Auf die Stimmung am deutschen Aktienmarkt hat die Angst vor einem globalen Handelskrieg gedrückt. Der eingetrübte ifo-Geschäftsklimaindex sorgte zusätzlich für Verunsicherung. Und: Anleger fürchten, dass die Zeiten des billigen Geldes bald vorbei sein und die Zinsen schneller steigen könnten. "Die Zeichen an den Aktienmärkten stehen auf Korrektur", sagte Jochen Stanzl, Analyst beim Brokerhaus CMC Markets, der Nachrichtenagentur Reuters.

Mit dem schwachen Start der US-Börsen an der Wall Street weitete der Dax seine Verluste am Nachmittag weiter aus. Zur Stunde notiert der US-Leitindex Dow Jones mit 1,2 Prozent im Minus bei 24.394,23 Punkten.

Gesprächsthema Nummer eins war weiterhin der Datenskandal von Facebook. Zu Börseneröffnung gab das Papier erneut um 2,3 Prozent nach. Im Sog des Zuckerberg-Konzerns verloren auch die Aktien von Google, Twitter und Microsoft. Grund: Die Anzeichen mehren sich, dass auch diese Konzerne ihren Umgang mit Daten ändern müssen.

Neben Facebook standen am Donnerstag erneut die Bankwerte im Fokus der Anleger. Der Kurs der Commerzbank gab nach einem negativen Analystenkommentar des Investmenthauses Kepler Cheuvreux um zeitweise sieben Prozent nach. Der Kurs der Deutschen Bank fiel am Donnerstag erneut um bis zu 2,4 Prozent. Am Mittwoch hatte der Finanzchef des größten deutschen Geldhauses von einem schwachen ersten Quartal gesprochen und das Papier damit auf Talfahrt geschickt.

Nach unten ging es auch für die HeidelbergCement-Aktie. Anleger reagierten enttäuscht auf den Ausblick. Für die Aktie ging es um zeitweise mehr als drei Prozent nach unten.

Im TecDax konnten United Internet und dessen Tochter 1&1 Drillisch mit den Zahlen die Anleger nicht überzeugen. Analysten hatten mehr erwartet. Beide Aktien gaben um jeweils rund zehn Prozent nach.

Am Devisenmarkt geriet der Eurokurs unter Druck. Die schwachen Konjunkturdaten belasteten. Am Nachmittag kostete die europäische Gemeinschaftswährung 1,2305 US-Dollar.