Zahlreiche Unsicherheiten haben der Erholung des Marktes am Montag einen Strich durch die Rechnung gemacht. Auf der Stimmung der Anleger im Dax lasteten insbesondere Sorgen um die Konjunktur in China - befeuert durch überraschend schwache Außenhandelsdaten aus dem Reich der Mitte. Die in US-Dollar gemessenen Exporte gingen im Dezember im Vergleich zum Vorjahresmonat um 4,4 Prozent zurück, wie die Regierung am Montag in Peking mitteilte. Die Importe verringerten sich noch stärker um 7,6 Prozent. Zudem wurden die Daten für November schwächer ausgewiesen als bisher bekannt. "Diese Daten beweisen, welch starken negativen Effekt der Handelsstreit auf die chinesische und vielleicht auch die Weltwirtschaft hat", sagte Stephen Innes, Chef-Händler für den asiatisch-pazifischen Raum beim Broker Oanda.
Zudem herrschte nach wie vor Ungewissheit über den Ausgang der Abstimmung über das Brexit-Abkommen im britischen Parlament. "Großbritannien muss sich mit diesem Szenario ebenso auseinandersetzen, wenn am Dienstag die Parlamentsabstimmung über Mays Brexit-Plan fehlschlägt und es in der Folge zu einem Austritt aus der Europäischen Union ohne Vertrag kommt", sagte Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Eine Niederlage der Regierung gilt als wahrscheinlich.
Was am Montag sonst noch passiert ist
Continental ringt mit schwachen Automärkten - Weiter sinkende Marge
Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental rechnet 2019 wegen der schwachen Automärkte mit einer weiter sinkenden Profitabilität. Die Marge auf Basis des um Sondereffekte bereinigten Gewinns vor Zinsen und Steuern (Ebit) werde rund 8 und 9 Prozent liegen, teilte der Dax-Konzern am Montag in Hannover mit. Von Bloomberg befragte Experten hatten bisher für das laufende Jahr eine Marge von zirka 9,2 Prozent auf dem Zettel. 2018 fiel die Marge auf zirka 9,2 (2017: 10,8) Prozent.
Dialog Semiconductor erreicht Umsatzziel am unteren Ende der Spanne
LONDON - Der Chipentwickler Dialog Semiconductor
Lufthansa sieht nach Ölpreisrutsch geringeren Anstieg der Treibstoffkosten
Nach dem Rückgang der Ölpreise in den vergangenen Monaten muss die Lufthansa 2019 voraussichtlich weniger Geld für Kerosin ausgeben als bisher geplant. Die Kosten für Treibstoff dürften von 6,1 Milliarden Euro 2018 auf 6,3 Milliarden Euro im neuen Jahr steigen, wie aus einer Präsentation für Investoren hervorgeht, die die Fluggesellschaft am Freitagabend auf ihrer Homepage veröffentlichte. Bisher hatte die Airline einen Anstieg auf bis zu 7,0 Milliarden Euro vor Kapazitätssteigerungen erwartet.
Citigroup enttäuscht trotz Milliardengewinn - Schwache Anleihemärkte
Die amerikanische Großbank Citigroup hat im vergangenen Jahr dank guter Geschäften mit Firmen- und Privatkunden operativ etwas mehr verdient. Sorgen bereitete dagegen die vor allem zum Jahresende hin schwache Verfassung der Anleihemärkte. Über das Jahr gesehen stieg der Gewinn vor Steuern um 3 Prozent auf etwas mehr als 23 Milliarden Dollar (20 Mrd Euro), wie die Bank am Montag in New York mitteilte. Die Erträge legten um 1 Prozent auf knapp 73 Milliarden Dollar zu. Damit fiel das Ergebnis etwas schwächer aus, als Experten erwartet hatten, was vor allem auf das schwache Geschäft mit Anleihen zurückzuführen ist. Der Aktienkurs fiel im vorbörslichen Handel um etwa 0,3 Prozent, hielt sich damit aber besser als der Gesamtmarkt.
HeidelbergCement kommt bei seinen geplanten Verkäufen voran
Der Baustoffkonzern HeidelbergCement hat sich in den vergangenen Wochen von einer Reihe seiner Geschäfte getrennt. In Ägypten sei ein ehemaliges Zementwerksgelände nahe des Nils im Stadtgebiet von Kairo versteigert worden, teilte der Dax-Konzern am Montag in Heidelberg mit. Zudem habe das Unternehmen einen Käufer für seine Geschäftsaktivitäten in der Ukraine gefunden. Beide Verkäufe zusammen hätten einen Wert von mehr als 150 Millionen Euro und würden sich leicht positiv auf die Entwicklung des operativen Ergebnisses (bereinigtes Ebitda) im laufenden Jahr im Vergleich zu 2018 auswirken.
Fraport erreicht neuen Passagierrekord in Frankfurt
Am Frankfurter Flughafen wurden im abgelaufenen Jahr so viele Passagiere abgefertigt wie nie zuvor. Insgesamt zählte der Betreiber Fraport mehr als 69,5 Millionen Fluggäste und damit 7,8 Prozent mehr als 2017, wie das Unternehmen am Montag in Frankfurt mitteilte. Erst im August hatte Fraport-Chef Stefan Schulte seine Prognose auf mehr als 69 Millionen Passagiere angehoben. Nun fiel der Zuwachs noch etwas deutlicher aus.
Bundeskartellamt bekräftigt Bedenken gegen Zugfusion Siemens-Alstom
Die geplante Fusion der Zugsparten von Siemens und Alstom scheint offenbar nur noch wenig Chancen auf eine wettbewerbsrechtliche Genehmigung durch die EU-Kommission zu haben. Das Bundeskartellamt hat in der vergangenen Woche seine erheblichen Bedenken gegen das Vorhaben in einem vertraulichen Schreiben an die EU-Wettbewerbsbehörde bekräftigt. Das Schreiben liegt der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ/Montag) sowie der "Financial Times (Sonntag) vor.
dpa-AFX/rtr/fh