Nach den jüngsten Kursschwankungen sind die DAX-Anleger am Montag verhalten in die neue Woche gestartet. "Angesichts der 600-Punkte-Schwankungen der Vorwoche überlegen Anlegerinnen und Anleger jetzt noch viel mehr, wie sie sich verhalten sollen", sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners.

Schwache Konjunkturdaten aus China sorgten zudem für Ernüchterung. Der Umsatz von Chinas Einzelhändler stieg im April nur noch um knapp 18 Prozent - halb so viel wie im März. Analysten hatten deutlich mehr erwartet. "Der Konsum-Boom, den noch die Einzelhandelsumsätze im März angedeutet hatten, stockte offensichtlich im April", sagte Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann.

Auch an der Wall Street starteten die US-Börsen schwächer in den Handel. Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 fielen zur Eröffnung am Montag jeweils 0,3 Prozent nach. Der S&P 500 hatte sich vergangene Woche noch mit dem größten Tagesplus seit mehr als einem Monat verabschiedet. Im Fokus der Anleger stand die Frage, ob die steigenden Preise die Nachfrage der Verbraucher zuletzt belastet haben. Mit Spannung wurden deshalb die Quartalszahlen des weltgrößten Einzelhändlers Walmart am Dienstag erwartet.

"Die Inflation ist wirklich der Fokus des Marktes und jeder versucht, sich ein Bild davon zu machen, ob die Fed Recht hat, wenn sie sagt, dass dies alles nur vorübergehend ist oder ob dies etwas ist, das sie ernster nehmen müssen", sagte Greg Swenson vom Finanzdienstleister Brigg Macadam. Investoren befürchteten, dass die US-Notenbank Fed bei anhaltendem Preisdruck früher als erwartet die Zinsen anheben könnte.

Was am Montag an der Börse außerdem wichtig war


Offiziell: Großer TV-Deal rund um HBO und Warner Bros
In der US-Medienbranche entsteht ein neues Schwergewicht mit dem Hollywood-Studio Warner Bros. sowie TV-Sendern wie HBO, CNN und Eurosport. Der Telekommunikations-Riese AT&T spaltet dafür seine Sparte WarnerMedia ab und legt sie mit dem TV-Konzern Discovery zusammen. AT&T soll davon mit 43 Milliarden US-Dollar (aktuell 35,4 Mrd. Euro) in bar, Aktien sowie in Form von Schuldenübernahmen profitieren, wie die Unternehmen am Montag mitteilten. Die Anteilseigner von AT&T sollen zudem eine Mehrheit von 71 Prozent an der neuen Firma bekommen.

Bayer unterliegt erneut bei Glyphosat-Berufungsverfahren in USA
Der Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer hat auch im zweiten seiner US-Berufungsverfahren wegen angeblicher Krebsrisiken des Unkrautvernichters Glyphosat eine Niederlage erlitten. Das zuständige Gericht in San Francisco bestätigte am Freitag ein Urteil, wonach Bayer dem Kläger Edwin Hardeman insgesamt gut 25 Millionen US-Dollar (20,6 Mio Euro) Schadenersatz zahlen muss.

Ryanair hofft nach Milliardenverlust auf Jahr ohne Miese - Aktie steigt
Europas größter Billigflieger Ryanair baut nach einem tiefroten Jahr auf einen Aufschwung ab der wichtigen Sommersaison. In diesem Fall hält die Konzernspitze um Ryanair-Chef Michael O'Leary im laufenden Geschäftsjahr bis Ende März 2022 ein Ergebnis nahe der Gewinnschwelle für wahrscheinlich. Dafür müssten die Impfkampagnen gegen das Coronavirus greifen und Europas Regierungen die Reisebeschränkungen zur Urlaubszeit ab Juli lockern, teilte das Unternehmen am Montag in Dublin mit. Bis dahin hofft die Gesellschaft auch ein erstes Exemplar von Boeings Krisenjet 737 Max einsetzen zu können - und verhandelt über eine Großbestellung der Langversion 737 Max 10.

Eckert & Ziegler profitiert von Trennung der Bestrahlungssparte
Der Strahlen- und Medizintechnikexperte Eckert & Ziegler hat im ersten Quartal vom Verkauf seiner Tumorbestrahlungssparte profitiert. Der Jahresüberschuss wurde mit 13,8 Millionen Euro mehr als verdoppelt, wie das Unternehmen am Montag in Berlin mitteilte. Der Sonderertrag belief sich dabei den Angaben zufolge auf 6,8 Millionen Euro. Eckert & Ziegler hatte das Geschäft mit Tumorbestrahlungsgeräten ausgegliedert und Ende März in einem ersten Schritt 51 Prozent an die chinesische Gesellschaft TCL Healthcare Equipment verkauft.

Vodafones Funkturmsparte Vantage Towers peilt stärkeres Wachstum an
Die börsennotierte Vodafone-Funkturmgesellschaft Vantage Towers will die Geschäfte im neuen Geschäftsjahr weiter ausbauen und mehr Geld zur Zahlung der Dividende erwirtschaften. Der Umsatz soll um bis zu knapp 5 Prozent auf 995 Millionen bis 1,01 Milliarden Euro klettern, wie das Unternehmen am Montag in Düsseldorf mitteilte. Vantage-Towers-Chef Vivek Badrinath setzt darauf, dass Mobilfunk mit dem neuen Datenstandard 5G weiter wächst. "Die digitale Transformation in Europa nimmt an Fahrt auf und wir spielen dabei eine zentrale Rolle", sagte er laut Mitteilung.

rtr/dpa-AFX/ak