Auch bei Kansai Nerolac Paints hat sich Kaloo engagiert. Der Farbenhersteller legte seit Anfang Januar bereits um 40 Prozent zu. Stock-Picker Kaloo, der in Personalunion auch den Aberdeen Global EM Small Cap steuert, sieht weiter Potenzial. Das Unternehmen erfreut sich nicht nur wachsender Beliebtheit bei Kunden, die ihr Haus dekorieren wollen. Auch die Autoindustrie erhöht im Zuge des Booms auf dem Subkontinent die Nachfrage. Indiens Bruttoinlandsprodukt wird in diesem Jahr dank eines kräftigen Binnenmarkts um fast acht Prozent zulegen. Kaloo hat indische Unternehmen derzeit mit elf Prozent gewichtet.
Von der wirtschaftlichen Dynamik Indiens ist Brasilien weit entfernt. Das südamerikanische Land verharrt in der Rezession. Vielversprechende Unternehmen, deren Aktienkurse auch nach dem Ende der politischen Börsenrally zulegen können, identifiziert Kaloo dennoch. Da Brasiliens Konsumenten sparen müssen und sich verstärkt nach Billigangeboten umsehen, zählt etwa Arezzo Industria e -Comercio zu seinen Favoriten. Der Schuhdiscounter will in diesem Jahr zahlreiche neue Läden eröffnen. Seit Jahresanfang legte der Titel um 20 Prozent zu.
Kaufen was man kennt
Nicht nur in den großen Emerging Markets ist Kaloo aktiv. Aussichtsreiche Unternehmen mit geringer Marktkapitalisierung sucht er auch in Thailand, Indonesien, der Türkei sowie in Grenzmärkten wie Nigeria oder Ägypten. Vom Vergleichsindex, dem MSCI Emerging Markets Small Cap, weicht er immer wieder stark ab. So ist der Fonds derzeit vor allem in China untergewichtet. Entscheidend für den Kauf einer Aktie sind allerdings weniger volkswirtschaftliche Entwicklungen, sondern die Fundamentaldaten beziehungsweise die Gewinnaussichten der Unternehmen. Bevor Kaloo sich engagiert, spricht er zuvor persönlich mit dem jeweiligen Firmenlenker. Hat der ihn überzeugt, hält Kaloo die Aktie lange im Portfolio. In Schwächephasen kauft er dann meist zu.