Auch für risikobereite Schnäppchenjäger ist es spannend zu erfahren, auf welchen Kursniveaus sie erstmals wieder spekulativ nachkaufen können. Oft ist eine Konsolidierung nämlich auch eine gute Gelegenheit zum Einstieg. Nicht umsonst lautet eine alte Börsenweisheit "Kaufen, wenn die Kanonen donnern".
Wir nehmen in zwei Teilen alle DAX-Papiere unter die Lupe, beginnend mit Adidas bis Fresenius Medical Care. Morgen folgen dann die zweiten 15 Titel von Fresenius bis Volkswagen.
Der Sportartikelhersteller hat bereits eine wichtige Unterstützung erreicht, die bei 84 bis 85,76 Euro verläuft. Dort befindet sich eine viel beachtete Aufwärtstrendlinie, eine horizontale Unterstützung und die 200-Tage-Linie. Die Unterstützung ist ziemlich stark, ein Ausbruch nach unten wäre daher bereits ein klares Warnsignal, doch zum Glück folgt bei 76,44/78,43 Euro eine weitere waagerechte Haltezone, an der ebenfalls eine Aufwärtstrendlinie liegt. Erst darunter sieht es dann charttechnisch wirklich düster aus.
Die Allianz-Aktie hat bei 119 Euro eine erste stärkere Unterstützungszone erreicht, an der ein horizontaler Bereich mit der 200-Tage-Linie zusammen fällt. Hier ist mit verstärktem Kaufinteresse bei dem Indexschwergewicht zu rechnen. Setz eine größere Korrektur ein, sind Kurse bis 97/100 Euro möglich. Spätestens dort ist mit einer Bodenbildung zu rechnen, und erst bei noch niedrigeren Notierungen würde der langfristige Aufwärtstrend in Gefahr geraten.
Der Ludwigshafener Chemieriese ist charttechnisch derzeit nicht ganz so gut einzuschätzen. Er hat sich erst vor wenigen Monaten wieder in einen deutlicher ausgeprägten Aufwärtstrend begeben, davor erfolgte eine unscharf abgegrenzte Seitwärtsbewegung ohne klare Kaufzonen. Unlängst erwies sich aber die 200-Tage-Linie als sehr gute Unterstützung, derzeit verläuft sie bei rund 72,50 Euro. Spätestens unter der 69er-Marke wird es brenzlig, dann rückt das 2013er-Jahrestief bei 64,09 Euro wieder in den Fokus. Wird auch dieser Zielbereich unterschritten, müssen sich auch die größten Optimisten eingestehen, dass es nun länger abwärts gehen kann.
Die Bayer-Aktie zeigt einen langfristigen Aufwärtstrend, dessen Untergrenze bei 92 bis 95 Euro sicher so manchen Käufer anlocken wird. Auch ist an der 95er-Marke seit November 2013 eine verstärkte Nachfrage zu beobachten gewesen. Daher scheint das Papier nur ein geringes Rückschlagsrisiko zu besitzen, wobei auch Kurse bis zur 200-Tage-Linie und der dort verlaufenden Unterstützung bei rund 88/89 Euro auftreten können, bevor sich die positive Prognose eintrübt.
Eine hervorragende Unterstützung stellt zweifellos der Bereich um 71,68/72,50 Euro dar, hier wurde bereits mehrfach wieder gekauft. Eine stärkere Korrektur kann bis an die 200-Tage-Linie bei rund 69,80 Euro reichen, darunter wird ein Seitwärtstrend wahrscheinlicher, zumindest kurzfristig. Erst unter 64 Euro ist dann endgültig das grüne (und auch gelbe) Licht aus, dann sollten sich Anleger aus dem Papier verabschieden.
Der Automobilbauer wird seit vergangenen November immer wieder bei 79 / 80 Euro gekauft, dennoch ist diese Unterstützung bestenfalls mittelstark, und vor allem viel zu nahe am aktuellen Kurs. Hält die Schwächephase des Gesamtmarktes an, kann sie ohne Weiteres gerissen werden, dann ist die 200-Tage-Linie bei 76,50 Euro interessant. Sie fällt mit einem markanten horizontalen Bereich bei 75/76 Euro zusammen, hier liegen die ehemaligen hartnäckigen Jahreshöchststände aus 2013 - eine Bodenbildung spätestens in dieser Zone ist hochwahrscheinlich.
Der einstmals so starke Widerstand bei 11 bis 12 Euro dürfte sich jetzt in eine fast ebenso solide Unterstützung verwandeln. Erste Käufe gab es in dieser Zone bereits bei einer Mikrokorrektur Anfang Januar. Auch eine Aufwärtstrendlinie an der Obergrenze dieser Spanne dürfte Käufer locken. Doch Vorsicht, die Commerzbank ist eines der heißesten Eisen im DAX. Stoppt die sehr schwankungsfreudige Aktie hier nicht, kann sie aber spätestens zwischen der 200-Tage-Linie bei 9,20 Euro und der nächsten waagerechten Unterstützung bei 10 Euro eingesammelt werden. Rücksetzer in diesem Ausmaß sind allerdings das unwahrscheinlichere Szenario.
