Nach zwei zuletzt schwachen Börsenwochen hat der deutsche Aktienmarkt am Montag erfolgreich einen Erholungsversuch gestartet.

Der DAX beendete den Handel 0,89 Prozent fester bei 23.807 Zählern. Damit bleibt der Leitindex in der Handelsspanne der vergangenen Woche, die etwa von 23.500 bis 24.000 Punkte reicht.

Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gewann zum Wochenstart 1,49 Prozent auf 30.455 Zähler. Für den EuroStoxx 50, den Leitindex der Eurozone, ging es um 0,85 Prozent nach oben. Auch die US-Börsen eröffneten freundlicher. 

Adidas und Commerzbank gesucht – Deutsche Telekom unterer Druck 

An der Spitze der ersten deutschen Börsenliga lieferten sich Adidas und Commerzbank mit jeweils Kurszuwächsen von rund 3 Prozent ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Bei der Commerzbank schienen Anleger den jüngsten Rücksetzer weiter zum Einstieg zu nutzen - mit der Spekulation auf eine Übernahme der Bank durch die italienische Unicredit. Adidas befindet sich nach dem jüngsten Jahrestief bei Kursen von 160 Euro weiter im Aufwind.  

Schlusslicht im Dax war dagegen die Deutsche Telekom mit minus 4 Prozent. Sie folgten den Vorgaben der US-Tochter T-Mobile US, die vorbörslich 4,3 Prozent einbüßten. Elon Musks Raumfahrt- und Telekomunternehmen SpaceX kauft von Echostar ein milliardenschweres Paket von Mobilfunkfrequenzen. Bislang war SpaceX mit seinem Satellitennetzwerk Starlink im Satelliten-Mobilfunk auf die Kooperation mit T-Mobile US angewiesen. Perspektivisch winkt nun eine größere Unabhängigkeit.

RWE-Aktien gewannen 1,6 Prozent. Der Energiekonzern bringt seinen 25,1-prozentigen Anteil am Netzbetreiber Amprion in ein neu gegründetes Gemeinschaftsunternehmen ein. Analysten werteten den Deal als attraktiv.

Im Dax verteuerten sich die Aktien von Vonovia um 1,6 Prozent. Das Investmenthaus Jefferies hatte die Papiere des Immobilienkonzerns auf "Buy" hochgestuft. Auch für Grand City Properties sprachen die Experten eine Kaufempfehlung aus, was den Kurs um 2,2 Prozent nach oben trieb.

Unter den Nebenwerten legten Kontron um 2,7 Prozent zu. Der Hard- und Software-Anbieter für die Industrie bleibt nach eigener Aussage von den Importzöllen der US-Regierung ausgenommen.

Banger Blick nach Paris

Unruhe für Europa droht unterdessen aus Frankreich. Dort stellte Frankreichs Premierminister François Bayrou in der Nationalversammlung am Nachmittag die Vertrauensfrage. Bayrous Regierung droht zu stürzen. Das hoch verschuldete Land muss den Gürtel enger schnallen, es gibt jedoch keine Einigkeit über den Sparkurs. Die Entscheidung war bei Börsenschluss noch offen.

Präsident Emmanuel Macron könnte im Falle eines Sturzes der Regierung Bayrous Neuwahlen ausrufen oder einen neuen Premierminister ernennen. "Wir rechnen nicht mit Neuwahlen", schrieb Rainer Guntermann, Analyst bei der Commerzbank. Macron werde wahrscheinlich einen neuen Mitte-Links-Premierminister ernennen, der mit einigen Zugeständnissen bessere Chancen habe, einen Haushalt zu verabschieden. "Damit würden politisches Chaos und Unsicherheit vermieden, aber die fiskalischen Probleme blieben bestehen", so der Experte.

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DAX (WKN: 846900)

Enthält Material von dpa-AFX