Nach dem starken Kurseinbruch vom Montag - der DAX war zeitweise bis auf 15.048 Zähler eingebrochen - erholt sich das Börsenbarometer nun deutlich. Am Dienstag dann erholten sich die Börsen vor allem in den USA. Der DAX schaffte ein Plus von 0,6 Prozent. Am heutigen Mittwoch überzeugte der deutsche Leitindex mit 1,4 Prozent deutlich.

"Es bleibt bis auf weiteres ein Buy-the-Dip-Markt", erklärte der Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Rückschläge würden also immer wieder zum Einstieg genutzt.

Zu Wochenmitte lag der Fokus der Börsianer vor allem auf den Unternehmenszahlen - auch an der Wall Street. So stiegen die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 zur Eröffnung am Mittwoch um bis zu 0,6 Prozent. Bei den deutschen Konzernen stand vor allem Europas größter Softwarehersteller SAP im Blicklicht. Der Konzern hob nach einem unerwartet robusten Q2 doe Prognose leicht an. Diese verfehlte allerdings die Hoffnungen der Aktionäre. Damit war die SAP-Aktie mit 2,9 Prozent im Minus das klare Schlusslicht im DAX.

An der DAX-Spitze stand die Siemens Energy-Aktie mit einem Plus von fast fünf Prozent.

Was am Mittwoch an der Börse außerdem wichtig war

Daimler verbucht Milliardengewinn und will weiter Personal abbauen
Der Auto- und Lastwagenbauer Daimler vermeldet wieder üppige Milliardengewinne wie in besten Zeiten, will aber an seinem Sparkurs festhalten. Früheren Berichten zufolge sollen allein über diesen Weg zwischen 20 000 und 30 000 Jobs wegfallen. "Weder können wir noch wollen wir das schwäbische Gen des Sparens aufgeben", sagte Konzernchef Ola Källenius am Mittwoch und ging auf Konfrontation zum Betriebsrat, dessen Chef Michael Brecht angesichts bestens laufender Geschäfte ein Einlenken gefordert hatte. "Wenn wir volle Auftragsbücher haben und die Gewinne sprudeln, wie soll die Belegschaft da Verständnis haben für Sparmaßnahmen, die über Jahre laufen sollen?", sagte Brecht der "Automobilwoche".
Alles zu den Quartalszahlen.

SAP mit weniger Einbußen als befürchtet - Hebt Ausblick an
Europas größter Softwarehersteller SAP hebt nach einem unerwartet robusten zweiten Quartal seine Prognosen für das Gesamtjahr leicht an. Das Geschäft mit Software zur Nutzung über das Netz (Cloud) zog erneut kräftig an und mit den herkömmlichen Softwarelizenzen ging es nicht ganz so stark bergab wie von Experten gedacht. Vorstandschef Christian Klein blickte am Mittwoch zuversichtlich auf neu abgeschlossene Verträge für das von ihm aus der Taufe gehobene Produktbündel "Rise with SAP", das den Umstieg der Kunden in die Cloud beschleunigen soll. Probleme mit der Pandemie gibt es aber auch bei den Walldorfern weiterhin.
Unsere Einschätzung zur SAP-Aktie.

Biopharma und Corona: Laborausrüster Sartorius wächst weiter kräftig
Der Labordienstleister und Pharmazulieferer Sartorius profitiert weiter von einer regen Nachfrage von Corona-Testherstellern und Impfstoffforschern. So verdiente das Unternehmen im ersten Halbjahr deutlich mehr als im Vorjahr, das Wachstumstempo bleibt hoch. Die Erwartungen für das Gesamtjahr hatten die Göttinger bereits Anfang Juli angehoben.
Alles zu den Quartalszahlen.

Abo-Verträge zahlen sich für Software AG aus - Aktie im Auf und Ab
Bei der Software AG beginnt sich die Umstellung der Kunden auf Abo-Verträge auszuzahlen. "Wir freuen uns sehr, dass der hohe Auftragsbestand, über den wir schon seit vielen Quartalen berichten, sich jetzt auch im Umsatz widerspiegelt", sagte Finanzvorstand Matthias Heiden am Mittwoch im Gespräch mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Auch Auftragseingang und Gewinn legten im zweiten Quartal deutlich zu. Allerdings ballten sich in dieser Zeit ungewöhnlich viele Vertragsabschlüsse. Eine Fortsetzung dieses Trends ist kein Selbstläufer.

