Getragen werde der Aufschwung durch den Dienstleistungssektor und die Kauflaune der Verbraucher. Zusätzliche Unterstützung für die Börsen komme von den Konjunkturprogrammen der Regierung in Peking und der lockeren Geldpolitik der US-Notenbank Fed. In der alten Woche legte der Dax etwa ein halbes Prozent zu.

Hoffnung schöpften Investoren außerdem aus der geplanten neuen Runde bei den Handelsgesprächen zwischen den USA und China. Die Äußerungen zur Entwicklung der Verhandlungen seien ermutigend, so dass Anleger auf eine Lösung des Zollstreits setzten, sagt Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com. Der Konflikt zwischen den beiden weltweit größten Volkswirtschaften hatte die Konjunktur in den vergangenen Monaten belastet.

Ausgemachte Sache seien weitere Kursgewinne am Aktienmarkt allerdings nicht, warnt Natixis-Experte Dwek. "Eine anhaltende Rally braucht die fundamentale Unterstützung durch ordentliches Wachstum der Unternehmensgewinne." In den USA müsse aber erstmals seit zehn Quartalen mit schrumpfenden Überschüssen gerechnet werden, warnt Richard Turnill, Chef-Anlagestratege des weltgrößten Vermögensverwalters Blackrock. Das Hauptaugenmerk liege daher auf dem Umfang des Rückgangs und die Entwicklung der Gewinnmargen.

ERNEUTE FLUT VON FIRMENBILANZEN - US-ARBEITSMARKT IM BLICK


In der neuen Woche bekommen Anleger ausreichend Gelegenheit, Geschäftszahlen und Ausblicke von Unternehmen zu prüfen. Allein aus dem Dax öffnen mehr als ein halbes Dutzend Konzerne ihre Bücher, darunter die Fluggesellschaft Lufthansa (Dienstag), der Autobauer Volkswagen (Donnerstag) und der Chemiekonzern BASF (Freitag). Aus dem Ausland legen unter anderem die Google-Mutter Alphabet (Montag), der iPhone-Macher Apple (Dienstag) sowie Berkshire Hathaway (Freitag) Zahlen vor. Letztere ist die Investmentfirma des Börsengurus Warren Buffett.

Auch zahlreiche Konjunkturdaten stehen auf dem Terminplan. Den Anfang machen die US-Konsumausgaben am Montag. Das Highlight sind aber die Beschäftigtenzahlen am Freitag. Er rechne mit dem Aufbau von 210.000 Stellen, sagt Commerzbank-Analyst Christoph Weil. Einer Umfrage des Datenanbieters Refinitiv zufolge erwarten Experten im Schnitt ein Plus von 180.000.

Einen Vorgeschmack auf die offiziellen Zahlen liefern die Daten der privaten Arbeitsagentur am Mittwoch. Wenige Stunden später verkündet die US-Notenbank ihren Zinsentscheid. Entgegen den jüngsten Spekulationen gehe er nicht davon aus, dass die Fed den Schlüsselsatz im laufenden Jahr senken wird, prognostiziert Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege für Privat- und Firmenkunden bei der Deutschen Bank.

rtr