Der Dax rückte um 0,3 Prozent auf 11.447 Punkte vor, der EuroStoxx50 stieg um 0,1 Prozent auf 3324 Zähler vor. Für die Wall Street wurden kaum veränderte Kurse erwartet. Hier kam hinzu, dass die US-Wirtschaft Ende 2018 stärker als erwartet an Schwung verlor.
Das Parlament in Großbritannien fand bei Abstimmungen am Mittwochabend keine Einigung auf eine Alternative zum Brexit-Vertrag von Premierministerin Theresa May. "Das Chaos geht weiter", kommentierte Analyst Martin Siegert von der LBBW. Nach Einschätzung von Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com, sollten sich Anleger mit dem Gedanken an einen harten Brexit anfreunden. Aus Furcht vor einem ungeordneten EU-Ausstieg zogen sich Anleger aus dem Pfund Sterling zurück. Die Währung verbilligte sich um 0,5 Prozent auf 1,3118 Dollar.
Mit Blick auf die Pekinger Gespräche im Zollstreit warnten Analysten vor zu viel Vorschusslorbeeren. "Im Handelskonflikt zwischen den USA und China soll es Fortschritte geben, aber es liegt halt noch keine Lösung auf dem Tisch", sagte Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets. Nach Angaben amerikanischer Regierungsvertreter sind beide Seiten unter anderem beim Thema Technologietransfer vorangekommen. Am Donnerstag reisten der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer und Finanzminister Steven Mnuchin zu einer neuen Gesprächsrunde an.
An den türkischen Börsen gingen die im Vorfeld von Kommunalwahlen hochgekochten Turbulenzen weiter. Anleger zogen sich aus der Lira zurück. Dadurch stieg der Kurs des Dollar um gut fünf Prozent auf ein Zwei-Monats-Hoch von 5,6110 Lira. Auch türkische Anleihen flogen aus den Depots.
BAYER VERLIERT ERNEUT GLYPHOSAT-PROZESS
Bei den Einzelwerten im Dax waren die Titel der Deutschen Bank Schlusslicht mit einem Verlust von 3,6 Prozent. Insidern zufolge verlor das Geldhaus, das derzeit mit der Commerzbank Fusionsgespräche führt, im ersten Quartal im Wertpapierhandel kräftig an Boden. Für Aufsehen sorgte auch ein Bericht der "Financial Times", wonach die Bank im Zuge einer möglichen Fusion über eine Kapitalerhöhung von drei bis zehn Milliarden Euro nachdenke.
Federn lassen mussten auch die Bayer-Aktien, die 0,7 Prozent nachgaben. Der Pharma- und Agrarchemiekonzern wurde in einem US-Prozess um den umstrittenen Unkrautvernichter Glyphosat zum zweiten Mal zu Schadenersatz verurteilt. Mehrere ähnliche Klagen sind anhängig.
In der zweiten Börsenliga brachen die Aktien des Internet- und Mobilfunkanbieters United Internet und der Tochter Drillisch um fünf und 14 Prozent ein. Investoren waren vor allem von dem Geschäftsausblick enttäuscht. Das Biotechunternehmen Evotec überzeugte hingegen mit seinen Wachstumszielen. Die Aktien stiegen um 4,6 Prozent.
Nach Kursverlusten von mehr als vier Prozent wurde der Handel mit Swedbank-Aktien angehalten. Die schwedische Bank sieht sich mit neuen Geldwäschevorwürfen konfrontiert. Konzernchefin Birgitte Bonnesen musste ihren Hut nehmen.
rtr