Emotet ist tot. Europas Ermittlungsbehörden ist vergangene Woche mit der Zerstörung der Infrastruktur der weltweit als am gefährlichsten eingestuften Schadsoftware einer der bisher größten Erfolge in der Bekämpfung der Computerkriminalität gelungen.
Der Trojaner erregte mehrmals das Interesse der Öffentlichkeit, weil damit IT-Netze von Kliniken, Behörden und Unternehmen angegriffen wurden. Zu den bekanntesten Fällen zählen das Klinikum Fürth, das Kammergericht Berlin und die Stadtverwaltung Frankfurt.
"Krankenhäuser mussten ihren medizinischen Betrieb einstellen, Gerichte und Stadtverwaltungen wurden lahmgelegt, viele Unternehmen hatten keinen Zugriff auf ihre wichtigen Geschäftsdaten und digitalen Prozesse", beschreibt Arne Schönbohm, Präsident des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik, die verheerenden Folgen der Malware. Weltweit wird mit zwei Milliarden Euro an finanziellen Schäden seit dem Auftauchen von Emotet im Jahr 2014 gerechnet.
Hackerangriffe halten an
Trotz des spektakulären Erfolgs machen sich Sicherheitsprofis wenig Illusionen. Emotet ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Vor allem Kliniken und die Energiebranche werden zunehmend zum Angriffsziel von Hackern. Dort haben sich allein in Deutschland innerhalb eines Jahres die Attacken verdoppelt beziehungsweise verdreifacht. Dafür macht das Innenministerium unter anderem teilweise veraltete Betriebssysteme verantwortlich.
Auch andere Firmen und Privatpersonen geraten verstärkt ins Visier von Kriminellen, da deren Netze wegen des aktuell hohen Anteils von Homeoffice oft nicht ausreichend geschützt sind. Das Ziel von Hackern ist es oft, Computersysteme zu blockieren oder bedeutende Daten unzugänglich zu machen, damit sie für die Freigabe Lösegeld erpressen können.
Umso wichtiger ist es, dass Unternehmen, Behörden und Privatleute sich mit Hardware, Software und IT-Dienstleistungen schützen. Seit Jahren wächst dieser Markt mit zweistelligen Raten. 2020 wurden allein in Deutschland etwa fünf Milliarden Euro dafür ausgegeben.
Davon profitieren Firmen, die sich auf IT-Sicherheitslösungen spezialisiert haben. Anleger können mit dem Cyber-Security- Zertifikat von Vontobel (ISIN: DE 000 VS5 ZCS 6) daran partizipieren. Das Papier enthält Aktien von 14 Unternehmen, die in diesem Sektor hohe Umsätze generieren. Es investiert zu 79 Prozent in den USA, zu 15 Prozent in Israel und zu sechs Prozent in Japan. Da das Endloszertifikat nicht devisengesichert ist, gibt es ein Währungsrisiko gegenüber Dollar, Yen und israelischem Schekel. Die Jahresgebühr beträgt 1,2 Prozent, Dividenden werden reinvestiert.
Innerhalb der vergangenen drei Jahre hat sich der Zertifikatekurs verdoppelt. Die Aussichten in diesem Boomsektor bleiben gut.