Der DAX schloss den ersten Tag der neuen Handelswoche im Minus. Die anrollende vierte Corona-Welle und zunehmende Lieferengpässe haben dem Konjunkturoptimismus in der Wirtschaft überraschend einen Dämpfer verpasst. Der Ifo-Geschäftsklimaindex sank im Juli um 0,9 auf 100,8 Punkte, wie das Wirtschaftsforschungsinstitut aus München am Montag zu seiner Manager-Umfrage mitteilte. Das dürfte auch auf die Stimmung am deutschen Aktienmarkt gedrückt haben.

Neben einigen Geschäftszahlen stand vor allem die gescheiterte Fusion der Wohnimmobilien-Unternehmen Vonovia und Deutsche Wohnen. Auch der zweite Versuch einer Übernahme der Deutsche Wohnen ist gescheitert, denn die angestrebte Mindestannahmeschwelle von 50 Prozent wurde nicht erreicht. Nun will Vonovia Optionen prüfen, "wie zum Beispiel einen Verkauf der derzeit von Vonovia gehaltenen Aktien an der Deutsche Wohnen, ein erneutes öffentliches Angebot oder den Erwerb weiterer Aktien", wie Vorstandschef Rolf Buch bereits am Freitag sagte. Die Deutsche Wohnen-Aktie stand mit 1,3 Prozent an der DAX-Spitze, wo hingegen Vonovia mit einem Abschlag von mehr als zwei Prozent gehandelt wurde und damit das Schlusslicht im deutschen Leitindex markierte.

Die US-Börsen starteten erneut mit Rekord-Fieber in die neue Handelswoche. Die Aussicht auf starke Firmenbilanzen lockt weitere Anleger an die Wall Street. Der US-Standardwerteindex Dow Jones und der breit gefasste S&P 500 stiegen am Montag um jeweils 0,1 Prozent und markierten mit 35.097,04 beziehungsweise 4415,36 Punkte neue Rekordstände. Erneute Kursstürze bei US-Akien chinesischer Konzerne dämpfte allerdings die Kauflaune.

Was am Montag an der Börse außerdem wichtig war


Zusammenschluss von Vonovia und Deutsche Wohnen gescheitert
Deutschlands größter Wohnungskonzern Vonovia ist bei der geplanten Übernahme des Branchenzweiten Deutsche Wohnen erneut gescheitert. Das Bochumer Unternehmen sicherte sich nach Mitteilung vom Montag weniger als die nötigen 50 Prozent der Deutsche-Wohnen-Anteile. Bereits am Freitag hatte Vonovia bekanntgegeben, dass die Mindestannahmeschwelle voraussichtlich nicht erreicht wird. Während die Aktien von Vonovia deutlich nachgeben, hielten sich die Papiere der Deutschen Wohnen recht stabil.
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Vonovia: Wachsender Einfluss von Fonds erschwert Übernahmen
Der wachsende Einfluss von Fonds bei Aktiengesellschaften erschwert nach Ansicht des Immobilienkonzerns Vonovia Fusionen in Deutschland. "Es wird einfach schwieriger, solche Übernahmen noch erfolgreich durchzuführen", sagte Konzernchef Rolf Buch dem "Handelsblatt" mit Blick auf den voraussichtlich gescheiterten Zusammenschluss mit dem kleineren Konkurrenten Deutsche Wohnen. Der Bochumer Konzern hatte am Freitag bekanntgegeben, dass er sich wohl nicht genügend Aktien sichern konnte, damit die Übernahme gelingt. Das endgültige Ergebnis soll am Montag bekanntgegeben werden.

