Der Dax sei nach seiner Rally heiß gelaufen und anfällig für einen Rückschlag, sagte Chartexperte Franz-Georg Wenner vom Börsenstatistik-Magazin Index-Radar. Der Grundlegende Trend habe sich aber verbessert. Es komme einem "Befreiungsschlag" gleich, der nun auch im saisonal eher schwierigen Spätsommer zu einer positiven Entwicklung führen könnte.
BILLIGGELD DER NOTENBANKEN
Jüngst hatte die Billiggeldflut der Notenbanken die Laune der Anleger wieder deutlich aufgehellt. Alleine am Dienstag war der Dax um zweieinhalb Prozent gestiegen und hatte damit seine bisherigen Verluste im Jahr abgeschüttelt. Sorgen um die Weltwirtschaft und die Folgen der Brexit-Entscheidung der Briten scheinen wie weggeblasen.
Der ebenfalls zuletzt gut gelaufene Index der mittelgroßen Unternehmen MDAX büßte zur Wochenmitte 0,19 Prozent auf 21 535,39 Zähler ein und für den Technologiewerte-Index TecDAX ging es um 0,21 Prozent auf 1725,98 Punkte nach unten. Der Eurozonen-Leitindex EuroSTOXX 50 stand ebenfalls etwas unter Druck.
EON KNICKT NACH QUARTALSZAHLEN EIN
Auf der Unternehmensseite geht derweil die Quartalsberichtssaison weiter. Der Energiekonzern Eon wartet trotz seines radikalen Umbaus weiter auf eine Trendwende. Die Papiere purzelten als abgeschlagenes Schlusslicht im Dax um sechseinhalb Prozent nach unten. Die Anteile des Konkurrenten RWE knickten im Sog um mehr als zweieinhalb Prozent ein.
Am MDax-Ende rutschten die Aktien des Stahlkochers Salzgitter nach der Vorlage der jüngsten Geschäftszahlen um 5 Prozent ab. Laut dem Commerzbank-Analysten Ingo-Martin Schachel sind die Ergebnisse in den produzierenden Sparten niedriger gewesen als gedacht.
HEIDELDRUCK ENTTÄUSCHT - BILFINGER-AKTIE SETZT ERHOLUNG FORT
Im Kleinwerte-Index SDAX ließen die Aktien des Druckmaschinenbauers Heidelberger Druck (Heidelberger Druckmaschinen) nach einem enttäuschenden Quartalsbericht Federn. Die Papiere rutschten um 5 Prozent ab und gerieten damit von ihrem Kurs Richtung Jahreshoch ab.
Beim Industriedienstleister Bilfinger (Bilfinger SE) hoffen die Anleger nach der Vorlage der Resultate für das zweite Quartal derweil auf wieder bessere Zeiten. Der Verlust ist geringer geworden. Die Bilfinger-Aktien gewannen 2,35 Prozent und gehörten damit zu den stärksten Werten im MDax. Mit Blick auf den bisherigen Jahresverlauf blieben sie aber das Schlusslicht.
PROSIEBENSAT.1 STEIGT NACH HOCHSTUFUNG
Gute Laune herrschte auch bei den Anteilseignern von ProSiebenSat.1 (ProSiebenSat1 Media SE). Die Papiere des Medienkonzerns verteuerten sich um 0,74 Prozent, nachdem die Analysten der US-Bank JPMorgan sie auf "Neutral" hochgestuft hatten. Das bedeutete einen der Spitzenplätze im Dax./mis/das
--- Von Michael Schilling, dpa-AFX ---