Heute wird der Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank im Mittelpunkt des Interesses stehen. Vor allem die anschließende Pressekonferenz findet bei den Marktteilnehmern große Beachtung.

Asiens Börsen zeigen sich am Donnerstag überwiegend freundlich. Der japanische Nikkei gewann zuletzt 0,21 Prozent. Der chinesische CSI-300-Index, der die 300 größten Werte an den Börsen Shanghai und Shenzhen abbildet, blieb mit einem Plus von 0,01 Prozent praktisch unverändert. Der Hang-Seng-Index in Hongkong gewann leichte 0,11 Prozent hinzu.

Der Kurs des Euro hat sich am Donnerstag im frühen Handel im Vergleich zum Vorabend kaum bewegt. Im US-Handel hatte er seine zwischenzeitlichen Gewinne wieder abgegeben. Am frühen Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,1923 US-Dollar.

Die US-Börsen haben zur Wochenmitte einen Teil ihrer Vortagesverluste etwas wettgemacht. Anleger reagierten erleichtert auf die Nachricht, dass eine Zahlungsunfähigkeit der USA vorerst nicht zu befürchten ist. Unterstützung kam zudem von positiven Wirtschaftsdaten. Der ISM-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor ist im August weniger stark gestiegen als erwartet, der Markit-Einkaufsmanagerindex konnte hingegen deutlicher zulegen als prognostiziert. Das Handelsbilanzdefizit der USA fiel etwas geringer aus, als von Experten erwartet worden war. Das Beige Book, der Konjunkturbericht der US-Notenbank Fed hingegen, lieferte keine neuen Impulse. Der Dow Jones Industrial gewann zum Handelsschluss 0,25 Prozent auf 21.808 Punkte. Für den 500 Werte umfassenden S&P 500 ging es um 0,31 Prozent auf 2465 Punkte nach oben. Dem Technologie-Index Nasdaq 100 gelang im Handelsverlauf die Rückkehr in die Gewinnzone: Er stieg um 0,31 Prozent auf 5951 Zähler.

Sorgen um die Spannungen zwischen Nordkorea und den USA rückten wieder etwas in den Hintergrund. Auch der inzwischen in der Karibik wütende Hurrikan "Irma" fand nur mäßige Aufmerksamkeit, obwohl sich im Golf von Mexiko mit "Katia" bereits der dritte Hurrikan in Szene setzt.

Unter den Einzelwerten im Nasdaq 100 stach der drastische Kurssturz der Trivago-Aktie heraus. Zeitweise verloren die Anteilsscheine über 20 Prozent. Die Online-Suchplattform für Hotelbuchungen hatte die Ziele für das laufende Geschäftsjahr gesenkt. Wettbewerber wie Expedia und TripAdvisor wurden in Mitleidenschaft gezogen und gaben ebenfalls nach.

Beim IT-Dienstleister Hewlett Packard Enterprise stand nach überraschend stark ausgefallenen Zahlen zum dritten Geschäftsquartal, aber eines schwächer als erwarteten Ergebnisausblicks auf das letzte Jahresviertel, ein Minus von 2,4 Prozent zu Buche.

Die Aktien von Intel stiegen um 2,4 Prozent und zählten damit zu den Favoriten im US-Leitindex Dow Jones. Sie profitierten von der Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs, dass der Streit um ein Milliarden-Bußgeld der EU-Kommission gegen den Halbleiterkonzern wegen unfairen Wettbewerbs neu aufgerollt werden muss.

Die Anteilsscheine des Mischkonzerns United Technologies verloren im Dow Jones einen weiteren Tag und büßten 1,5 Prozent ein. Die US-Ratingagentur Fitch erwägt die Kreditwürdigkeit zu senken, nachdem United in der Nacht zu Dienstag angekündigt hatte, den Flugzeugausrüster Rockwell Collins für 30 Milliarden US-Dollar zu übernehmen