Dax und EuroStoxx50 notierten am frühen Donnerstagnachmittag jeweils kaum verändert bei 15.828 beziehungsweise 4277 Punkten.

Analysten sagen im Schnitt für August den Aufbau von 750.000 Stellen außerhalb der US-Landwirtschaft voraus. Im Vormonat hatte das Plus bei 943.000 gelegen. Nach den enttäuschenden Zahlen der privaten Arbeitsagentur ADP rechnen einige Börsianer aber mit einem geringeren Jobaufbau. "Ein Wert näher an 400.000 statt an 800.000 bedeutet, dass die von der Fed zur Bedingung gemachten 'weiteren substanziellen Fortschritte' am Arbeitsmarkt auf sich warten lassen ", sagte Anlagestratege Rodrigo Catril von der National Australia Bank. Daher würde sich die geplante Drosselung der Fed-Wertpapierkäufe nach hinten verschieben.

Vor diesem Hintergrund blieben US-Staatsanleihen gefragt. Dies drückte die Rendite der richtungweisenden zehnjährigen T-Bonds auf plus 1,287 Prozent. Die der vergleichbaren Bundestitel ging auf minus 0,394 Prozent zurück. Aus der Weltleitwährung zogen sich Investoren dagegen zurück. Der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, fiel auf 92,388 Punkte.

BITCOIN EROBERT 50.000 ZURÜCK - ÖLPREIS STEIGT


Gefragt war dagegen Bitcoin. Die älteste und wichtigste Cyber-Devise gewann bis zu 4,3 Prozent und war mit 50.362 Dollar so teuer wie zuletzt vor eineinhalb Wochen. Sollte sie auch die Marke von 52.000 nachhaltig überwinden, sei der Weg in Richtung 60.000 frei, prognostizierte Analyst Timo Emden von Emden Research. Die Chancen hierfür stünden nicht schlecht, da langfristig orientierte Anleger zum Jahresende hin verstärkt Positionen aufbauen könnten.

Der Ölpreis stieg, nachdem die großen Exportländer die Förderquoten wie geplant um 400.000 Barrel pro Tag angehoben hatten. "Da die Opec+ die Rufe aus dem Weißen Haus nach einer deutlicheren Ausweitung ignoriert hat, wird sie ihren bisherigen Kurs fortsetzen, sofern sich die Nachfrage-Aussichten nicht deutlich verschlechtern", schrieben die Analysten der Investmentbank RBC Capital Markets. Die Ölsorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich um 0,7 Prozent auf 72,08 Dollar je Barrel (159 Liter).

Die Furcht vor Angebotsengpässen verhalf Aluminium zu einem erneuten Preis-Schub. Der Preis für das im Automobil- und Flugzeugbau benötigte Industriemetall stieg um bis zu 1,7 Prozent auf ein Zehn-Jahres-Hoch von 2734,50 Dollar je Tonne. Indische Aluminium-Hütten leiden unter Kohleknappheit. "Bisher gab es keine nennenswerten Auswirkungen auf die Aluminium-Versorgung, aber die Situation ist es wert, beobachtet zu werden", mahnten Analysten der ING Bank. Unabhängig davon hatten chinesische Behörden im Kampf gegen illegale Produktion in den vergangenen Wochen zahlreiche Aluminium-Hütten geschlossen.

MELROSE IM AUFWIND - ZOOPLUS AUF REKORDHOCH


Am Londoner Aktienmarkt gehörte Melrose mit einem Kursplus von 4,6 Prozent zu den Favoriten. Gewinnmargen und Überschuss der Mutter des Auto- und Flugzeug-Zulieferers GKN hätten die Markterwartungen übertroffen und die Verschuldung sei deutlich zurückgegangen, lobte Markets.com-Experte Wilson.

Daneben rückte Zooplus ins Rampenlicht. Börsianern zufolge denkt der Finanzinvestor EQT über eine Gegenofferte für den Online-Tierbedarfshändler nach. Mitte August hatte Finanzinvestor Hellman & Friedman 390 Euro je Aktie oder insgesamt 2,8 Milliarden Euro geboten. EQT wollte sich dazu nicht äußern. Zooplus-Aktien stiegen um bis zu 5,6 Prozent auf ein Rekordhoch von 419,20 Euro.

rtr