere Rohstoffkosten, Preis- und Konkurrenzdruck sowie eine nachlassende Nachfrage aus der Automobilindustrie vor allem im vierten Quartal die Bilanz verhagelt. So sank im vergangenen Jahr das Ebitda nach dem Rekordwert in 2017 um 6,8 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro. "Die vergangenen beiden Jahre waren von außergewöhnlich hohen Margen geprägt", sagte Toepfer. "Für 2019 erwarten wir zwar weiterhin eine steigende Nachfrage nach unseren Produkten, gleichzeitig werden die Margen aber aufgrund des Wettbewerbsdrucks deutlich sinken."

An der Börse konnte auch eine um 20 Cent auf 2,40 Euro je Aktie angehobene Dividende für 2018 die Anleger angesichts des mauen Ausblicks nicht versöhnen. Die Covestro-Aktie gab in der Spitze um 4,8 Prozent auf 49,12 Euro nach und war mit Abstand größter Verlierer im Leitindex Dax. Die Aussichten für 2019 liegen unter den Erwartungen, hieß es bei Analysten unisono.

NACHFRAGE IN CHINESISCHER AUTOINDUSTROE SCHWÄCHELT



Im Geschäft mit den Kunststoffvorprodukten MDI und TDI bringen Rivalen wie BASF, die chinesische Wanhua und Sadara aus dem Nahen Osten neue Kapazitäten auf den Markt. Aber auch im Geschäft mit Polycarbonaten steigt der Druck durch die Konkurrenz vor allem aus Asien. Covestro bekommt in diesem Bereich zudem eine nachlassende Nachfrage der Autoindustrie in China zu spüren. In den vergangenen Jahren hatte das Unternehmen noch von außergewöhnlich hohen Margen vor allem bei TDI profitiert, die von Produktionsausfällen bei der Konkurrenz begünstigt worden waren. Nun normalisieren sich die Preise wieder. Die Nachfrage sei weiter intakt, betonte Steilemann. Im Kerngeschäft rechnet er in diesem Jahr mit einem Mengenwachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich.

2018 nahmen die Mengen im Kerngeschäft um 1,6 Prozent zu, der Konzernumsatz stieg um mehr als drei Prozent auf 14,6 Milliarden Euro. Das Konzernergebnis fiel derweil um gut neun Prozent auf 1,8 Milliarden Euro, wozu auch Aufwendungen für das Sparprogramm von Covestro beitrugen. Mit ihm sollen spätestens ab 2021 Kosteneinsparungen von 350 Millionen Euro pro Jahr erreicht werden, bis Ende 2020 sollen rund 900 der weltweit etwa 16.200 Stellen wegfallen, 400 davon in Deutschland.

rtr