Der deutsche Leitindex DAX tritt auf der Stelle. Anleger warten auf ein Signal von Fed-Chef Powell zu möglichen Zinssenkungen – die Inflation bleibt jedoch das große Fragezeichen.

Der DAX zeigte sich am Donnerstag lethargisch und schloss nahezu unverändert mit einem Mini-Plus von 0,07 Prozent bei 24.293,34 Punkten, nachdem er zwischenzeitlich auf den tiefsten Stand seit einer Woche gefallen war. Das vor rund sechs Wochen erreichte Rekordhoch bei 24.639 Zählern gerät damit zunehmend aus dem Blick.

Schwächer präsentierte sich der MDAX: Der Index der mittelgroßen Werte verlor 0,65 Prozent auf 30.677,61 Punkte. Auch der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab um 0,2 Prozent nach.

Anleger bleiben vorsichtig und warten auf klare geldpolitische Impulse, während Fortschritte bei den Friedensgesprächen zum Ukraine-Krieg weiter ausbleiben. Alle Augen richten sich unterdessen auf das Notenbankertreffen in Jackson Hole, das heute beginnt. 

US-Notenbankchef Jerome Powell dürfte bei seiner mit Spannung erwarteten Rede am Freitag Hinweise auf den künftigen geldpolitischen Kurs geben könnte. „Die Aktienmärkte erhoffen sich ein Signal von Powell, dass sich die Tür für Zinssenkungen schon im September öffnet – und sie dürften wohl nicht enttäuscht werden“, schrieb HQ-Trust-Ökonom Michael Heise. Allerdings werde die Fed es schwer haben, niedrigere Zinsen zu rechtfertigen, solange die Inflation über dem Ziel der Zentralbank liegt.

Zu den Tagesgewinnern an der deutschen Börse zählten unterdessen Rüstungsaktien. Die Anteilsscheine von Rheinmetall, Renk, Hensoldt & Co. erholten sich von den zum Teil heftigen Verlusten der Vortage und legten zwischen 3 und 4 Prozent zu.  

Mit Abstand größter Kursverlierer unter den deutschen Standardwerten waren die Aktien von CTS Eventim, die um fast 17 Prozent einbrachen. Der Ticket-Vermarkter und Event-Veranstalter schockte die Anleger mit einem Gewinneinbruch im zweiten Quartal.

Die Aktien des Konsumgüterherstellers Beiersdorf verloren unterdessen nach einer düsteren Umsatzprognose des US-Wettbewerbers Coty 2,1 Prozent.


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DAX (WKN: 846900)

Enthält Material von dpa-AFX