Chipindustrie-Ausrüster ASML erhöht erneut Prognose - Aktienrückkauf
Der Halbleiterboom treibt das Wachstum beim Chipindustrie-Ausrüster ASML weiter kräftig an. Im zweiten Quartal seien so viele Aufträge wie noch nie eingesammelt worden, sagte Konzernchef Peter Wennink am Mittwoch in Veldhoven. Er erhöhte deshalb erneut die Umsatzprognose für das laufende Jahr und kündigte den weiteren Rückkauf von eigenen Anteilen an. Die Aktien des EuroStoxx-50-Schwergewichts legten deutlich zu.

Coca-Cola steigert Gewinn und Erlöse kräftig
Der Getränkeriese Coca-Cola hat im zweiten Quartal dank der fortschreitenden Erholung von der Corona-Krise kräftige Geschäftszuwächse verbucht. Der Pepsi-Rivale steigerte den Umsatz laut eigenen Angaben vom Mittwoch verglichen mit dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 42 Prozent auf 10,1 Milliarden Dollar (8,6 Mrd Euro). Der Gewinn legte um 48 Prozent auf 2,6 Milliarden Dollar zu.
Unser Chartcheck zur Coca-Cola-Aktie.

Novartis erholt sich im zweiten Quartal von Covid-Belastungen
Der Pharmakonzern Novartis hat im zweiten Quartal mit einem deutlichen Wachstum von Umsatz und Ergebnissen besser abgeschnitten als von Experten erwartet. Dazu beigetragen haben Produkte wie das Schuppenflechtemittel Cosentyx und das Herzmedikament Entresto, aber auch die auf Nachahmermedikamente spezialisierte Tochter Sandoz entwickelte sich wieder besser, wie die Schweizer am Mittwoch in Basel mitteilten. Vor einem Jahr noch hatte die Covid-Pandemie die Geschäfte belastet, denn viele Menschen scheuten damals den Gang zum Arzt. Die Ziele für 2021 bestätigte das Stoxx-Europe-50-Schwergewichts.
Alles zu den Quartalszahlen.

US-Telekomkonzern Verizon erlöst mehr als erwartet und wird optimistischer
Dank eines starken ersten Halbjahres blickt der US-Telekommunikationskonzern Verizon optimistischer auf das Gesamtjahr. Für 2021 werde nun ein Plus bei den Serviceumsätzen von 3,5 bis 4 Prozent erwartet, wie Verizon am Mittwoch in New York mitteilte. Bislang rechnete der Vorstand mit einem Wachstum von mindestens 3 Prozent. Auch das Ergebnis pro Aktie (EPS) soll nun höher liegen, nämlich bei 5,25 bis 5,35 US-Dollar anstatt wie bisher prognostiziert zwischen 5,00 bis 5,15 Dollar.

Johnson & Johnson wird nach starkem Quartal optimistischer
Der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson wird wegen gut laufender Geschäfte in allen Sparten optimistischer. Der Umsatz soll in diesem Jahr jetzt um 10,5 bis 11,5 Prozent auf 91,3 bis 92,1 Milliarden US-Dollar (77,5 bis 78,2 Mrd Euro) steigen, wie das Unternehmen am Mittwoch in New Brunswick (US-Bundesstaat New Jersey) mitteilte. Einschließlich des Geschäfts mit dem Corona-Impfstoff soll der Zuwachs noch etwas höher ausfallen. Bisher hatte der Konzern einen Anstieg von maximal knapp 11 Prozent angepeilt.

Baywa wird nach Gewinnsprung optimistischer für 2021
Der Mischkonzern Baywa blickt nach einem deutlichen Gewinnwachstum im ersten Halbjahr zuversichtlicher auf das Gesamtjahr. Statt eines moderaten Gewinnwachstums um bis zu 5 Prozent stellt das Management in einer Mitteilung vom Mittwoch für 2021 nun ein "erhebliches" Plus von zehn bis 20 Prozent in Aussicht. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr erzielte das Unternehmen ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern von 215,3 Millionen Euro. Die Aktien des SDax-Konzerns zogen auf die Nachricht hin an und stiegen zuletzt um mehr als vier Prozent.

dpa-AFX/rtr/ak