Am Dienstag baute der DAX die Gewinne vom Wochenauftakt weiter aus. Nur noch gut zwei Prozent fehlen dem deutschen Leitindex zu einem weiteren Rekordhoch. Analyst Christian Schmidt von der Landesbank Helaba sprach von einem "Monatsanfangseffekt": Typischerweise und statistisch belegbar stiegen die Börsen zum Monatsanfang. Zu begründen sei dies unter anderem mit dem Mittelzufluss von Investmentfonds.

Die Börsen aus Übersee gaben dem DAX zusätzlich Aufwind. Am New Yorker Aktienmarkt stehen die Zeichen weiter auf Erholung. Mit neuem Schwung stieg der US-Leitindex Dow Jones Dienstag noch ein Stück weiter in Richtung seines Ende Januar erreichten Rekordhochs, ebenso wie der S&P 500 und der Nasdaq 100. Anleger hätten die Schwergewichte Amazon und Alphabet gekauft in Erwartung starker Quartalszahlen, sagte Analyst Manfred Bucher von der Landesbank BayernLB. Die beiden Tech-Giganten lassen sich am Abend nach Börsenschluss in die Bücher schauen.

Regelrecht entsetzt zeigten sich Anleger mit Blick auf die FMC-Aktie. Diese brachen um zeitweise elf Prozent ein auf den niedrigsten Stand seit März. Der Börsenwert des Unternehmens schmolz um mehr als zwei Milliarden Euro. Von einem "schockierenden Ausblick" sprach ein Händler mit Blick auf das Gewinnziel des Dialysekonzerns. Um bis zu einem Viertel dürfte der Gewinn in diesem Jahr einbrechen. Als Grund nannte das Unternehmen eine erhöhte Sterblichkeit von Blutwäschepatienten im Zusammenhang mit Covid-19. Damit war die FMC-Aktie am Dienstag der klare Verlierer im Leitindex.

Gewinner im DAX war die MTU-Aktie mit einem Plus von rund 4,3 Prozent.

Was am Dienstag an der Börse außerdem wichtig war


Neue Probleme für Fresenius: Dialysetochter FMC erwartet Ergebnisknick
Die Corona-Pandemie macht dem Medizin- und Krankenhauskonzern Fresenius auch 2021 zu schaffen - und womöglich sogar einen Strich durch die Ambitionen von Unternehmenslenker Stephan Sturm. Dieser hatte sich in einem Interview mit dpa-AFX noch vor wenigen Wochen "bessere Ergebnisse" für das neue Geschäftsjahr zum Ziel gesetzt, doch nun muss der Dax-Konzern womöglich kleinere Brötchen backen. Grund ist die Dialysetochter Fresenius Medical Care (FMC), die für 2021 einen tiefen Ergebniseinbruch für möglich hält, wie das Unternehmen am Vorabend mitteilte.

BP macht geringere Kraftstoffnachfrage zu schaffen - Aktie gibt nach
Eine deutlich geringere Kraftstoffnachfrage hat beim britischen Ölkonzern BP im vierten Quartal auf die Bilanz gedrückt. Hinzu kamen ein schwacher Gashandel und niedrigere Raffineriemargen. Das Unternehmen konnte zwar einen Gewinn im Schlussquartal erzielen, der jedoch nur einen Bruchteil des typischen Niveaus vor der Pandemie ausmachte. Der US-Riese Chevron meldete im vierten Quartal wegen eines geringeren Bedarfs an Öl und Gas sogar überraschend einen Verlust.

Weihnachtsgeschäft beflügelt Paketdienst UPS - Pensionslasten zehren an Gewinn
Ein Paketboom vor Weihnachten hat dem US-Paketdienst UPS im Corona-Jahr 2020 überraschend viel Geschäft beschert. Die Erlöse stiegen im Vergleich zu 2019 um rund 14 Prozent auf 84,6 Milliarden US-Dollar (69,9 Mrd Euro), wie United Parcel Service (UPS) am Dienstag in Atlanta mitteilte. Hohe Rückstellungen für die Pensionen der Mitarbeiter und Abschreibungen im Frachtgeschäft rissen den Konzern im Schlussquartal jedoch tief in die roten Zahlen. Aufs Gesamtjahr gesehen brach der Überschuss daher um mehr als zwei Drittel auf 1,4 Milliarden Dollar ein.