Die erste Unterstützung bei 150/155 Euro ist erreicht, doch vor allem Überflieger wie die Conti-Aktie sind besonders rückschlagsgefährdet. Bis in den Bereich 121/129 Euro - und damit auch an die 200-Tage-Linie - kann das Papier fallen, ohne dass sich die charttechnische Perspektive verschlechtert. Doch wenn es weiter abwärts geht, sollten Anleger die Reißleine ziehen.
Die erste Unterstützung bei rund 61 / 61,50 Euro ist fast erreicht, sie wird stärkerer Abgabebereitschaft kaum standhalten können. Bei 56 / 57,50 Euro folgt eine ebenfalls bewährte Zone, die bereits mittelfristigen Charakter hat und entsprechend weitsichtigere Käufer interessieren dürfte. Auch die 200-Tage-Linie bei 54,23 Euro sollte Nachfrage anziehen. Doch selbst wer fest an das Papier glaubt, sollte sich spätestens knapp unter der 50er-Marke davon verabschieden. Zwar ist bei rund 44 Euro noch eine Aufwärtstrendlinie erkennbar, doch auf solche Trendgeraden ist nur wenig Verlass.
Gerade haben wir noch über Trendlinien geschimpft, nun bleibt fast nichts anderes übrig als sich auf eine zu verlassen: Nach einer gefährlich nahen Unterstützung bei 35,60 Euro und der bei dieser Aktie nicht besonders wirksamen 200-Tage-Linie bei 34,70 Euro bleibt nur noch eine Aufwärtstrendgerade. Bei der Deutschen Bank bildet diese leicht steigende Linie bei 33,50 Euro die letzte Bastion vor dem charttechnischen Leerraum. Hier sollten Stoppkurse liegen, denn erst die Jahrestiefs bei 29,40/30 Euro bilden dann wieder eine potenzielle Unterstützung.
Die Aktie hat die Untergrenze des aktuellen Aufwärtstrendkanals bei rund 55 Euro knapp erreicht. Fällt sie nach unten heraus, wäre das aber kein Beinbruch, denn Trendkanäle sind nicht so entscheidend und vor allem permanenten Veränderungen unterworfen. Wichtiger ist die Kombination aus langfristiger horizontaler Kaufzone bei 52,40 Euro und 200-Tage-Linie bei etwa 53,60 Euro. Nur wenn in diesem Bereich die Nachfrage ausbleibt, wäre dies ein klares Schwächezeichen. Kursverluste bis mindestens an die 2013er-Jahrestiefs 44,50/46 Euro drohen dann.
Bei 24,20/24,40 Euro verläuft eine leichte Unterstützung, die bald erreicht sein dürfte. Dann kommt bis 22,44 Euro nichts, erst dort bietet die 200-Tage-Linie wieder Halt. Knapp darunter sollten Investoren über Verkäufe nachdenken. Denn anschließend folgen nur noch alte Chartmarken, die heute nicht mehr besonders verlässlich sind, weil sie in den längerfristigen Charts nicht markant genug hervortreten.
Die erste Unterstützung bei 12 Euro ist fast erreicht, sie ist durchaus ernst zu nehmen. Doch wenn die Gewinnmitnahmen am Markt anhalten wird sich auch die Telekom dem Abwärtsdruck nur schwer entziehen können. Doch das ist kein Grund zur Panik, denn bei 10,91 / 10,92 Euro ist die nächste Unterstützung zu finden, und dieses Areal hat sich als Kaufzone bereits bewährt. Doch selbst wenn es noch weiter abwärts geht, bleibt die mittel- bis langfristig hervorragende Perspektive der Aktie intakt, erst unter der 10er-Marke muss die Notbremse gezogen werden.
E.ON verharrt auch in der laufenden Korrekturphase des DAX weiter in der Handelsspanne zwischen 12,89 und 14,33 Euro. Brechen die Notierungen nach unten aus, ist zunächst Luft bis 11,88 Euro, in dieser Kaufzone liegen die 2013er-Tiefs. Erst wenn die Nachfrage hier nicht anzieht, wird es Zeit sich aus dem Papier zu verabschieden.
FMC ist schon lange nicht mehr durch große Schwankungen aufgefallen, und nimmt auch die laufende Korrektur des Deutschen Aktienindex mit Gelassenheit. Bei 49,65 / 49,70 Euro bildet eine horizontale Kaufzone zusammen mit der 200-Tage-Linie bei rund 50,50 Euro eine Unterstützung, darunter wäre der Weg frei bis 46,52 Euro, dem als Haltebereich bestätigten Vorjahrestief. Erst wenn das Papier weiter nach Süden ausschlagen würde, sollten sich Anleger davon trennen. Aus heutiger Sicht ist das aber noch schwer vorstellbar.