Philips sendet gemischte Signale zum zweiten Quartal - Aktie fällt Ein robustes Diagnostikgeschäft liefert dem Medizintechnikkonzern Philips weiter Rückenwind. Umsatz und operatives Ergebnis legten im zweiten Quartal deutlich zu. Allerdings belasten Rückstellungen für einen Produktrückruf. Zudem wurde der Konkurrent von Siemens Healthineers bei seinen Renditeerwartungen etwas vorsichtiger. So könnten sich nun auch mögliche Lieferengpässe negativ auswirken. Die Aktie gab daher im Verlauf des Tages deutlich nach.
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Biotechkonzern Morphosys schraubt Prognose wegen Monjuvi-Medikament herunter
Der Biotechkonzern Morphosys konkretisiert seine Prognosen für das laufende Jahr. Der Umsatz dürfte 2021 nun 155 bis 180 Millionen Euro erreichen, teilte das im MDax notierte Unternehmen am Montag in Planegg bei München mit. Bisher hatte das Management mit 150 bis 200 Millionen Euro kalkuliert. So aktualisierte das Unternehmen seine Umsatzerwartungen an das Blutkrebsmedikament Tafasitamab (Monjuvi). Zudem dürften die Kosten deutlich höher ausfallen als bislang in Aussicht gestellt. Das liegt auch an der Übernahme von Constellation Pharmaceuticals. Es würden 2021 nun betriebliche Aufwendungen von 435 bis 465 Millionen Euro erwartet. Bisher sollten es maximal 385 Millionen Euro. Die Aktien gerieten zuletzt unter Druck.
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Ryanair rechnet mit deutlicher Erholung im Sommer - Aktie legt zu
Europas größter Billigflieger Ryanair rechnet nach einem weiteren schwierigen Quartal mit deutlich steigenden Passagierzahlen im Sommer. Nach über fünf Millionen Fluggästen im Juni sollen es im Juli knapp neun Millionen und im August mehr als zehn Millionen werden, erklärte Ryanair-Chef Michael O'Leary bei der Vorlage der Quartalszahlen am Montag in Dublin. Auch für den Rest des Geschäftsjahrs rechnet er mit mehr Passagieren als bisher. Von einem Jahresgewinn geht er jedoch nicht aus - auch weil die Ticketpreise niedriger lägen als vor der Pandemie.
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BMW unterbricht wegen Chipmangel Produktion im Werk Regensburg
Wegen fehlender Bauteile mit Computerchips unterbricht BMW die Autoproduktion im Werk Regensburg. Vorgesehen ist eine einwöchige Pause ab Montag (26. Juli), wie eine Sprecherin am Sonntag auf Anfrage sagte. Danach sei ohnehin eine Ferienwoche geplant gewesen, so dass die Produktion am 9. August wieder aufgenommen werde.

Bechtle hebt Jahresprognose nach gutem ersten Halbjahr an - Aktie steigt
Ein starkes erstes Halbjahr motiviert den IT-Dienstleister Bechtle zur Erhöhung seiner Jahresprognose. Das Vorsteuerergebnis für 2021 solle nun sehr deutlich statt bislang nur deutlich steigen, teilte Bechtle am Montag in Neckarsulm mit. Das ist mehr, als Analysten auf dem Schirm hatten. Der Jahresumsatz solle hingegen unverändert deutlich wachsen, hieß es vom Vorstand. An der Börse ging es für die Bechtle-Aktie zwischenzeitlich um bis zu 2,5 Prozent nach oben.

SAF-Holland schließt Prognoseanhebung nicht aus
SAF-Holland schließt eine Erhöhung seiner Jahresprognose trotz stark gestiegener Stahlpreise nicht aus. "Vor der Veröffentlichung unserer Quartalszahlen am 12. August werden wir uns die Chancen und Risiken ansehen und unsere Guidance für 2021 kritisch prüfen" sagte Finanzchefin Inka Koljonen der "Börsen-Zeitung" (Samstagausgabe). "In diesem Jahr werden wir ganz klar zweistellig wachsen." Bisher rechnet das Unternehmen mit einem Erlösanstieg um bestenfalls knapp 20 Prozent auf 1,15 Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr war der Umsatz nach 1,28 Mrd. Euro 2019 um ein Viertel gefallen.

EZB-Aufseher lassen Dividendenstopp für Banken auslaufen
Das Ende des Dividendenstopps für Banken in der Eurozone rückt näher. Die Empfehlung für die Institute, ihre Dividenden zu begrenzen, werde nicht über den September hinaus verlängert, teilte die Europäische Zentralbank am Freitagabend mit. Stattdessen würden die Aufseher die Kapital- und Ausschüttungspläne der Geldhäuser im Zuge ihres regulären Aufsichtsprozesses überprüfen. Banken sollten aber bei Entscheidungen über Dividenden und Aktienrückkäufe vorsichtig sein und Kreditrisiken nicht unterschätzen.

Personalplanungs-Softwareanbieter Atoss Software steigert Umsatz
Die Nachfrage nach Personalplanungssoftware treibt den SDax-Neuling Atoss Software an. In den Monaten April bis Juni sei der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9 Prozent auf 22,8 Millionen Euro gestiegen, teilte das Unternehmen auf Basis vorläufiger Zahlen am Montag in München mit. "Und ein Ende der Nachfrage ist vor dem Hintergrund des hohen Digitalisierungsrückstands vieler Unternehmen nicht in Sicht", zeigte sich der Vorstand in der Mitteilung sicher. Die Aktie legt im Vormittagshandel um rund zwei Prozent zu.

rtr/dpa-AFX/ak