Alibaba legt in Corona-Krise kräftig zu - Umsatz deutlich über Erwartungen
Der chinesische Internet-Riese Alibaba hat im dritten Geschäftsquartal deutlich höhere Umsätze gemacht und damit die Erwartungen der Analysten übertroffen. So stiegen die Erlöse in den drei Monaten bis Ende Dezember im Vergleich zum Vorjahresquartal um knapp 37 Prozent auf 221,1 Milliarden Yuan (28,3 Mrd Euro), wie das Unternehmen am Dienstag in Huangzhou mitteilte.

Sportwagenbauer Ferrari beendet Corona-Jahr besser als erwartet
Der Sportwagenbauer Ferrari hat das Corona-Jahr mit einem Endspurt beendet. Wie Ferrari am Dienstag in Maranello mitteilte, erzielte der Konzern Rekordergebnisse im vierten Quartal. Mit dem starken Schlussquartal konnte der Konzern wieder etwas wettmachen. Im laufenden Geschäftsjahr stehen die Zeichen vor allem auf Erholung, heißt es. Die Aktie des Konzerns legte am Nachmittag um mehr als 4 Prozent zu.

Curevac beschafft sich 450 Millionen US-Dollar aus Kapitalerhöhung
Das Tübinger Bio-Pharma-Unternehmen Curevac hat bei einer Kapitalerhöhung 450 Millionen US-Dollar erlöst. Ausgegeben wurden fünf Millionen Aktien zum Ausgabepreis von je 90 Dollar, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte.

Airbus erhält Großauftrag für drei Module für 'Orion'-Raumkapsel
Der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern Airbus hat den Auftrag zum Bau drei weiterer Servicemodule für die bemannte US-Raumfahrtmission "Orion" erhalten. Der Vertrag habe ein Volumen von rund 650 Millionen Euro, sagte der Generaldirektor der Europäischen Weltraumorganisation (Esa) Jan Wörner in einer Online-Veranstaltung am Dienstag. "Das ist ein wichtiger Schritt für die Esa und Europa." Orion ist das Raumfahrzeug der NASA, das im Rahmen des Artemis-Programms Astronautinnen und Astronauten zum Mond und zum sogenannten Lunar Gateway, einer geplanten Raumstation, bringen soll.

Ölriese Exxon mit Mega-Verlust - hohe Abschreibungen in Corona-Krise
Der größte US-Ölmulti ExxonMobil hat im vierten Quartal wegen enormer Abschreibungen auf Gasanlagen tiefrote Zahlen geschrieben und 2020 mit dem größten Verlust seit über vier Jahrzehnten abgeschlossen. Insgesamt fiel ein Minus von 22,4 Milliarden Dollar (18,6 Mrd Euro) an, wie der massiv unter der Corona-Krise leidende Konzern am Dienstag in Irving mitteilte. Alleine in den drei Monaten bis Ende Dezember betrug der Verlust 20,1 Milliarden Dollar. Zum Vergleich: Im entsprechenden Vorjahreszeitraum hatte Exxon noch 5,7 Milliarden Dollar Gewinn gemacht.

Pfizer rechnet mit 15 Milliarden Dollar Umsatz durch Corona-Vakzin in 2021
Der US-Pharmakonzern Pfizer erhofft sich von dem gemeinsamen Corona-Impfstoff mit Biontech im laufenden Jahr noch mehr Schub als bisher gedacht. Die Amerikaner hoben am Dienstag ihre Ziele für 2021 weiter an. Grund seien die überarbeiteten Annahmen für das Vakzin, teilte Pfizer zur Vorlage seiner Jahreszahlen 2020 in New York mit.

Siemens Energy baut 7800 Stellen ab - Rückkehr in die Gewinnzone
Der Energiekonzern Siemens Energy baut weitere Arbeitsplätze ab. Um Kosten zu sparen und die Profitabilität zu verbessern, sollen 7800 Stellen in der Sparte Gas and Power gestrichen werden, davon 3000 in Deutschland, wie das Unternehmen am Dienstag in München mitteilte. Bis 2025 könnte damit jeder zwölfte Job wegfallen. Standortschließungen soll es dabei möglichst nicht geben. Der Abbau ist Teil der Bestrebungen, die Kosten im Geschäft mit fossilen Energien mindestens um weitere 300 Millionen Euro zu senken. Dieses Ziel hatte Siemens Energy im vergangenen September auf seinem Kapitalmarkttag angekündigt. Die Aktie legte daraufhin am Dienstagvormittag zunächst um mehr als 2 Prozent zu, gab einen Teil der Gewinne aber dann wieder ab.

rtr/dpa-AFX/ak