Für gute Stimmung im DAX hat am Mittwoch die Hoffnung auf eine Annäherung der USA und China im Handelsstreit gesorgt. Der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge sollen die beiden Nationen einer Einigung immer näher kommen.
Zuletzt hatte es im Zuge der weltweiten Handelskonflikte eher nach verschärften Spannungen ausgesehen, weshalb der Dax in dieser Woche ins Taumeln geraten war. Anleger reagieren derzeit besonders sensibel auf jede Wasserstandsmeldung zum Zollstreit, weil die USA ab dem 15. Dezember neue Strafzölle auf chinesische Waren geplant haben. "Die Zeit tickt, um dies noch zu verhindern", sagte ein Börsianer.
"China und die USA spielen Poker", sagte Stratege Mark Grant vom Vermögensverwalter B. Riley FBR. "Sie machen diese Aussagen in der Hoffnung, die andere Seite zu bewegen, und es ist schwer herauszufinden, was davon real ist, aber es bewegt den Markt, wenn sie vielversprechender oder weniger vielversprechend klingen."
Spekulationen auf ein baldiges Handelsabkommen zwischen den USA und China beflügelten auch die US-Börsen. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte gewann 0,7 Prozent auf 27.680 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 und der Index der Technologiebörse Nasdaq stiegen um je 0,5 Prozent auf 3109 und 8561 Punkte. Etwas getrübt wurde die Stimmung durch schwächer als erwartet ausgefallene Signale vom US-Arbeitsmarkt: nach Daten des privaten Anbieters API wurden im November lediglich 67.000 neue Jobs geschaffen statt wie erwartet 140.000. Am Freitag folgt der Arbeitsmarktbericht der Regierung, der neben der Privatwirtschaft auch Stellen im öffentlichen Dienst einschließt
Was am Mittwoch an der Börse sonst noch wichtig war
Beschäftigte der Thyssenkrupp-Aufzugssparte fordern Klarheit
Vor der Konzernzentrale von Thyssenkrupp in Essen haben am Mittwoch rund 2500 Mitarbeiter der Aufzugssparte des Industriekonzerns demonstriert. Die Beschäftigten sind beunruhigt, weil Thyssenkrupp sich zumindest von Teilen des profitablen Aufzugsgeschäfts trennen will, um Geld in die leeren Kassen zu bekommen.
Deutschland: Autobauer sehen sich auf steinigem Weg
Die deutschen Autobauer sehen sich angesichts schwachen Wachstums auf wichtigen Märkten in einer schwierigen Lage. Weltweit würden in diesem Jahr von allen Pkw-Herstellern wohl 80,1 Millionen Autos verkauft und damit fünf Prozent weniger als 2018, sagte Bernhard Mattes, der scheidende Präsident des Verbands der Automobilindustrie (VDA), am Mittwoch in Berlin.
IPO/Bahn will Arriva nächstes Jahr an die Börse bringen
Die Deutsche Bahn will ihre Konzerntochter Arriva im nächsten Jahr an die Börse bringen. Das kündigte Bahnchef Richard Lutz am Mittwoch an. Möglichst von Mai an solle ein Minderheitsanteil angeboten werden, über eine Zeitraum von drei Jahren dann die übrigen Aktien. "Wir wollen auf jeden Fall nächstes Jahr in den Börsengang gehen und dann etwas gestreckter verkaufen", sagte Lutz.
Ørsted findet mit Covestro ersten Kunden für geplanten Windpark vor Borkum
Der dänische Energieversorger Ørsted hat einen ersten Kunden für seinen geplanten Windpark Borkum Riffgrund 3 vor der niedersächsischen Küste gefunden. Der Chemiekonzern Covestro aus Leverkusen werde über zehn Jahre hinweg 100 Megawatt des produzierten Öko-Stroms zu einem zuvor vereinbarten Preis abnehmen, teilte Ørsted am Mittwoch in Hamburg mit. Das sei ein erster Schritt, um stabile Einnahmen für einen Teil der Stromerzeugung aus Borkum Riffgrund 3 zu sichern, sagte Ørsted-Offshore-Chef Martin Neubert.
Ryanair rechnet mit weniger Wachstum im Sommer wegen Boeing 737 Max
Der irische Billigflieger Ryanair rechnet wegen des Flugverbots für die Boeing-Maschinen vom Typ 737 Max im kommenden Sommer mit weniger Passagieren. Weil Ryanair nur 10 statt 20 Maschinen bekomme, dürfte das Passagieraufkommen im kommenden Geschäftsjahr 2020/21 (Ende März 2021) statt 157 Millionen nur 156 Millionen Passagiere betragen, hieß es am Mittwoch vom Unternehmen. Das Unternehmen hatte bereits bekanntgegeben, dass die Basis am Flughafen Nürnberg mit 2 Flugzeugen schließen soll, Hamburg war schon zuvor betroffen. Nun soll auch Stockholm mit 4 Flugzeugen im März schließen.
Orange vertröstet bei Gewinnsteigerung auf 2021 - Funkturmabspaltung
Tschechische Thomas-Cook-Tochter findet keinen Investor
Google-Gründer übertragen die Macht bei Alphabet an Sundar Pichai
PARIS - Der französische Telekomkonzern Orange
Die tschechische Thomas-Cook-Tochter CK Neckermann hat keinen Investor gefunden und muss zum Jahresende schließen. Das teilte der Reiseveranstalter am Mittwoch in Prag mit. Die Geschäftsaufgabe soll ohne Insolvenz erfolgen. Rund 1500 Kunden, die Buchungen für das nächste Jahr getätigt haben, werden von einem anderen Reisebüro übernommen.
Google -Chef Sundar Pichai übernimmt nach dem Rückzug der beiden Gründer aus dem Tagesgeschäft nun auch die Führung beim Mutterkonzern Alphabet