Seit dem 9. März betreibt die Europäische Zentralbank (EZB) ihre quantitative Lockerung. Die Bondkäufe in Höhe von monatlich 60 Milliarden Euro trieben die Kurse von Staatsanleihen und Aktien nach oben. Bonitätsstarke Unternehmensanleihen profitierten dagegen nicht. Die Renditedifferenz der mit Investment Grade beurteilten Corporate Bonds zu Staatsanleihen weitete sich auf fast einen Prozentpunkt aus. Vor Beginn der EZB-Maßnahmen betrug der Abstand lediglich 0,75 Prozentpunkte.

Zurückzuführen ist der Kursrückgang auf die rege Emissionstätigkeit der Unternehmen. Im ersten Quartal des laufenden Jahres wurden Bonds in Höhe von umgerechnet 121 Milliarden Euro aufgelegt. Das Volumen lag damit deutlich über den Durchschnittswerten der vergangenen Jahre. Vor allem US-Firmen ließen sich die Gelegenheit nicht entgehen, den Kapitalmarkt zu wesentlich günstigeren Konditionen als im Heimatland anzuzapfen. So brachte Coca-Cola im Februar eine Anleihe im Volumen von 8,5 Milliarden Euro auf den Markt. Das war der bisher größte in Euro denominierte Bond eines US-amerikanischen Unternehmens.

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Günstige Gelegenheit

Nicht nur das Überangebot an Bonds hatte die Kurse im ersten Quartal gedrückt. Auch hatten sich Anleger nach dem guten Jahr 2014 entschlossen, in risikoreichere Anlageklassen wie Junk Bonds zu wechseln. Die jüngste Spreadausweitung bietet konservativen Anlegern jedoch eine gute Gelegenheit zum Einstieg in Investment- Grade-Titel. Für zusätzliche Kursfantasie sorgt wiederum die EZB. "Weitere quantitative Lockerungsmaßnahmen könnten auch den Aufkauf von Unternehmensanleihen mit einschließen", erklärt Andreas Dankel, Fondsmanager des Danske Invest Global Corporate Bonds.

Dankel investiert mindestens 75 Prozent des Fondsvolumens in auf Euro lautende Papiere mit hoher Kreditqualität. Aktuell sind es sogar knapp 98 Prozent. Außerdem kann er in höher verzinste nachrangige Anleihen anlegen. Zu den Top Ten des aus 182 Anleihen bestehenden Portfolios zählen der spanische Gasversorger Gas Natural, die niederländische EDP Finance und Telecom Italia. Im vergangenen Jahr erzielte der Fonds 8,4 Prozent, ein ähnlich gutes Ergebnis strebt Manager Dankel auch 2015 an. Seit Jahresanfang schaffte er schon 3,1 Prozent.

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