Das von US-Präsident Donald Trump vergangene Woche ausgesprochene Verbot für Huawei-Produkte ist entschärft worden, denn die US-Regierung hat dem chinesischen Smartphone-Hersteller und Netzwerkausrüster Huawei eine dreimonatige Galgenfrist eingeräumt. So soll vermieden werden, dass Internet, Computer und Handysysteme zusammenbrächen, sagte der Anwalt und Ex-Ministeriumsmitarbeiter Kevin Wolf. Der Aufschub gilt jedoch nicht für neue Produkte, für die sind weiterhin Lizenzen nötig. An den Börsen weltweit wurde die Fristeinräumung für Huawei mit Erleichterung aufgenommen.
Bei den Unternehmen stand die Evotec-Aktie im Mittelpunkt der Anleger. Das im MDAX gelistete Biotech-Unternehmen hatte zuvor angekündigt, den US-Biotechnologie-Spezialisten Just Biotherapeutics vollständig übernehmen zu wollen. Eigenen Angaben zufolge zahlt Evotec dafür rund 81 Millionen Euro. Die Hamburger wollen mit dem Zukauf ihr Geschäftsfeld weiter ausbauen und stärken. Investoren zeigten sich erfreut und die Evotec-Aktie legte zeitweilig um fast vier Prozent zu.
Was am Dienstag an der Börse noch wichtig war
FCC-Chef für T-Mobile/Sprint-Deal - Kreise: DOJ wohl dagegen
Im Ringen um die Übernahme des US-Telekom-Konzerns Sprint könnte die Telekom-Tochter T-Mobile US zwischen die Fronten mehrerer US-Genehmigungsbehörden geraten. Kreisen zufolge tendiert das Justizministerium (DOJ) in Washington dazu, den Kauf trotz Zugeständnissen der beiden Unternehmen abzulehnen. Die für die Kartellaufsicht zuständige Behörde halte die Angebote der Konzerne nicht für ausreichend, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montag unter Berufung auf eine mit der Überprüfung vertraute Person.
Neue Preisstrategie soll Ceconomy voran bringen
Eine neue Preisstrategie soll dem kriselnden Elektronikhändler Ceconomy mit den Tochterunternehmen Media Markt und Saturn neuen Schwung geben. Ceconomy-Finanzvorstand Karin Sonnenmoser kündigte am Dienstag an, ab dem Sommer werde der Handelsriese in Deutschland eine auf Datenanalyse und künstliche Intelligenz gestützte, zentrale Preisgestaltung einführen. "So wollen wir unseren Wettbewerbern stets einen Schritt voraus sein", sagte die Managerin.
Elliott zieht Antrag auf Beherrschungsvertrag bei Uniper zurück
Einen Tag vor der Hauptversammlung des Energiekonzerns Uniper zieht der Hedgefonds Elliott seinen Antrag auf Abschluss eines Beherrschungsvertrags zurück. Das teilte der Finanzinvestor, der zuletzt mit knapp 18 Prozent an den Düsseldorfern beteiligt war, am Dienstag in London mit. Elliott hatte Ende März gefordert, dass Uniper einen Beherrschungsvertrag mit seinem finnischen Großaktionär Fortum vorbereiten soll. Darüber sollte die am Mittwoch stattfindende Hauptversammlung abstimmen. Die Aktie fällt nach der Ankündigung um knapp 5 Prozent.
US-Baumarktkette Home Depot trotzt schlechtem Wetter im ersten Quartal
Die US-Baumarktkette Home Depot sieht sich nach einem Umsatz- und Ergebniszuwachs im ersten Quartal auf Kurs zu den Jahreszielen. "Trotz des schlechten Wetters im Februar und im Vergleich zum Vorjahr gestiegener Bauholz-Preise sind wir zufrieden mit der grundsätzlichen Entwicklung in unserem Kerngeschäft", sagte Konzernchef Craig Menear laut Mitteilung vom Dienstag in Atlanta. Zudem zahlten sich getätigte strategische Investitionen weiterhin aus, betonte der Manager.
Merck & Co will US-Krebsspezialisten Peloton Therapeutics kaufen
Der US-Pharmariese Merck & Co stärkt sich durch eine Übernahme im Krebsgeschäft. Für bis zu 2,2 Milliarden US-Dollar will sich der Konzern das US-Biotechnologieunternehmen Peloton Therapeutics einverleiben. Damit sichert sich Merck & Co gleichzeitig einen vielversprechenden Medikamentenkandidaten für eine neuartige Krebstherapie, wie die Unternehmen am Dienstag mitteilten.
Bayer: Umstrittene Monsanto-Listen gab es wohl in mindestens sieben EU-Ländern
Der US-Konzern Monsanto hat vor der Übernahme durch Bayeroffenbar nicht nur in Frankreich umstrittene Listen mit Kritikern und Unterstützern erstellen lassen. Nach aktuellem Stand werde von Listen in Frankreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden, Polen, Spanien und Großbritannien ausgegangen, teilte Bayer am Dienstag in Leverkusen mit. Die von Bayer beauftragte Anwaltskanzlei Sidley Austin soll nun untersuchen, ob es in weiteren Ländern derartige Listen gegeben hat. "Es ist uns wichtig, die Aufklärung des Sachverhaltes voranzutreiben," schrieb Bayer-Chef Werner Baumann Ende der vergangenen Woche in einem offenen Brief an den Deutschen Bundestag.
Digitalisierung heizt Wettbewerb in Banken-Branche an
Die Treue zur eigenen Hausbank bröckelt im Zuge der Digitalisierung laut einer aktuellen Studie - und das dürfte für viele Geldinstitute zu einem verschärften Wettbewerb führen. Habe noch vor einem Jahr gerade einmal jeder dritte Bundesbürger (34 Prozent) schon einmal sein Stamm-Giro-Konto gewechselt, sei der Anteil inzwischen auf 41 Prozent gestiegen, ergab eine repräsentative Umfrage des Digitalverbands Bitkom. Auch reine Online-Banken werden attraktiver. So gaben 14 Prozent der Befragten an, das Hauptkonto bereits bei einem dieser Anbieter zu haben, 2018 waren es noch 9 Prozent.
rtr/dpa-AFX/dp