Auf die Stimmung im DAX hat am Montag die Angst vor steigenden Zinsen in den USA gedrückt. Die Rendite zehnjähriger Staatspapiere war am Freitag auf den höchsten Stand seit siebeneinhalb Jahren geklettert. "Die Zinsangst hält die Märkte in Atem und Aktien bekommen jetzt echte Konkurrenz durch festverzinsliche Wertpapiere", sagte Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. Steigende Zinsen belasten die Aktienmärkte generell, da die risikoreicheren Aktien dann im Vergleich zu festverzinslichen Wertpapieren weniger attraktiv sind.

Zudem belasteten die Sorgen um den Haushaltskonflikt Italiens mit der EU den Dax. Der Leitindex an der Mailänder Börse sank um rund zwei Prozent.

Die Turbulenzen an den Märkten drückten auf die Kurse im Finanzsektor. Die Aktie der Deutschen Bank verlor rund 1,6 Prozent. Das Papier der inzwischen in den MDax abgestiegenen Commerzbank fiel um rund fünf Prozent.

Der DAX-Aufsteiger Wirecard fiel deutlich an das Index-Ende. Der Kurs brach um vor dem Kapitalmarkttag um zeitweise 14,3 Prozent auf ein Acht-Wochen-Tief von 162 Euro ein. Technologieaktien hatten es am Montag generell schwer, auch die Infineon-Aktie gab um rund 2,6 Prozent nach. "Die Investoren sind einfach verunsichert und machen lieber Kasse", sagte ein Händler.

Die RWE-Aktie fiel um weitere knapp drei Prozent. Am Freitag hatte der gerichtlich angeordnete Rodungsstopp im Hambacher Forst den Kurs um 8,5 Prozent nach unten gedrückt. Am Montag senkten mehrere Analysten ihre Kursziele.

Einer der wenigen Gewinner im DAX war am Montag der Agrar-Konzern Bayer. Analyst Gunther Zechmann von Bernstein Research nährte in einer Studie die Hoffnung auf eine baldige Lösung im Glyphosat-Streit. Der Kurs gewann zeitweise rund 1,5 Prozent.