Anleger am deutschen Aktienmarkt haben am Donnerstag nach den Kursgewinnen vom Mittwoch die Füße still gehalten. Für Zurückhaltung sorgten die zahlreichen Firmenbilanzen und die Zinssitzung der US-Notenbank Fed am Abend. Auch an der Wall Street starteten die US-Börsen schwächer in den Handel.

Für Aufsehen sorgte auf dem Parkett in Frankfurt ProSiebenSat.1. Die Senderkette überraschte mit der Kürzung der Dividende. Der Medienkonzern will sein Programm nachbessern, nachdem er sich mit US-Serien verkalkuliert hat. Der Kurs der erst kürzlich aus dem Dax in den MDax abgestiegenen Aktie brach um rund 15,6 Prozent ein, fiel damit auf den niedrigsten Stand seit Sommer 2012. Im Sog der ProSieben-Aktie ging es auch für den Konkurrenten RTL nach unten. Das Papier verlor rund acht Prozent. RTL bekräftigte zwar die Jahresziele, enttäuschte aber mit schwächeren TV-Werbeerlösen.

Im Dax öffneten zahlreiche Unternehmen die Bücher. Continental berichtete über ein schwaches Quartal und sieht Risiken für den Jahresschluss. Der Kurs verlor rund drei Prozent.

Der Zwischenbericht von HeidelbergCement kam hingegen gut an. Der Baustoffkonzern litt zwar an höheren Kosten für Energie und dem Wetter in den USA. Das Dax-Unternehmen kündigte aber ein Sparprogramm an. Zeitweise gewann die Aktie 7,8 Prozent. Bis zum Nachmittag schmolz das Plus aber wieder auf rund 0,3 Prozent zusammen.

Der Elektrokonzern Siemens zeigte sich bei der Vorstellung der Bilanz optimistisch. Nach einem schwachen Start rückte die Aktie rund ein Prozent nach vorne.

Die Telekom hob indes die Prognose zum dritten Mal in diesem Jahr an. Damit konnten die Bonner am Markt nicht punkten, der Kurs verlor rund ein halbes Prozent.