Aus Nervosität vor dem ersten Wahlgang der französischen Präsidentschaftswahlen warfen die Anleger zudem Euro und französischen Staatsanleihen aus den Depots. Für die Wall Street signalisierten die US-Futures ebenfalls wenig veränderte Kurse.

Nach dem US-Militärschlag gegen einen syrischen Luftwaffenstützpunkt hatte sich am Wochenende der Ton zwischen dem Westen und Russland sowie Iran verschärft. Russland als engster Verbündeter der syrischen Regierung warf Washington vor, mit dem Angriff eine "rote Linie" überschritten zu haben. Außerdem trieb die Anleger die Nordkorea-Politik des US-Präsidenten Donald Trump um: Die USA entsandten einen Flugzeugträger und weitere Kriegsschiffe in die Gewässer vor der koreanischen Halbinsel, um nach Angaben aus Washington im Streit um das Raketen- und Atomwaffenprogramm des abgeschotteten Landes Stärke zu demonstrieren.

EURO FÄLLT AUF VIER-WOCHEN-TIEF



Am Devisenmarkt rutschte der Euro auf ein Vier-Wochen-Tief von 1,0571 Dollar. Nach enttäuschenden US-Arbeitsmarktdaten hatte er am Freitag noch über 1,06 Dollar notiert. Am Rentenmarkt warfen die Anleger französische Staatsanleihen aus ihren Depots. Jüngsten Meinungsumfragen zufolge holt der Linksaußenpolitiker Jean-Luc Melenchon auf. "Ein Sieg Melenchons wäre für die Märkte eine sehr unfreundliche Angelegenheit", sagte Rabobank-Rentenstratege Lyn Graham-Taylor.

Favoriten bei den Wahlen bleiben zwar der unabhängige Kandidat Emmanuel Macron und die Chefin des rechtsextremen Front National, Marine Le Pen. Sie liegen mit 24 Prozent in der ersten Wahlrunde gleichauf. Doch Melenchon kommt in einer am Wochenende verbreiteten Umfrage mit 18 Prozent in der ersten Runde erstmals auf Rang drei und verweist den Konservativen Francois Fillon auf den vierten Platz. Der erste Wahlgang findet am 23. April, die Stichwahl am 7. Mai statt.

LUFTHANSA STEIGEN IM WINDSCHATTEN VON AIR FRANCE KLM



Bei den Einzelwerten standen Stada im Rampenlicht: Nach einer insgesamt 5,3 Milliarden Euro schweren Kaufofferte von Bain Capital und Cinven schossen die Aktien im MDax um 11,5 Prozent auf ein Rekordhoch von 64,95 Euro in die Höhe. Die Finanzinvestoren bieten 66 Euro je Aktie, wie Stada mitteilte. Analysten bezeichneten den gebotenen Preis als überraschend hoch. Möglicherweise solle dadurch verhindert werden, dass andere potenzielle Bieter in den Prozess einstiegen, erklärte Experte Bernhard Weininger von Independent Research.

Größter Dax-Gewinner waren Lufthansa, die im Windschatten des Rivalen Air France KLM um 2,6 Prozent anzogen. Die Franzosen beförderten im März mehr Passagiere und sprachen von einem positiven Trend. Air-France-Titel legten in Paris 4,5 Prozent zu.

Mit Käufen reagierten die Anleger auf Pläne von Fresenius für eine Übernahme des US-Generikaherstellers Akorn. Analysten hielten dies für sinnvoll. Fresenius stiegen um 0,7 Prozent, Akorn im vorbörslichen US-Handel um über zehn Prozent.

rtr