Zum Start in die neue Woche findet der DAX keine klare Richtung. Die anfänglichen Tagesgewinne büßte der deutsche Leitindex bis zum frühen Nachmittag nahezu ein. Zum Handelsschluss kann der DAX dennoch die Verluste aufholen und schließt sogar höher als am Freitag. Der Durch den US-Präsidenten Donald Trump in einem Eklat geendete G7-Gipfel ließ die Anleger am heutigen Montag überraschenderweise kalt. Viel mehr rückte das morgige Treffen zwischen dem Präsidenten mit dem nordkoreanischen Diktator Kim Jong Un in den Fokus der Börsianer.

An der Wall Street starten die US-Börsen kaum verändert in die neue Handelswoche. Vor dem historischen Treffen Trumps mit dem nordkoreanischen Machthabers am Dienstag in Singapur halten sich die Anleger zurück. Weltweit dürfte sich die Aufmerksamkeit dabei auf den Atomstreit richten. Da beide Präsidenten als unberechenbar gelten, ist der Ausgang ungewiss. Zur Stunde notiert der US-Leitindex Dow Jones mit 0,1 Prozent im Plus bei 25.332,10 Punkten.

Außerdem stehen in dieser Woche mit Fed und EZB zwei wichtige Zentralbank-Sitzungen an. Interessant wird bei der EZB-Sitzung vor allem, wie Europas Notenbank die Italien-Krise kommentiert. In den USA liegt der Fokus auf den Zwischentönen bei der zu erwarteten Leitzinsanhebung.

Auf Unternehmensseite stand am Montag die Commerzbank-Aktie ganz oben im DAX. Mit einem Plus von knapp 3,5 Prozent erholte sich die Bank-Aktie von den turbulenten Wochen während der Italien-Krise. Auch die Deutsche Bank-Aktie legte um 1,5 Prozent zu.

Mit fast vier Prozent im Minus notierte die Deutsche Post-Aktie am DAX-Ende. Die Investmentbank HSBC strich ihre Kaufempfehlung und kappte das Kursziel um 25 Prozent auf 30,50 Euro. Mit der jüngsten Gewinnwarnung des Logistikkonzerns kommen Zweifel an den Erfolgsaussichten seiner mittelfristigen Pläne auf.

Die erneuten Abgas-Vorwürfe belasten den Stuttgarter Autobauer Daimler stark. Mit zeitweise 2,2 Prozent im Minus gehörte das Papier zu den Verlierern im DAX. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) fordert von Vorstandschef Dieter Zetsche Klarheit und konkrete Zahlen. Zudem berichtete "Bild am Sonntag" von fünf "unzulässigen Abschaltfunktionen" bei Modellen von Daimler. Fast eine Millionen Fahrzeuge sollen betroffen sein. Dazu belasten drohende Importzölle in den USA die Autowerte im Allgemeinen. Auch die Aktien von Volkswagen, Continental und BMW hatten am Montag damit zu kämpfen.