Für gute Laune am deutschen Aktienmarkt hat am Mittwoch der etwas sinkende Eurokurs gesorgt. Die europäische Gemeinschaftswährung kostete am Nachmittag 1,2400 US-Dollar. Ein schwacher Euro steigert die Wettbewerbschancen heimischer Unternehmen auf dem Weltmarkt.

Der Rücktritt von US-Präsident Donald Trumps oberstem Wirtschaftsberater Gary Cohn drückte hingegen auf die Stimmung. Der ehemalige Goldman-Sachs-Banker gilt als Gegner von Trump geplanten Strafzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte. An den Märkten wächst nun die Sorge, dass der US-Präsident seine protektionistischen Pläne einfacher durchsetzen kann - und damit einen Handelskrieg starten könnte. Das drückte vor allem auf die Kurse europäischer Stahl- und Autowerte wie Thyssenkrupp, Volkswagen, Daimler und BMW.

An der Wallstreet starteten die US-Märkte schwächer in den Handel. Der Rücktritt von Cohn belastete auch die Börsen in New York. Nach anfänglichen Verlusten von mehr als einem Prozent berappelte sich der US-Leitindex Dow Jones etwas. Das Barometer notiert zur Stunde mit noch 0,6 Prozent im Minus bei 24.726,53 Punkten.

Auf Unternehmensseite stand die Deutsche Post mit den Geschäftszahlen im Fokus. Nach einem schwächeren Start legte die Aktie etwas zu. Der Logistiker profitierte im vergangenen Jahr vom Boom im Expressgeschäft und im Online-Versand. Anleger zeigten sich von dem Ausblick für das laufende Jahr leicht enttäuscht.

An die Dax-Spitze kletterte die Lufthansa-Aktie. Eine Kaufempfehlung der US-Bank Citigroup beflügelte.

Nach dem Kurssturz vom Dienstag begab sich das Papier von ProSiebenSat.1 am Mittwoch auf Erholungskurs. Die Aktie stieg um zeitweise zwei Prozent. Am Vortag hatte eine "Short-Attacke" belastet. Das umstrittene Analysehaus Viceroy hatte das Medienunternehmen scharf kritisiert. Die TV-Senderkette wies die Vorwürfe zurück.

Auf Talfahrt ging es für die Ceconomy-Aktie. Nach einem kritischen Analystenkommentar der US-Bank Morgan Stanley fiel der Kurs um mehr als sieben Prozent.