Auf die Stimmung am deutschen Aktienmarkt hat am Freitag erneut die Angst vor einem globalen Handelskrieg gedrückt. Der Dax startete mit Verlusten von bis zu zwei Prozent in den Handel.
US-Präsident Donald Trump hatte am Donnerstag Abend angekündigt, chinesische Produkte im Wert bis zu 60 Milliarden US-Dollar mit höheren Zöllen zu belegen. China reagierte mit einem Paket von vorerst rund drei Milliarden Dollar. Die EU-Staaten wurden von neuen US-Zöllen auf Stahl und Aluminium zunächst ausgenommen.
Gegen Nachmittag grenzte der Leitindex sein Minus etwas ein. Grund der Erholung war der freundlichere Start der US-Börsen in den Handel.
Nach dem hohen Vortagsverlust (Minus 2,9 Prozent) legte der US-Standardwerteindex zur Eröffnung zu. Zur Stunde notiert das New Yorker Barometer mit 0,2 Prozent leicht im Minus bei 23.910,54 Punkten.
Das Schreckgespenst Handelskrieg gab als sicher geltenden Anlagen wie deutsche Staatsanleihen oder Gold Aufwind.
Im Fokus der Anleger am deutschen Aktienmarkt stand am Freitag der Börsengang der Deutsche-Bank-Tochter DWS. Die Vermögensverwaltungs-Sparte eröffnete fünf Cent über dem Ausgabepreis (32,50 Euro). Der erste Kurs wurde mit 32,55 Euro festgestellt. Das Papier kam nur schwer in Gang, kam nicht über ein Plus von 1,1 Prozent hinaus.
Für die Aktie der Deutschen Bank ging es erneut nach unten - um zeitweise bis zu fünf Prozent. Die Emission spült dem Geldhaus statt der erhofften zwei Milliarden Euro nur rund 1,4 Milliarden Euro in die Kassen. Anleger sorgten sich zudem weiter über ein schwaches erstes Quartal. Finanzchef James von Moltke hatte am Mittwoch gesagt, dass das Investmentbanking-Geschäft unter Gegenwind leide und damit das Papier auf Talfahrt geschickt.
Am Devisenmarkt ging es für den Eurokurs nach oben. Grund: Die Schwäche des Dollars. Am Nachmittag kostete die europäische Gemeinschaftswährung 1,2350 Dollar.