Der deutsche Leitindex kann an die positiven Impulse vom Notenbankertreffen in Jackson Hole nicht anknüpfen. Rüstungswerte sind jedoch gesucht.
Der deutsche Aktienmarkt ist am Montag uneinheitlich und ohne viel Bewegung in die neue Woche gestartet. Die Bekanntgabe des heimischen Ifo-Geschäftsklimaindex hatte kaum Einfluss auf die Kurse. In den USA standen keine wichtigen Konjunkturdaten auf der Agenda.
Der Leitindex Dax schloss am heutigen Montag 0,37 Prozent tiefer mit 24.273,12 Punkten. Dagegen legte der MDax mit den mittelgroßen Unternehmen um 0,24 Prozent auf 31.073,13 Punkte zu. "Die Börsenampel für den Dax steht auf Gelb, die Handelsspanne bleibt zwischen 24.000 und 24.500 Punkten verankert", konstatierte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets.
Am Freitag hatten Zinssenkungssignale von US-Notenbankchef Jerome Powell dem Dax etwas Rückenwind gegeben. Zu den besten Performern am deutschen Aktienmarkt zählten erneut Rüstungswerte. Die Aktien von Rheinmetall, Renk und Hensoldt notierten zwischen 1 und 3 Prozent fester und setzten ihre Erholungsrallye aus der vergangenen Woche fort.
EuroStoxx 50 unter Druck
Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es zu Beginn der neuen Woche letztlich um 0,8 Prozent nach unten. In Zürich verabschiedete sich der SMI 0,5 Prozent schwächer aus dem Handel. Vor dem Wochenende hatten Signale für eine anstehende Leitzinssenkung in den USA den Leitindex der Eurozone noch ein Stück näher an sein Rekordhoch vom März dieses Jahres gebracht.
Der Zinssenkungsoptimismus scheint nun aber verpufft, während es geopolitisch mit Blick auf die Friedensbemühungen für die Ukraine keine wirklichen Fortschritte gibt. "Eine lockerere Geldpolitik wird von Anlegern zwar begrüßt, doch auch der Kontext spielt eine Rolle", schrieb ein Marktexperte. Mit Blick auf das Wirtschaftsumfeld bestehe weiterhin erhebliche Unsicherheit.
Am US-Aktienmarkt notierte der Leitindex Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsende gegen 18 Uhr ein halbes Prozent in der Verlustzone, während der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 knapp im Plus stand. Der marktbreite S&P 500 notierte bei 6463 Zählern nahezu unverändert auf dem Niveau vom Freitag.
Orsted steht Windkraftsektor nach unten
Im Fokus in Europa stand zu Wochenbeginn abermals der Windkraftsektor mit schlechten Nachrichten. Hohe Kursverluste von mehr als 16 Prozent, die die Anleger von Orsted einstecken mussten, zogen die ganze Branche mit nach unten. So verloren Vestas 3,5 Prozent.
Orsted belastete ein vorläufig erlassener Baustopp von US-Behörden für ein Windkraftprojekt in den USA. Sollte dieser länger in Kraft bleiben, dürfte sich das Projekt verzögern und es drohten umfangreichere Wertberichtigungen, hieß es von den Analysten des Investmenthauses Jefferies. Für die anstehende Kapitalerhöhung von Orsted sei die aktuelle Nachrichtenlage ungünstig.
Ein Kursdebakel erlebten auch die Anleger von Valneva, nachdem die US-Gesundheitsbehörde FDA eine Zulassung für einen Impfstoff der Franzosen gegen das Chikungunya-Virus mit sofortiger Wirkung gestoppt hatte. Die Valneva-Aktien rutschten um 22 Prozent ab.
Lesen Sie dazu auch: Lockere Fed: Staranalyst sieht grünes Licht für Aktien – diese Sektoren und Krypto profitieren
Und: Zurück in die Zukunft: Warum die Mag 7-Aktien die neuen Eisenbahnen sind - und weiter steigen können
Enthält Material von dpa-AFX