Dem DAX fehlt weiterhin die Kraft für den ersehnten Befreiungsschlag. Zu sehr lasten das fortgesetzte Brexit-Gezerre, die Verschärfung des Corona-Lockdowns und der zuletzt zum US-Dollar starke Euro auf der Stimmung der Anleger. Die Hürde bei 13.300 Zählern bleibt damit vorerst zu hoch für das Börsenbarometer.

Vor allem der starke Euro belastet den DAX bereits seit vergangener Woche. Die Gemeinschaftswährung liegt zum US-Dollar auf dem höchsten Niveau seit dem Frühjahr 2018. Das kann die im deutschen Leitindex hoch gewichteten deutschen Exporteure belasten.

Zudem drücken die Brexit-Verhandlungen auf die Stimmung unter Börsianern. So versuchen Großbritannien und die Europäische Union, sich doch noch auf einen Handelspakt zu einigen, um nach dem Ende der Brexit-Übergangsphase zum Jahreswechsel dramatische wirtschaftliche Verwerfungen zu verhindern. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen und der britische Premier Boris Johnson wollen am Montagabend erneut darüber telefonieren, ob in letzter Minute noch eine Einigung möglich ist. Allerdings hatten beide am Wochenende weiterhin fundamentale Konflikte beklagt.

Gewinner im DAX war am Montag die Covestro-Aktie, die sich um rund 2,7 Prozent verteuerte. Hier sorgten Analysten für Bewegung. Die Bank of America gab für das Papier des Kunststoff-Spezialisten ein frisches Kaufvotum. Schlusslicht im deutschen Leitindex war die Continental-Aktie mit einem Minus von gut 2,2 Prozent.

Was am Montag an der Börse außerdem wichtig war


Curevac peilt Zulassung in der EU und in Lateinamerika an
Das deutsche Biotech-Unternehmen Curevac wird eine Zulassung seines Covid-19-Impfstoffkandidaten in der EU und in Lateinamerika beantragen. "Nordamerika ist für uns noch kein Markt. Die jetzige Administration hat sehr schnell und sehr viele Dosen vorbestellt und reserviert, von Johnson&Johnson, Astrazeneca und Sanofi -GSK, Moderna und auch Biontech /Pfizer", sagte der Vorstandsvorsitzende Franz-Werner Haas in Tübingen.

Kreise: Airbus auf Kurs zu 530 Flugzeugauslieferungen in diesem Jahr
Der Flugzeugbauer Airbus hat trotz der Corona-Krise im November laut Insidern 64 neue Verkehrsflugzeuge ausgeliefert. Damit befinde sich das Unternehmen auf Kurs zu seinem internen Ziel, in diesem Jahr rund 530 neue Maschinen an seine Kunden zu übergeben, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montag unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Ein Airbus-Sprecher wollte die Informationen nicht kommentieren.

IPO: Airbnb und Doordash erwarten bei Börsengängen noch mehr Geld
Das Corona-Jahr 2020 dürfte bei den Börsengängen in den USA mit einem Rekordmonat zu Ende gehen. Allein in dieser Woche wollen der Apartment-Vermittler Airbnb und der Essenslieferdienst Doordash den Sprung aufs New Yorker Börsenparkett wagen. Und wenn die Informationen von Insidern zutreffen, können beide Unternehmen ihre Anteilsscheine für noch mehr Geld unters Volk bringen als bisher gedacht.

Online-Modehändler Zalando verliert einen seiner Chefs
Der Online-Modehändler Zalando muss bald auf einen seiner drei Co-Chefs verzichten. Rubin Ritter beabsichtige aus persönlichen Gründen, die Vorstandstätigkeit zur Hauptversammlung 2021 zu beenden, teilte das Unternehmen am Sonntag in Berlin mit. Der Termin für das Aktionärstreffen steht noch nicht fest. Normalerweise findet dieses aber im Mai oder Juni statt. An der Börse verunsicherte die Nachricht nur kurz - das im MDax gelistete Papier konnte seinen anfänglichen Verlust von rund eineinhalb Prozent schnell reduzieren und kostete zuletzt praktisch wieder so viel wie am Freitagabend.

Bilfinger profitiert von Weiterverkauf ehemaliger Tochter
Der Industriedienstleister Bilfinger darf sich aus dem bereits abgeschlossenen Verkauf einer Ex-Tochter nachträglich über einen Buchgewinn von mehr als 200 Millionen Euro freuen. Das Geld stamme aus einer vereinbarten Erlösbeteiligung mit dem Investor EQT, der bereits 2016 die damalige Gebäudemanagement-Sparte von Bilfinger übernommen hatte und jetzt weiterverkauft, teilte das Unternehmen am späten Sonntagabend in Mannheim mit. Der Gewinn wird voraussichtlich im zweiten Quartal des kommenden Jahres verbucht werden.

Bayer und Atara Biotherapeutics arbeiten bei Zell- und Gentherapie zusammen
Der Pharma- und Agarchemiekonzern Bayer stärkt sein noch junges Geschäft rund um Zell- und Gentherapien mit einem neuen Partner. Mit Atara Biotherapeutics sei eine exklusive weltweite Lizenzvereinbarung für auf Mesothelin-gerichtete CAR-T-Zelltherapien zur Behandlung von soliden Tumoren vereinbart worden, teilte das Unternehmen am Montag in Berlin mit. Atara erhalte zunächst eine Vorauszahlung in Höhe von 60 Millionen US-Dollar. Je nachdem wie bestimmte Ziele bei Entwicklung, Zulassung und Vermarktung erreicht werden, können Atara Zahlungen in Höhe von insgesamt 610 Millionen US-Dollar zufließen. Zudem könne Atara gegebenenfalls gestaffelte Lizenzgebühren bis zu einem niedrigen zweistelligen Prozentsatz vom Nettoumsatz von Bayer erhalten.

Corona-Krise wird bei der Lufthansa bis Jahresende 29000 Jobs gekostet haben
Wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie lässt die Lufthansa viele Jets am Boden und baut massiv Jobs ab. Bis zum Jahresende werden 29 000 Stellen weggefallen sein, bestätigte eine Unternehmenssprecherin am Sonntag einen Bericht der "Bild am Sonntag". Übrig bleiben demnach noch 109 000 Mitarbeiter. Im Ausland werden über 20 000 Jobs gestrichen. Zudem hat die Airline das Europageschäft der Catering-Tochter LSG mit 7500 Mitarbeitern verkauft.

Societe Generale streicht Filialnetz in Frankreich zusammen
Die französische Großbank Societe Generale will ihr Filialnetz auf ihrem Heimatmarkt zusammenstreichen und ihre Kosten dadurch kräftig senken. Dazu legt sie die Geschäftsstellen ihrer eigenen Marke mit denen ihres Ablegers Credit du Nord zusammen, wie die Bank am Montag in Paris mitteilte. Insgesamt soll die Zahl der Filialen dadurch bis zum Jahr 2025 von derzeit etwa 2100 auf rund 1500 sinken. Welche Folgen dies für die Arbeitsplätze hat, ließ die Bank zunächst offen und verwies auf bevorstehende Gespräche mit der Arbeitnehmerseite.

EU-Kommission erlaubt Verkauf von IT-Tochter der Deutschen Bank
Die Deutsche Bank darf nach einer Entscheidung der EU-Kommission ihre IT-Tochter Postbank Systems an den indischen Softwaredienstleister Tata Consultancy Services (TCS) verkaufen. Die Übernahme durch eine niederländische TCS-Tochter führe zu keinen Wettbewerbsbedenken, teilte die EU-Kommission am Montag mit.

rtr/dpa-AFX/ak