Nach einem richtungslosen Handelsbeginn hat der Dax am Dienstag Mittag einen kleinen Dämpfer bekommen. Der Grund: Mögliche Fahrverbote für Dieselautos. "Das Urteil kommt zwar nicht mehr ganz so überraschend, löst aber Unsicherheit über die Zukunft der deutschen Autoindustrie aus", sagte ein Händler der Nachrichtenagentur Reuters. Die Entscheidung des Gerichts drückte auf die Aktien der drei Autobauer. Volkswagen traf es mit einem Minus von zeitweise mehr als zwei Prozent am härtesten. Das Bundesverwaltungsgericht hat am Mittag Fahrverbote für Diesel-Fahrzeuge in Städten im Kampf für bessere Luft grundsätzlich für möglich erklärt.



Die anderen deutschen Indizes standen unter Druck. Der Nebenwerteindex MDax schloss 0,2 Prozent im Minus bei 26.333,94 Punkten. Lediglich für den Technologieindex TecDax ging es um 0,1 Prozent auf 2.621,55 Zähler nach oben. Der Kleinwerteindex SDax fiel um 0,2 Prozent auf 12.190,36 Punkte.

Neben den Autobauern standen am Dienstag einige Dax-Konzerne mit ihren Geschäftsberichten im Fokus. Bei dem Gesundheitskonzern Fresenius bejubelten Anleger Spekulationen über ein Aus des Kaufs des US-Arzneimittelherstellers Akorn. Das Papier kletterte mit einem Plus von zeitweise mehr als vier Prozent an die Dax-Spitze.

Die Aktie der Dialysetochter FMC hingegen gab trotz eines optimistischen Ausblicks um fünf Prozent nach - der Kurs litt unter einer überraschend hohen Rückstellung für Untersuchungen von US-Behörden. Auch der Chemiekonzern BASF konnte die Anleger mit den Zahlen nicht überzeugen. Nach einem Gewinnsprung will das Unternehmen die Dividende um zehn Cent auf 3,10 Euro erhöhen. Es war etwas mehr erwartet worden.

Die US-Börsen starten nach den Kursgewinnen der vergangenen Tage schwächer in den Handel. Zur Stunde notiert der Dow Jones mit 0,1 Prozent im Minus bei 25.681,72 Punkten. Der breit gefasste S&P 500 fiel zuletzt um 0,4 Prozent auf 2.769,40 Zähler. Für den technologielastigen Nasdaq ging es um 0,6 Prozent auf 7.379,33 Punkte nach unten.

Die Händler an der Wallstreet richteten ihre Aufmerksamkeit auf die Aussagen des neuen Chefs der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, vor dem US-Kongress. Dabei gab es keine Überraschungen. "Powell hat erkennen lassen, dass die Fed mit ihrem Zinskurs zufrieden ist und an den behutsamen Zinserhöhungen festhalten wird", erklärte ein Börsianer. Die Erwartung baldiger Zinserhöhungen in den USA gab dem US-Dollar Auftrieb. Der Kurs des Euro fiel auf 1,2222 Dollar.