US-Präsident Donald Trump zufolge liegen die Gespräche über eine Handelseinigung mit China in den letzten Zügen. "Wieder einmal erscheint der Deal zum Greifen nahe", sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. "Ob er diesmal tatsächlich zustande kommt, bleibt freilich offen." Händlern zufolge fahren einige Investoren deswegen lieber auf Sicht, was die Aufwärtsfahrt an den Börsen bremst. "Die Anleger werden langsam ungeduldig und wollen anstatt der vielen Worte nun endlich Taten im Handelskonflikt sehen", sagte Marktanalyst Milan Cutkovic vom Brokerhaus AxiTrader.

Vor dem verlängerten Thanksgiving-Wochenende in den USA richten Anleger unter anderem auf den Konjunkturausblick der Notenbank (Beige Book), der am Abend (MEZ) veröffentlicht werden sollte. "Grundsätzlich hat sich an dem Bild der US-Wirtschaft nicht viel geändert", sagte Commerzbank-Analystin Antje Praefcke. "Sie läuft recht gut, aber das Damoklesschwert Handelskonflikt hängt nach wie vor über allem."

"HANDELSBLATT" - TELEKOM LOTET FUSION MIT ORANGE AUS

Für Bewegung sorgten Fusionsspekulationen im Telekomsektor. Die Aktien von Deutsche Telekom und Orange reagierten mit Kursgewinnen auf einen Zeitungsbericht, wonach der deutsche Konzern einen Zusammenschluss mit den Franzosen auslotet. Telekom-Aktien stiegen um bis zu zwei Prozent auf 15,35 Euro, Orange kletterten um 2,5 Prozent auf 15,38 Euro. Der Bonner Konzern gehe eine mögliche Fusion in einem Planspiel durch, berichtete das "Handelsblatt" unter Berufung auf mit den Vorgängen vertraute Manager. Ein Sprecher des französischen Netzbetreibers sagte dazu, es gebe keine Gespräche darüber. Von der Deutschen Telekom war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Zu den Kursgewinnern zählten auch die Aktien von Deutsche Bank, die in der Spitze 1,9 Prozent auf 6,73 Euro zulegten. Das Kreditinstitut hat einem Insider zufolge beim Abbau ihrer internen "Bad Bank" einen großen Schritt voran gemacht und Wertpapiere im Wert von rund 50 Milliarden Dollar an die US-Investmentbank Goldman Sachs verkauft.

KAPITALERHÖHUNG BELASTET JUVE-AKTIEN

Ebenfalls aufwärts ging es für Aroundtown. Die Immobilienfirma hob nach einem Gewinnsprung ihre Gesamtjahresziele an. Aroundtown-Aktien stiegen um bis zu 4,2 Prozent auf ein Rekordhoch von 7,97 Euro. Die Titel des Fusionspartners TLG gewannen bis zu 4,6 Prozent und waren mit 28,55 Euro ebenfalls so teuer wie noch nie.

Die Papiere von Knorr Bremse verloren dagegen trotz eines Umsatz- und Gewinnanstiegs zeitweise 4,1 Prozent. Der Autozulieferer habe schlechter abgeschnitten als erwartet, sagte ein Börsianer. Es sei allerdings nicht überraschend, dass das schwächelnde Lkw-Geschäft auf der Bilanz laste.

Pläne für eine Kapitalerhöhung drückten Juventus Turin ins Minus. Die Aktien des Fußballclubs verloren bis zu 4,4 Prozent. Die neuen Papiere der 300 Millionen Euro schweren Emission werden den Angaben zufolge 29 Prozent unter dem Kurs der bestehenden Anteilsscheine abzüglich der Bezugsrechte ausgegeben.

rtr