Der US-Notenbank Chef hat am Freitag keine Aussage über den Abbau der Krisenhilfe getroffen. Er sehe die die US-Notenbank Fed auf einem guten Weg zum Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik. Börsenexperten halten das Abschmelzen der Anleihekäufe zum Jahreswechsel für realistisch. Ein Entschluss wird in einer weiteren Fed-Sitzung erwartet.

Die angespannte Situation in Afghanistan belastete die Finanzmärkte. Es starben mehrere Menschen bei Selbstmord-Attentaten am Flughafen von Kabul. Darunter befanden sich auch US-Soldaten. Der US-Präsident Joe Biden erklärte, dass Vergeltungsschläge folgen würden. Die Investoren griffen zu sicheren Anlagen wie Gold. Der Preis des Edelmetalls stieg um 0,7 Prozent auf 1804 Dollar je Feinunze.

Spekulanten erwarten Versorgungsengpässe am Ölmarkt. Ein nahender Hurrikan könne sich auf die Ölproduktion auswirken, prognostizierten Händler. Zudem sei es wahrscheinlich, dass die OPEC+ angesichts steigender Corona-Fallzahlen die Produktion nicht anheben werden, erklärte Oanda-Analyst Edward Moya. Der Preis für die Sorte Brent von der Nordsee stieg um knapp zwei Prozent auf 72,44 Dollar.

Auf Unternehmensseite stand das Papier von Vonovia im Vordergrund. Der Immobilienkonzern gab im Zusammenhang mit der Deutsche Wohnen Übernahme bekannt, Unternehmensanleihen in Höhe von fünf Milliarden Euro zu platzieren. Die Aktie legte um rund ein Prozent zu.

Infineon und Vonovia gingen als DAX-Gewinner aus dem Handel. Die Schlusslichter waren am Freitag die RWE und Fresenius Medical Care.

Was am Freitag an der Börse außerdem wichtig war

Morphosys erhält EU-Zulassung für Krebsmedikament - Aktie legt zu
Das Biotechunternehmen Morphosys hat in der EU die bedingte Zulassung für sein Blutkrebsmedikament Tafasitamab (Minjuvi) in Kombination mit dem Mittel Lenalidomid bei einer speziellen Krebsproblematik erhalten. Die Europäische Kommission habe eine entsprechende Entscheidung getroffen, teilte das Unternehmen am späten Donnerstagabend zusammen mit seinem US-Partner Incyte mit. Dabei gehe es um die Behandlung Erwachsener mit rezidiviertem oder refraktärem diffusem großzelligem B-Zell-Lymphom, für die eine autologe - also körpereigene - Stammzelltransplantation (ASZT) nicht infrage kommt. Die Aktien gewannen am Freitag im frühen Handel mehr als 2 Prozent auf 49,28 Euro.

CTS Eventim hofft auf Großauftrag für Olympia 2024 - Aktie zieht an
CTS Eventim macht sich Hoffnungen auf einen Großauftrag für die Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 in Paris. Der Veranstalter und Tickethändler befinde sich gemeinsam mit France Billet und Orange Business Service in der Endphase von Verhandlungen mit dem Organisationskomitee der Spiele, teilte CTS Eventim am Donnerstagabend mit. Bei der ersten Zuteilung einer Ausschreibung von insgesamt vier Losen gehe es um die Eventim-Ticketing-Software. CTS Eventim erwartet von dem Ticketing-Abkommen einen positiven Umsatzbeitrag in zweistelliger Millionenhöhe.

Trend zum Homeoffice beschert Computer-Riese Dell Umsatzsprung
Dell macht dank des anhaltenden Trends zur Heimarbeit in der Pandemie und des hohen Bedarfs an PCs, Notebooks und Tablets weiter gute Geschäfte. Im zweiten Quartal (bis Ende Juli) steigerte der Computer-Konzern den Umsatz im Jahresvergleich um 15 Prozent auf 26,1 Milliarden Dollar (22,2 Mrd Euro), wie er am Donnerstag nach US-Börsenschluss in Round Rock mitteilte.

'Forbes' strebt an die Börse - Fusion mit Zweckgesellschaft geplant
Der Herausgeber des für seine Wirtschaftsberichterstattung und Superreichen-Listen bekannten US-Magazins "Forbes" will an die Börse. Der Schritt solle über die Fusion mit einer bereits börsennotierten Zweckgesellschaft erfolgen, kündigte der hinter dem Traditionsblatt stehende Medienkonzern Forbes Global Media Holdings am Donnerstag an. Nach Abschluss der Transaktion sollen die Papiere demnach unter dem Börsenticker "FRBS" an der New York Stock Exchange gelistet werden. Das Unternehmen werde bei der Fusion mit rund 630 Millionen Dollar (536 Mio Euro) bewertet. Der Börsengang soll Ende 2021 oder Anfang 2022 abgeschlossen werden.

Daimler weitet Kurzarbeit wieder deutlich aus
Angesichts der anhaltenden Chipkrise weitet der Autobauer Daimler die Kurzarbeit an mehreren seiner Standorte kommende Woche wieder aus. In den Mercedes-Werken in Bremen, Rastatt sowie im ungarischen Kecskemét und teils in Sindelfingen werde die Produktion in der neuen Woche stillstehen, teilte der Konzern am Freitag auf Anfrage mit. In dieser Woche ruhten die Maschinen bereits in Bremen und in Teilbereichen des Sindelfinger Werks. Zur Frage, wie viele Mitarbeiter diese und nächste Woche von den Produktionsstopps betroffen sind, macht Daimler keine Angaben. Über die neuen Kurzarbeitspläne berichtete auch das "Badische Tagblatt".

Apple legt Gerichtsstreit mit kleineren Entwicklern mit Vergleich bei
Apple hat sich in einem Gerichtsstreit mit Entwicklern über die Rolle des Konzerns beim App-Vertrieb auf dem iPhone und iPad auf kleinere Änderungen geeinigt. Mit dem Entgegenkommen in der hitzig geführten Debatte soll eine Sammelklage der US-Entwickler beendet werden.

rtr/dpa-AFX/lb