Um Abonnenten zu gewinnen und langfristig zu binden, scheut Netflix keine Kosten. Über 200 Millionen Pfund soll die Produktion der zehn Stunden dauernden zweiten Staffel von "The Crown" gekostet haben. Die bislang höchste Investition des Streamingdienstes hat sich gelohnt. Die Verfilmung der Lebensgeschichte der britischen Königin Elisabeth II. mit Claire Foy in der Hauptrolle wurde hoch gelobt. Erfolge feierte Netflix im vergangenen Jahr auch mit "Stranger Things" und "Ozark". Neue Staffeln der zwei Serien sollen in diesem Jahr zu sehen sein. Hinzu kommen Spielfilme wie "Shutter Island" oder "Sherlock Holmes", die via Netflix zu jeder Tages- und Nachtzeit per Klick abzurufen sind.

Die Kundenzahlen dürften dann weiter steigen. Im vierten Quartal des vergangenen Jahres verfügte das Unternehmen aus Los Gatos in Kalifornien bereits weltweit über 117,6 Millionen Abonnenten, das -waren rund zwei Millionen mehr, als Experten zunächst erwartet hatten. Allein im ersten Quartal 2018 sollen weltweit über sechs Millionen Kunden neu hinzukommen.

Auch die Geschäftszahlen von Netflix können sich sehen lassen. Im Vergleich zum Vorjahr verdreifachte sich der Netto-gewinn im Jahr 2017 auf 559 Millionen Dollar. Im Zuge der jüngst veröffentlichten Zahlen stieg der Börsenwert auf über 100 Millionen Dollar. Die Redaktion von BÖRSE ONLINE ist aber skeptisch, ob die Kursrally anhält. Auch weil Netflix durch Unternehmen wie Amazon oder Walt Disney zunehmend Konkurrenz erwächst.

Gut abgefedert



Als Alternative zur Aktie empfiehlt sich die Anleihe (siehe Kasten). Ohne Risiken ist ein Einstieg aber nicht. Der Bond wird mit "Junk" beurteilt, der Konzern ist bereits mit über 20 Milliarden Dollar verschuldet. Da Netflix weiterhin hochwertige Inhalte liefern will, werden sowohl die Verbindlichkeiten als auch der negative Cashflow noch anziehen. Netflix weist jedoch darauf hin, dass aktuell kein neuer High-Yield-Bond platziert wurde, der mit einer derart hohen Marktkapitalisierung abgesichert ist.