Auch die Analysten der Commerzbank gehen davon aus, dass die Gewinnsaison die Aktienmärkte kurzfristig stärken sollte. Danach jedoch könnte jedoch ein abflauendes Wachstum der chinesischen Wirtschaft wie auch Ankündigung einer strafferen US-Geldpolitik die Stimmung an den Börsen trüben, erklärten die Experten.

Auf der deutschen Seite lässt sich in der neuen Woche unter anderem das Software-Haus SAP in die Bücher schauen. Im Ausland präsentieren unter anderem die AEG-Mutter Electrolux und der Videodienst Netflix ihre Bilanzen.

DELTA-VARIANTE VERLIERT ETWAS VON IHREM SCHRECKEN


Das Wiederaufflammen der Pandemie spiele für die Aktienkurse dagegen nur eine untergeordnete Rolle, meint Analyst Frank Wohlgemuth von der National-Bank in Essen. "Natürlich ist zu erwarten, dass die Delta-Variante des Corona-Virus Bremsspuren sowohl in den Volkswirtschaften als auch an den Aktienmärkten hinterlassen wird. Dauerhafte Beeinträchtigungen erwarten wir jedoch nicht, zu groß sollte mittlerweile der Anteil der Geimpften sein."

In der alten Woche stieg der Dax zeitweise auf ein Rekordhoch von 15.810,68 Punkten. Unter dem Strich verlor er dennoch knapp 0,5 Prozent. Es bleibe abzuwarten, ob der deutsche Leitindex die psychologisch wichtige 16.000er Marke zeitnah überwinden könne, gibt Marktanalyst Milan Cutkovic vom Brokerhaus Axi zu bedenken. "In den vergangenen Monaten folgten auf neue Allzeithochs erst einmal Gewinnmitnahmen, die den Markt wieder nach unten beförderten."

EZB LIEFERT NEUEN GELDPOLITISCHEN AUSBLICK


Gespannt warten Anleger in der neuen Woche auch auf die Ratssitzung der Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag. Notenbank-Chefin Christine Lagarde hat zu diesem Termin die Überprüfung des geldpolitischen Ausblicks angekündigt. Aus ihm leitet sich unter anderem ab, unter welchen Bedingungen die Leitzinsen künftig wieder steigen.

Mit der Änderung des Inflationsziels auf zwei Prozent von zuvor "unter, aber nahe" zwei Prozent habe die EZB ihren Spielraum erweitert, sagt Peter De Coensel, Chef-Anleger für Anleihen beim Vermögensverwalter Degroof Petercam. Mittelfristig gehe er davon aus, dass die Notenbank ihr Pandemie-Wertpapierankaufprogramm PEPP im kommenden Jahr durch ein PEPP 2.0 ablösen wird. Gleichzeitig werde das im Nachgang der Euro-Schuldenkrise aufgelegte Ankaufprogramm APP im aktuellen Volumen von 20 Milliarden Euro monatlich weiterlaufen, prognostiziert De Coensel.

rtr