Die Handelsumsätze blieben aber insgesamt dünn, da die Wall Street wegen eines Feiertags geschlossen blieb und Anleger an solchen Tagen meist größere Engagements scheuen.
Im Fokus standen nach wie vor die überraschend schwach ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag. Das Job-Wachstum habe sich im August stark verlangsamt, mit wenig Anzeichen für eine Belebung des Arbeitskräfteangebots, sagte Barclays-Ökonom Jonathan Millar. "Dies bringt die Fed in eine Zwickmühle, da sie die Risiken einer starken Nachfrageverlangsamung gegen die Risiken eines knappen Angebots und einer Inflation abwägt." Vor diesem Hintergrund werde die US-Notenbank voraussichtlich erst später mit der Drosselung der massiven Wertpapierkäufe beginnen. Statt November gehen die Barclays-Experten nun mit einem Start im Dezember aus.
Die am Freitag gemeldete Zahl der neu geschaffenen Stellen war mit 235.000 weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit mehr als dreimal so viel gerechnet. Die Aussicht auf eine noch lange anhaltende Unterstützung durch die Notenbank hatte bereits am Freitag an der Wall Street den technologielastigen Nasdaq-Index auf ein Rekordhoch gehievt. Zum Wochenstart waren auch in Europa vor allem Tech-Werte gefragt. Der entsprechende Branchenindex zog 1,7 Prozent auf den höchsten Stand seit zwei Jahrzehnten an. Die Titel des Chipausrüsters ASML sowie des niederländischen Tech-Investors Prosus stiegen rund drei Prozent.
PUTSCH IN GUINEA TREIBT ALUMINIUM-PREISE
Am Rohstoffmarkt kletterte der Preis für Aluminium um bis zu 1,8 Prozent auf ein Zehn-Jahres-Hoch von 2775,50 Dollar je Tonne. Ein Putsch in Guinea vergrößerte die Furcht der Investoren vor Angebotsengpässen. Das afrikanische Land ist der weltweit wichtigste Exporteur des Alu-Rohstoffs Bauxit.
Im Windschatten kletterten die Aktien des norwegischen Aluminiumherstellers Norsk Hydro um bis zu fünf Prozent. Die Titel der Aluminium-Hütte Rusal stiegen in Moskau um bis zu sieben Prozent auf ein Rekordhoch von 66,75 Rubel, bevor sie die Gewinne wieder abgaben. Den australischen Bauxit-Förderern Alumina und Metro Mining bescherte der Umsturz ebenfalls Kurssprünge.
Abwärts ging es dagegen mit dem Ölpreis. Die Sorte Brent aus der Nordsee verbilligte sich um 0,3 Prozent auf 72,38 Dollar je Barrel (159 Liter). Hier drückten geplante Preisnachlässe des Ölkonzerns Saudi Aramco für asiatische Kunden auf die Stimmung, sagte Analyst Virendra Chauhan vom Research-Haus Energy Aspects. Das sei ein Hinweis auf einen geringeren Bedarf und ein möglicherweise steigendes Angebot.
CARREFOUR UND LEONARDO IM AUFWIND
Zu den Favoriten am europäischen Aktienmarkt gehörte Carrefour. Die Aktien des Einzelhändlers stiegen in Paris um 1,7 Prozent, nachdem die französische Regierung eine Lockerung der Pandemie-bedingten Beschränkungen für den Zugang zu Einkaufszentren in Aussicht gestellt hatte.
Mit einem Plus von bis zu rund drei Prozent gehörte Leonardo zu den größten Gewinnern im Leitindex des Mailänder Auswahlindex. Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern will nach Aussagen des Firmenchefs Alessandro Profumo seine US-Sparte DRS an die Börse bringen, sobald die Bedingungen hierfür günstig sind.
rtr