Nach unten ging es auch für den Dollar, weil niedrige Zinsen Investitionen im US-Währungsraum weniger attraktiv machen. Der Euro stieg auf ein Drei-Wochen-Hoch von 1,1459 Dollar.
Aus Rücksicht auf den schwächelnden Wirtschaftsriesen China und die unsicheren Aussichten für die globale Wirtschaft hatten die Währungshüter am Donnerstag auf die erste Zinserhöhung in den USA seit fast zehn Jahren verzichtet. Ob die Zinswende nun - wie von vielen Experten erwartet - im Dezember kommt, ließ Fed-Chefin Janet Yellen offen: Auch der Oktober bleibe eine Möglichkeit, betonte sie. "Die Unberechenbarkeit der Fed sorgt für hohe Nervosität", urteilten die Analysten der Metzler Bank. "Wichtig wird sein, dass die Fed in ihrer Kommunikation glaubhaft bleibt, um das Vertrauen der Marktteilnehmer nicht zu verspielen", betonte Ralf Frank vom Investmentverband DVFA.
An der Wall Street dürfte es am Nachmittag ebenfalls weiter bergab gehen. Anleger trennten sich vor allem von Bankenwerten, die von höheren Zinsen profitiert hätten.
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HEXENSABBAT SORGT FÜR TRUBEL
Neben der Fed stand zum Wochenschluss auch der "Hexensabbat" im Fokus. Zu diesem Termin verfallen Futures und Optionen auf Indizes sowie Optionen auf einzelne Aktien - Investoren versuchen daher die Preise derjenigen Wertpapiere, auf die sie Derivate halten, in eine für sie günstige Richtung zu bewegen. Die Kursausschläge fallen dabei meist recht heftig aus.
Für die deutschen Versorger ging es nach einem Tag der Erholung wieder kräftig bergab: RWE verloren sechs Prozent, E.ON 3,1 Prozent - am Donnerstag hatten sie neun und acht Prozent gewonnen. Seit Jahresbeginn kommen RWE und E.ON auf einen Abschlag von knapp 54 und 43 Prozent, weil den Aktien die Folgen des Atomausstiegs zu schaffen machen.
Zu den wenigen Gewinnern im Dax zählten Adidas, die sich nach einer Kaufempfehlung der HSBC um 1,5 Prozent verteuerten. Die Aussicht auf weiterhin niedrige Hypothekenzinsen schürte die Hoffnung auf eine gute Baukonjunktur. Immobilienwerte wie Vonovia, LEG, Deutsche Wohnen oder British Land legten bis zu 2,5 Prozent zu.
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HELLA-ANLEGER NEHMEN REIßAUS
Im SDax schreckte Hella die Anleger mit einem Gewinneinbruch im ersten Quartal auf. Die Aktien des Autozulieferers, der erst im November 2014 sein Börsendebüt hinlegte, rutschten in der Spitze um 16,2 Prozent auf 31,32 Euro ab. Das war der tiefste Stand seit mehr als neun Monaten.
An der Pariser Börse atmeten Anleger des Zahlungsabwicklers Ingenico auf: der Branchenführer Worldpay wird nicht verkauft, sondern will an die Börse gehen. Spekulationen um eine mögliche Offerte der Franzosen im Falle eines Verkaufes von Worldpay hatten die Ingenico-Aktien in den vergangenen Wochen unter Druck gesetzt. Die Papiere legten am Freitag bis zu 14,3 Prozent zu.
Reuters