Das Kursziel war schon fast erreicht. Sechs Wochen nach der Besprechung Anfang 2019 brachte Cyan ein Plus von 40 Prozent. Seit diesem Hoch ist die Notierung aber nur noch erodiert, die Aktie hat sich gedrittelt. Dabei ist die Story nach wie vor intakt. Cyan ist Anbieter von Sicherheitssoftware für Mobiltelefone. Ein großes Thema. Smartphones sind für viele Zugang zum Internet, und sie wickeln damit auch Bankgeschäfte ab. Das lockt Kriminelle, die Zugangsdaten abgreifen und Geräte mit Viren kapern.
Cyan vermarktet seine Sicherheitssoftware über Kooperationen mit Providern und Telefongesellschaften. Die Münchner sparen Vertriebskosten und erreichen eine hohe Marktdurchdringung. Die Sicherheitslösungen sind gefragt. Lag der Umsatz nach dem Start des Geschäftsmodells 2018 bei 20,0 Millionen Euro - der Umsatz mit IT-Produkten lag sogar nur bei 8,8 Millionen Euro -, so kletterten die Erlöse im vergangenen Jahr auf 32,4 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) machte dadurch einen Sprung von 3,4 auf 11,9 Millionen Euro.
Der große Schub steht aber noch bevor. Nach längerer Vorarbeit soll eine Kooperation mit Frankreichs Marktführer Orange spätestens ab dem zweiten Halbjahr Ergebnisse abliefern. Und es gibt neue Abschlüsse: Im März meldeten die Münchner Deals mit der bulgarischen Fibank und mit Vara Technologies. Diese soll künftig in Indien über Mobilfunkanbieter und Versicherungen die IT-Sicherheit von Cyan an den Mann bringen. Die Ziele sind hoch gesteckt: Für nächstes Jahr peilt Firmenchef Peter Arnoth Umsätze von zumindest 75 Millionen Euro an. Das Ebitda dürfte bei über 35 Millionen Euro, der Gewinn bei 2,50 Euro je Aktie liegen. Dann sind bei der Aktie auch die alten Rekordhochs um 37 Euro wieder drin.
Die Story ist intakt, im nächsten Jahr ist ein 5er-KGV drin. Nach dem Kursverfall besteht jetzt die Chance auf einen Vervielfacher.
ISIN: DE 000 A2E 2SV 8
Gew./Aktie: 2021e 2,50 €
KGV 2021/Dividende: 5,3/-
EK* je Aktie/KBV: 7,20 €/1,8
EK*-Quote: 80,7 %
Kurs/Ziel/Stopp: 14,23/34,50/9,40 €
*Eigenkapital, eigene Schätzungen.