"Die Umsätze sind aber nicht sehr hoch, viele Anleger halten sich bedeckt", sagte ein Händler. Zu groß seien die Ungewissheiten, fügte er mit Blick auf die US-Wahlen hinzu.

Der Start der US-Bilanzsaison sah wenig vielversprechend aus: Die Aktien des Aluminiumherstellers Alcoa fielen im Frankfurter Handel nach der Vorlage von Zahlen um mehr als fünf Prozent. Die Geschäftszahlen des Unternehmens gelten als Indikator für die gesamte US-Konjunktur. Für die Wall Street signalisierten die US-Futures ebenfalls eher leichtere Kurse zur Eröffnung.

Die weltgrößte Volkswirtschaft läuft nach Einschätzung vieler Börsianer gut genug, um im Dezember - nach den Wahlen - eine Zinserhöhung zu verkraften. Dies und die Einschätzung, dass Hillary Clinton einen Sieg davontragen und die Politik ihres Parteifreundes Barack Obama fortsetzen wird, gab dem Dollar gegen fast alle Währungen Auftrieb. Sowohl das Pfund Sterling als auch der Euro ließen Federn. Die Gemeinschaftswährung verlor rund einen halben US-Cent auf 1,1075 Dollar. Unterstützung kam auch vom ZEW-Index: Die Börsenprofis blicken dem Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) zufolge zuversichtlicher als gedacht in die Zukunft.


DEUTSCHE BANK BEHAUPTEN VORTAGESGEWINN KNAPP

Im Dax folgen nach der Vorlage von Passagierzahlen für September Lufthansa vorne weg. Die Aktien stiegen um fast drei Prozent. ProSiebenSat1 setzten ihren Aufwärtstrend im Schlepptau positiver Analystenkommentare vom Vortag fort und stiegen ebenfalls um knapp drei Prozent.

Im europäischen Handel kamen Werte von Luxusgüterkonzernen in Schwung, nachdem der französische "Louis Vuitton"-Produzent LVMH dank kauffreudiger Chinesen und Amerikaner den Umsatz im vergangenen Quartal überraschend deutlich gesteigert hatte. LVMH sprangen um 5,7 Prozent auf 166 Euro und notierte damit so hoch wie seit fast einem Jahr nicht mehr. Hugo Boss stiegen in ihrem Windschatten um zwei Prozent und zählten im MDax damit zu den größten Gewinnern. Die Papiere von Christian Dior in Paris, Richemont in der Schweiz und Burberry in London gewannen bis zu fünf Prozent.

Die Finanzwerte waren eher unauffällig. Weiterhin warte man auf die Einigung der Deutschen Bank mit dem US-Justizministerium über Tricksereien auf dem amerikanischen Immobilienmarkt, sagte ein Händler. Die Titel notierten kaum verändert bei 12,44 Euro, womit sie den kräftigen Vortagesgewinn knapp behaupteten.

Größter Gewinner im MDax waren Fraport mit plus drei Prozent. Die Beilegung eines jahrelangen Rechtsstreits auf den Philippinen mit der Zahlung einer Entschädigung ließ die Anleger zugreifen.

rtr